AKTUELLES
Hier finden Sie aktuelle Nachrichten zu stadtweiten Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen der katholischen Kirche und ihrer Kooperationpartner in der Stadt Köln.
Überregionale Nachrichten der katholischen Kirche finden Sie auf den folgenden Webseiten:
www.erzbistum-koeln.de | www.koelner-dom.de | www.domradio.de | www.katholisch.de | www.kna.de | www.dbk.de | www.vaticannews.va/de.html
Jahresempfang von Caritas und der Fachverbände
27. Juni 2025; ksd

Köln. Am 27. Juni fand der diesjährige Jahresempfang von Caritas und der Fachverbände SkF, SKM, IN VIA, Malteser sowie KJA im Garten der Religionen statt. Es war ein bunter und vielfältiger Anlass, zu dem nicht nur Menschen aus Kirche und ihren caritativen Einrichtungen eingeladen waren, sondern auch Personen aus Politik und Wirtschaft. Nebst anderer Grußworte hat auch der Kölner Stadtdechant Msgr. Kleine die Anwesenden begrüßt. Darin verwies er ganz besonders auf den neuen Papst Leo XIV. und die Bedeutung, die es mit der Wahl seines Papstnamens auf sich habe. "Die Wahl des Namens 'Leo' ist damit alles andere als rein symbolisch oder zufällig. Vielmehr greift der neue Papst auf ein reiches geistliches und soziales Erbe zurück, das er bewusst für die Gegenwart aktualisieren will. 'Die Kirche bietet auch heute ihren Schatz der Soziallehre an, um den Menschen Orientierung zu geben', so Leo XIV. Damit verweist er darauf, eine Linie fortzusetzen, die Papst Franziskus mit seiner Option für die Armen begonnen hatte – erweitert um die Herausforderungen der digitalen Moderne", so Msgr. Kleine.
Ganz explizit dankte er allen Menschen, haupt- und ehrenamtlich, die sich bei der Caritas und in den Fachverbänden für andere Menschen einsetzen und ermutigte sie, ihr Engagement auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, "damit Köln sozial bleibt."
Hier finden Sie das ganze Grußwort von Stadtdechant Msgr. Kleine.
Markus Peters, Vorstandssprecher des Caritasverbandes für die Stadt Köln, griff in seinem Redebeitrag Ähnliches auf, in dem er - bezugnehmend auf die Caritas Jahreskampagne 2025 "Wir öffnen Türen" - zwei Tür-Szenarien für Köln entwarf: eine dystopische und eine utopische. Die erste Tür eröffne uns ein Köln, das in dunklen Farben gezeichnet sei, eine unsoziale Stadtgesellschaft. Das sei jedoch keine Dystopie, "sondern eine reale Gefahr, wenn wir soziale Infrastruktur als 'freiwillige Leistung' mit nachrangiger Priorität betrachten – und nicht als das, was sie ist: ein Fundament für soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stabilität und demokratische Stärke", so Peters. Doch es gebe eben auch diese andere Tür, die wir öffnen könnten - die Tür, die uns eine Stadt eröffne, in der sozialer Zusammenhalt und menschliche Wärme weiterhin zu spüren seien. Auch wenn wir dafür Mut brauchen und es Herausforderungen zu überwinden gelte.
Peters schloss mit folgender klarer Botschaft: "Lassen Sie uns heute und in Zukunft gemeinsam dafür arbeiten, dass Köln die Tür zur helleren Seite wählt. Nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung. Nicht für Prestige, sondern für die Menschen unserer Stadt."
Stadionlauf Köln am 29. Juni unter dem Motto "kirche.läuft"
23. Juni 2025; ksd

Köln. Am kommenden Sonntag findet ein tolles Sportevent für die ganze Familie im Kölner RheinEnergieStadion statt. Das Laufevent mit Familienfest ist ein buntes Sportevent mit Herz, Bewegung und ganz viel Gemeinschaft. Die Anmeldung zu den verschiedenen Läufen sowie weitere Informationen zur Veranstaltung können Sie hier finden.
Es gibt tolle Angebote - hier eine kurze Übersicht:
- Von kindgerechten Strecken, über Gruppenläufe bis hin zur Halbmarathon-Strecke ist alles geboten.
