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Neuerscheinung: Heribert von Köln. Ein Lebensbild mit einem Katalog zur Ausstellung / Spendenaktion für die Fluthilfe der Caritas

Im Buch zur Ausstellung gibt es neue Erkenntnisse zum Stab des heiligen Heribert.
Datum:
25. Aug. 2021
Von:
Hildegard Mathies
Das zur Ausstellung und zum Jubiläumsjahr neu erschienene Buch von Heribert Müller.

Im Kunstverlag Josef Fink (Lindenberg im Allgäu) ist aus Anlass des Gedenk- und Jubiläumsjahres „Gerechtigkeit. Macht. Frieden. 1000 Jahre Heribert von Köln“ und der gleichnamigen Ausstellung in der Schatzkammer der Kirche St. Heribert in Köln-Deutz sowie in der Kölner Domschatzkammer das Buch „Heribert von Köln. Ein Lebensbild.“ erschienen. Die 104-seitige Publikation von Heribert Müller enthält einen Katalog zur Ausstellung mit Texten von Leonie Becks, Manuela Beer, Joachim Oepen, Anna Pawlik und Raphaela Rothenaicher. Den Beiträgen ist ein Geleitwort von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Erzpriester Radu Constantin Miron und Pfarrer Jürgen Dreher vorangestellt. Das Buch mit 52 überwiegend farbigen Abbildungen ist im Rahmen einer Spendenaktion der Kooperations­partner des Jubiläums bis zum 31. Dezember 2021 zum Subskriptionspreis von 9,90 Euro erhältlich (ab 1. Januar 2022: 14,80 Euro). Pro verkauftem Exemplar sind 5 Euro für die Fluthilfe der Caritas bestimmt. 

Modern anmutende Managementmethoden

In der Reihe der Kölner Erzbischöfe nimmt der heilige Heribert einen herausragenden Platz ein. Der Freund Kaiser Ottos III. und langjährige deutsch-römische Reichskanzler hat in seiner Amtszeit als Kölner Erzbischof von 999 bis zu seinem Tod im Jahre 1021 Maßstäbe gesetzt.

Der Stadtentwicklung gab Heribert durch die Ansiedlung einer Benediktinerabtei auf der rechten Rheinseite entscheidende Impulse. Und durch karitativ-soziale Programme, auch zur Linderung und Verhinderung weiterer Armut, bewies er Menschlichkeit und Weitblick. Müller attestiert dem früheren Kölner Erzbischof ein geradezu modernes, effizientes und perspektivisch angelegtes Krisenmanagement. Visionär war auch Heriberts Wirken als Kanzler und Berater des Kaisers. Beide strebten eine umfassende „renovatio“, eine Neuordnung Europas auf Basis christlicher Werte an — eine frühe Vision des geeinten Europas.

Der Historiker Professor Dr. Heribert Müller (Frankfurt am Main, Köln) spürt in seinem für eine breite Zielgruppe verfassten Werk der historischen Persönlichkeit Heriberts und dessen wechselvoller Karriere nach. Müller hatte bereits 1977 die erste umfassende, wissenschaftlich fundierte Monographie über Heribert von Köln vorgelegt. In seinem neuen Buch geht es auch um die Frage,  inwieweit Heribert über den Kölner Horizont hinaus wirkt und welche Rolle Heilige heute noch spielen. Zudem werden Aspekte wie die Bautätigkeit des Erzbischofs und seine „Theologie einer Architektur“ in der Bischofsstadt Köln beleuchtet. 

Macht und Menschlichkeit

Vom 26. August bis 14. November 2021 präsentiert die Ausstellung „Gerechtigkeit. Macht. Frieden. 1000 Jahre Heribert von Köln“ in der Schatzkammer der Kirche St. Heribert in Köln-Deutz und in der Kölner Domschatzkammer mit den Glanzstücken des Heribert-Schatzes wie etwa dem Reliquien­schrein sowie ausgewählten hochkarätigen Zeugnissen mittelalterlicher Goldschmiede-, Textil- und Buchkunst faszinierende Einblicke in die Lebenswelt und das Zeitalter Heriberts sowie in die Wirkungsgeschichte des Kölner Heiligen. Das Buch gibt als Katalog zur Ausstellung vertiefende Informationen und Einblicke in einige der bedeutendsten Zeugnisse mittelalterlicher Kunst. Kapitel über das alte römische Kastell Deutz, „castellum Divitia“, und über Alt-St. Heribert, den Nachfolgebau der von Heribert gegründeten Deutzer Abteikirche, die auch seine erste Grablege war, ergänzen die Publikation.

Die Texte stammen von den Kuratorinnen und dem Kurator der Ausstellung: Dr. Leonie Becks, Direktorin der Kölner Domschatzkammer, dem stellvertretenden Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln, Dr. Joachim Oepen, und Erzdiözesankonservatorin Dr. Anna Pawlik. Darüber hinaus haben Dr. Manuela Beer, Stellvertretende Direktorin des Museums Schnütgen, und Raphaela Rotheneicher, Universitätsassistentin an der Abteilung Kunstgeschichte der TU Wien, Beiträge verfasst.

Die Publikation stellt die herausragenden Exponate und ihre Geschichte in lebendigen Texten und überwiegend großformatigen, meist farbigen Bildern vor. Der Blick der Leserinnen und Leser wird auf faszinierende Details, hervorragende Handwerkskunst und auf interessante, bisweilen überraschende historische Fakten gelenkt. Dabei erschließen sich auch die Zusammenhänge und Verflechtungen von Klerus und Adel, Politik und Kirche, von Macht und Menschlichkeit, Strategie und Karriere, persönlicher Tragik und persönlicher Größe.

Der Autor

Heribert Müller, geboren 1946 in Köln, Professor für Geschichte des Mittelalters an den Universitäten Frankfurt am Main und Köln, ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied des Institut de France (Académie des Inscriptions et Belles-Lettres). Zahlreiche Veröffentlichungen zur rheinischen und kölnischen Geschichte des Frühmittelalters und zur Geschichte der Kirche, Frankreichs und Burgunds im Spätmittelalter. Bereits im Jahr 1977 legte Müller die erste umfassende, wissenschaftlich fundierte Monographie über Heribert von Köln vor, „Heribert von Köln, Kanzler Ottos III. und Erzbischof von Köln“.

Das Buchprojekt wurde finanziell durch das Erzbistum Köln unterstützt.

Bibliographische Angaben:

Müller, Heribert: Heribert von Köln. Ein Lebensbild mit einem Katalog zur Ausstellung „Gerechtigkeit. Macht. Frieden. 1000 Jahre Heribert von Köln“ in Neu-St. Heribert und in der Kölner Domschatzkammer von Leonie Becks, Manuela Beer, Joachim Oepen, Anna Pawlik und Raphaela Rothenaicher (Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2021); 104 Seiten, 52 überwiegend farbige Abbildungen, 9,90 Euro (Subskriptionspreis bis 31.12.2021, ab 1.1.2022: 14,80 Euro); ISBN 978-3-95976-293-9.

Erhältlich an den Ausstellungsorten, im Domshop, im DOMFORUM sowie im Buchhandel.