- Es ist ein inklusives Sportevent: alle sind willkommen! Es gibt ein inklusives Rahmenprogramm, eine Gebärdendolmetschung sowie Begleitläuferinnen und -läufer für blinde Personen.
- Das Familienfest hält tolle Mitmachangebote bereit, die genutzt werden können, um bspw. die Wartezeit zu überbrücken.
- Es gibt einen Sonderpreis für die größte Kinder- und Jugendgruppe bzw. für das bunteste Team und die größte Gruppe (over all): Kommen Sie mit Ihrer Institution als Gruppe. Die größten Gruppen erhalten eine Ehrung und Pokal.
- Nicht nur für sich und die Gesundheit wird gelaufen, sondern auch für den guten Zweck: Beim Lauf gibt es eine Charity-Aktion zugunsten caritativer Projekte von teilnehmenden Gruppen.
- Es gibt auch einen Gottesdienst zum Stadionlauf, der in Kooperation mit St. Georg und dem Diözesanzentrum für Hörbehinderte und Integrative Gemeinde stattfinden wird: um 10:30 Uhr (Georgsplatz 17, Köln).
God meets Queers - Wie wir Gottesbilder neu/anders denken können
30. Mai 2025; ksd

Köln (ksd). Katholisch und queer – das geht doch nicht!? So haben wir im letzten Jahr vor der ersten Veranstaltung des Katholischen Stadtdekanats im Rahmen des ColognePride gefragt. Dass es doch sehr wohl geht und auch gut so ist, das zeigen uns viele queere Menschen als haupt- und ehrenamtliche Engagierte in unseren Gemeinden und Einrichtungen jeden Tag immer wieder aufs Neue. Wir wollen als katholische Kirche in Köln eine einladende und offene Kirche sein!
Deshalb freuen wir uns, dass wir auch in diesem Jahr eine Veranstaltung im Rahmen des ColognePride ausrichten können. Diese findet statt am Dienstag, 24. Juni 2025 um 19:30 Uhr im DOMFORUM (Domkloster 3, 50667 Köln).
Können wir uns heutzutage Gottesbilder auch anders/neu vorstellen als in klassisch patriarchalen Kontexten?
Ist es möglich, Gott anders und neu zu denken und Gott so auch neu kennen zu lernen, wenn wir uns von traditionellen westlichen Denkmustern lösen?
Das Katholische Stadtdekanat Köln lädt in Kooperation mit dem Katholikenausschuss in der Stadt Köln sowie dem Katholischen Bildungswerk Köln zu einer Podiumsdiskussion mit anschließendem Austausch ein.
Podiumsgäste sind
- Prof. Magnus Striet (Professor für Fundamentaltheologie aus Freiburg),
- Prof. Andreas Krebs (Professor für Alt-Katholische und Ökumenische Theologie aus Bonn) sowie
- Dr. Dorothea Ugi (evangelische Pastorin aus Köln).
Moderiert wird der Abend von Dr. Annette Jantzen (Theologin und freie Autorin).
Das Plakat zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.
DOMRADIO.DE feiert sein 25-jähriges Jubiläum - HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Der Kölner Stadtdechant Msgr. Robert Kleine gratuliert DOMRADIO.DE zum 25-jährigen Bestehen
11. Juni 2025; ksd

Köln. Heute vor 25 Jahren, es war der Pfingstsonntag 2000, erblickte das DOMRADIO das Licht der Welt und ging offiziell auf Sendung.
Kardinal Woelki würdigt zum Jubiläum zurecht das ansprechende Programm von DOMRADIO.DE, "das weit über unser Erzbistum hinaus Menschen erreicht, informiert und begleitet." Verlässlicher und glaubwürdiger Journalismus sei gerade in einer Zeit der gesellschaftlichen und politischen Spannungen wichtiger denn je.
Deshalb ist das Jubiläum ein großartiger Anlass, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, besonders auch den Journalistinnen und Journalisten zu danken, die das DOMRADIO in einem Vierteljahrhundert zu einer echten katholischen Marke gemacht haben!
Ich denke dabei vor allem an den Gründungs-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen, der 24 Jahre lang quasi das Gesicht von DOMRADIO.DE war. Dank auch an den langjährigen Geschäftsführer Carsten Horn.
Heute gratuliere ich Chefredakteur Renardo Schlegelmilch und Geschäftsführer Gerald Mayer ganz herzlich und wünsche Phantasie, Tatkraft und Freude im Glauben, auf dass das DOMRADIO auch die nächsten 25 Jahre ein katholischer Garant für verlässlichen und glaubwürdigen Journalismus bleibt!
Weitere Infos zu DOMRADIO.DE und zum Jubiläum finden Sie hier .
Ökumenischer Tauf-Brückenweg am 15. Juni 2025
30. Mai 2025; ksd

Köln. Am Sonntag, den 15. Juni 2025 sind Jung und Alt zum 7. Ökumenischen Tauf-Brückenweg mit dem Titel "Wachsen mit Gott" eingeladen. Der Anlass ist das 1700-jährige Jubiläum des Glaubensbekenntnisses von Nicäa. Der Tauf-Brückenweg wird vorbereitet von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Köln (ACK) mit evangelischen, katholischen und vielen anderen Kirchen.
Zum ersten Mal richtet sich ein ökumenischer Brückenweg in besonderer Weise an Familien mit Kindern bis zum Grundschulalter. Da das Glaubensbekenntnis von Nicäa im Kern ein Taufbekenntnis ist, wollen wir in vier Stationen das Geschenk der Taufe entfalten. Diese vier Stationen sind:
- „Licht“ (griech.-orthodoxe Kirche, Urbanstraße 1, 50679 Köln-Deutz)
- „Wasser“ (evang.-freikirchl. Friedenskirche, Rheinaustraße 9-13, 50676 Köln)
- „Name“ (evang. Trinitatiskirche, Filzengraben 6, 50676 Köln) und
- „Segen und Sendung“ (Kölner Dom). Dort findet um 16.30 Uhr ein halbstündiger ökumenischer Familiengottesdienst statt.
Weitere Einzelheiten finden Sie hier .
Den Flyer mit Infos können Sie hier downloaden.
Familienmesse an Fronleichnam
30. Mai 2025; ksd

Köln. Den Auftakt für das Kölner Fronleichnamsfest am 19. Juni 2025 bildet das Pontifikalamt mit Kardinal Rainer Maria Woelki auf dem Roncalliplatz um 10.00 Uhr.
Anschließend zieht die Prozession durch die Straßen der Altstadt zum Kölner Dom. Nach dem Schlusssegen besteht die Möglichkeit, vor dem Dom bei Speis und Trank ins Gespräch zu kommen.
Daneben findet um 11.00 Uhr in der Minoritenkirche (Kolpingplatz 1, 50667 Köln) eine Familienmesse statt. Nach der Messe schließen sich die Familien der Prozession zum Dom an.
Sie sind ganz herzlich eingeladen!
Das Plakat zum Download finden Sie hier.
Dankmesse für Papst Leo XIV. im Kölner Dom am 20. Mai
14. Mai 2025; Hildegard Mathies
Köln (pek/ksd). Zur Mitfeier einer Dankmesse im Kölner Dom aus Anlass der Wahl von Papst Leo XIV. lädt Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki für Dienstag, 20. Mai, um 18.30 Uhr alle Gläubigen des Erzbistums Köln ein.
Zuvor findet in Rom am Sonntag, 18. Mai, um 10 Uhr die offizielle Amtseinführung des neuen Papstes statt, an welcher Kardinal Woelki teilnehmen wird. Am Tag der Amtseinführung von Papst Leo XIV. werden alle kirchlichen Gebäude im Erzbistum Köln geflaggt, 15 Minuten vor Beginn der Feier läuten die Glocken festlich. Im Festgeläut des Kölner Doms wird auch der „Decke Pitter“ mitläuten. Der Kölner Dom wird ebenso am 20. Mai beflaggt sein.
Das Pontifikalamt wird live von Domradio.de übertragen.
Einführung von Papst Leo im Livestream
Die feierliiche Einführung auf dem Petersplatz in Rom wird von verschiedenen Sendern übertragen:
Vatican News überträgt ab 10 Uhr auf seiner Website und allen Kanälen, zum Beispiel auf YouTube
DOMRADIO.DE schließt sich diesem Livestream an
Außerdem übertragen das ZDF (ab 9.30 Uhr), EWTN (ab 10 Uhr) und Radio Horeb (ab 10 Uhr). Auch RTL und N-TV übertragen gemeinsam ab 9.45 Uhr. K-TV steigt zum Mittagsgebet um 12 Uhr in die Übertragung ein. Ob es weitere Übertragungen oder Sondersendungen gibt, entnehmen Sie bitte den aktuellen Hinweisen der Sender.
Erste Predigt von Papst Leo XIV.: „Hinter dem Leitungsamt verschwinden und sich klein machen, damit Christus bleibt“
9. Mai 2025; Hildegard Mathies
Rom. Am Tag nach seiner Wahl hat Papst Leo XIV. gemeinsam mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle seinen ersten Gottesdienst im Amt gefeiert. Vatican News dokumentiert die Predigt:
Der Heilige Vater begann mit einigen frei gesprochen Worten in englischer Sprache und fuhr in Italienisch fort:
Ich beginne mit einigen Worten in Englisch, und fahre dann auf Italienisch fort. Aber ich möchte die Worte des Antwortpsalms wiederholen: „Ich will dem Herrn singen ein neues Lied, denn er hat wunderbare Taten vollbracht.“
Und tatsächlich gilt das nicht nur für mich, sondern für uns alle. Meine Mitbrüder Kardinäle, während wir diesen Morgen feiern, lade ich euch ein, über die Wunder nachzudenken, die der Herr vollbracht hat, und über die Segnungen, die der Herr weiterhin über uns alle ausgießt durch das Petrusamt.
Ihr habt mich gerufen, dieses Kreuz zu tragen und mit dieser Aufgabe gesegnet zu sein. Und ich weiß, dass ich auf jeden von Euch zählen kann, mit mir gemeinsam zu gehen, damit wir als Kirche, als Gemeinschaft eine Gemeinschaft von Freunden Jesu und als Gläubige, um die Frohe Botschaft und das Evangelium zu verkünden. Um zu sagen: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Als Petrus zusammen mit den anderen Jüngern vom Meister nach seinem Glauben an ihn gefragt wird, bringt er in verdichteter Form zum Ausdruck, was die Kirche durch die apostolische Nachfolge seit zweitausend Jahren als Erbe bewahrt, vertieft und weitergibt.
Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, das heißt der einzige Erlöser. Er offenbart das Antlitz des Vaters.
Um den Menschen nahe und ihnen zugänglich zu sein, hat Gott sich uns in den vertrauensvollen Augen eines Kindes, im lebendigen Geist eines Jugendlichen, in den reifen Zügen eines Mannes offenbart (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, 22), bis er schließlich den Seinen nach der Auferstehung in seiner verherrlichten Gestalt erschien. So hat er uns ein Vorbild für ein heiliges menschliches Leben gegeben, das wir alle nachahmen können, zusammen mit der Verheißung einer ewigen Bestimmung, die hingegen alle unsere Grenzen und Fähigkeiten übersteigt.
Petrus hält in seiner Antwort beides fest: die Gabe Gottes und den Weg, den man gehen muss, um sich von ihr verwandeln zu lassen. Dies sind zwei untrennbare Dimensionen der Erlösung, die der Kirche anvertraut sind, damit sie sie zum Wohl der Menschheit verkündet. Sie sind uns anvertraut, die wir von ihm auserwählt wurden, bevor wir im Mutterleib geformt wurden (vgl. Jer 1,5), die wir im Wasser der Taufe wiedergeboren und über unsere Grenzen hinaus und ohne unser Verdienst hierhergeführt und von hier ausgesandt worden sind, damit das Evangelium allen Geschöpfen verkündet werde (vgl. Mk 16,15).
In besonderer Weise vertraut Gott, indem er mich durch eure Wahl zum Nachfolger des Ersten der Apostel berufen hat, diesen Schatz mir an, damit ich mit seiner Hilfe ein treuer Verwalter (vgl. 1 Kor 4,2) zum Wohl des gesamten mystischen Leibes der Kirche sei, auf dass sie immer mehr zu einer Stadt auf dem Berg wird (vgl. Offb 21,10), zu einer rettenden Arche, die durch die Wogen der Geschichte steuert, zu einem Leuchtturm, der die Nächte der Welt erhellt. Und dies weniger wegen der Großartigkeit ihrer Strukturen oder der Pracht ihrer Bauten – wie die Baudenkmäler, in denen wir uns befinden –, sondern durch die Heiligkeit ihrer Glieder, dieses „Volkes, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“ (1 Petr 2,9).
Allerdings geht dem Gespräch, in dem Petrus sein Glaubensbekenntnis ablegt, noch eine weitere Frage voraus. Jesus fragt: „Für wen halten die Menschen den Menschensohn?“ (Mt 16,13). Das ist keine unbedeutende Frage, sie betrifft vielmehr einen wichtigen Aspekt unseres Dienstes: die Wirklichkeit, in der wir leben, mit ihren Grenzen und Möglichkeiten, mit ihren Fragen und Überzeugungen.
„Für wen halten die Menschen den Menschensohn?“ (Mt 16,13). Wenn wir an die Szene denken, die wir gerade betrachten, könnten wir auf diese Frage zwei mögliche Antworten finden, die auch zwei Haltungen beschreiben.
Da ist zunächst die Antwort der Welt. Matthäus betont, dass das Gespräch zwischen Jesus und seinen Jüngern hinsichtlich seiner Identität in der wunderschönen kleinen Stadt Cäsarea Philippi stattfindet, die reich an prächtigen Palästen ist, inmitten einer bezaubernden Naturlandschaft am Fuße des Hermon liegt, aber auch Sitz grausamer Machtzirkel und Schauplatz von Verrat und Untreue ist. Dieses Bild spricht von einer Welt, die Jesus als einen völlig unbedeutenden Menschen betrachtet, höchstens als eine kuriose Figur, die mit ihrer ungewöhnlichen Art zu sprechen und zu handeln Staunen hervorrufen kann. Und so wird diese „Welt“ nicht zögern, ihn zurückzuweisen und zu beseitigen, sobald er aufgrund der Ehrlichkeit und der moralischen Ansprüche, die er einfordert, lästig wird.
Dann gibt es noch die zweite mögliche Antwort auf die Frage Jesu: die der einfachen Leute. Für sie ist der Nazarener kein „Scharlatan“: Er ist ein aufrechter Mann, einer, der Mut hat, der gut spricht und das Richtige sagt, wie andere große Propheten in der Geschichte Israels. Deshalb folgen sie ihm, zumindest solange sie dies ohne allzu große Risiken und Unannehmlichkeiten tun können. Doch er ist für sie nur ein Mensch, und deshalb verlassen auch sie ihn in der Stunde der Gefahr, während seiner Passion, und gehen enttäuscht weg.
Bemerkenswert an diesen beiden Haltungen ist ihre Aktualität. Sie verkörpern nämlich Vorstellungen, die wir leicht – vielleicht in einer anderen Sprache, aber im Wesentlichen gleich – in den Mündern vieler Männer und Frauen unserer Zeit wiederfinden können.
Auch heute wird der christliche Glaube in nicht wenigen Fällen als etwas Absurdes angesehen, als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen; vielfach werden andere Sicherheiten wie Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen bevorzugt.
Es handelt sich um Umfelder, in denen es nicht leicht ist, das Evangelium zu bezeugen und zu verkünden, und in denen Gläubige verspottet, bekämpft, verachtet oder bestenfalls geduldet und bemitleidet werden. Doch gerade deshalb sind dies Orte, die dringend der Mission bedürfen, denn der Mangel an Glauben hat oft dramatische Begleiterscheinungen: dass etwa der Sinn des Lebens verlorengeht, die Barmherzigkeit in Vergessenheit gerät, die Würde des Menschen in den dramatischsten Formen verletzt wird, die Krise der Familie und viele andere Wunden, unter denen unsere Gesellschaft nicht unerheblich leidet.
Vielfach wird Jesus, obwohl er als Mensch geschätzt wird, auch heute bloß als eine Art charismatischer Anführer oder Übermensch gesehen, und zwar nicht nur von Nichtgläubigen, sondern auch von vielen Getauften, die so schließlich in einen faktischen Atheismus geraten.
Dies ist die Welt, die uns anvertraut ist und in der wir, wie Papst Franziskus uns so oft gelehrt hat, berufen sind, den freudigen Glauben an Jesus, den Erlöser, zu bezeugen. Deshalb ist es auch für uns unerlässlich, immer neu zu bekennen: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16).
Das ist vor allem in unserer persönlichen Beziehung zu ihm von wesentlicher Bedeutung, im Bemühen um einen täglichen Weg der Umkehr. Aber dann auch für uns als Kirche, indem wir gemeinsam unsere Zugehörigkeit zum Herrn leben und allen die Frohe Botschaft bringen (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 1).
Ich sage dies vor allem im Blick auf mich selbst, als Nachfolger Petri, der ich meine Mission als Bischof der Kirche von Rom beginne, welche berufen ist, der Gesamtkirche in der Liebe vorzustehen, gemäß dem berühmten Wort des heiligen Ignatius von Antiochien (vgl. Brief an die Römer, Gruß). Als er in Ketten in diese Stadt gebracht wurde, an den Ort seines nahenden Lebensopfers, schrieb er an die Christen dort: „Dann werde ich wirklich ein Jünger Jesu Christi sein, wenn die Welt meinen Leib nicht mehr sieht“ (Brief an die Römer, IV, 1). Er bezog sich darauf, dass er im Zirkus von wilden Tieren verschlungen werden würde – und so geschah es –, doch seine Worte verweisen in einem allgemeineren Sinn auf eine unverzichtbare Anforderung für alle, die in der Kirche ein Leitungsamt ausüben: zu verschwinden, damit Christus bleibt, sich klein zu machen, damit er erkannt und verherrlicht wird (vgl. Joh 3,30), sich ganz und gar dafür einzusetzen, dass niemandem die Möglichkeit fehlt, ihn zu erkennen und zu lieben.
Gott gebe mir diese Gnade, heute und immer, mit der Hilfe der liebevollen Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche.
Die Einführung von Papst Leo wird am Sonntag, 18. Mai, um 10 Uhr auf dem Petersplatz in Rom stattfinden.
Neben Vatican News (abrufbar auch über DOMRADIO.DE) werden zahlreiche TV-Sender das Ereignis übertragen. Bitte achten Sie auf die aktuellen Programmhinweise der jeweiligen Sender.
Die Verkündung der Wahl von Papst Leo mit der ersten Anpsrache des neuen Pontifey und den ersten Gottesdienst können Sie über den YouTube-Kanal von Vatican News abrufen.
„Habemus Papam! Viva il Papa“: US-Amerikaner Kardinal Robert F. Prevost zum neuen Papst Leo XIV. gewählt
8. Mai 2025; Hildegard Mathies
Als erster Augustiner ist der Ordensmann Kardinal Robert F. Prevost, gebürtig aus Chicago und 69 Jahre alt, zum neuen Papst Leo XIV. gewählt worden.
Einen ersten Bericht gibt es bei Vatican News. Und hier ein Porträt von Papst Leo.
Die erste Ansprache von Papst Leo (Arbeitsübersetzung von Vatican News, der Text folgt noch auf der Website des Heiligen Stuhls)
Friede sei mit euch allen!
Liebe Brüder und Schwestern, dies ist der erste Gruß des auferstandenen Christus, des guten Hirten, der der Herde Gottes den Weg bereitet hat. Auch ich möchte, dass dieser Friedensgruß in eure Herzen eindringt, dass er eure Familien erreicht, alle Menschen, wo auch immer sie sein mögen, alle Völker, die ganze Erde. Der Friede sei mit euch!
Das ist der Friede des auferstandenen Christus, ein entwaffnender Friede und ein entwaffnender, demütiger, beharrlicher Friede. Er kommt von Gott, von Gott, der uns alle bedingungslos liebt. Wir haben immer noch die schwache, aber immer mutige Stimme von Papst Franziskus im Ohr, der Rom segnet!
Der Papst, der Rom segnete, gab der Welt, der ganzen Welt, an diesem Ostermorgen seinen Segen. Lassen Sie mich an diesen Segen anknüpfen: Gott liebt uns, Gott liebt euch alle, und das Böse wird nicht siegen! Wir sind alle in Gottes Hand. Deshalb lasst uns ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und miteinander vereint, voranschreiten. Wir sind Jünger Christi. Christus geht uns voraus. Die Welt braucht sein Licht. Die Menschheit braucht ihn als Brücke zu Gott und seiner Liebe. Hilf auch uns, Brücken zu bauen, mit dem Dialog, mit der Begegnung, die uns alle vereint, um ein Volk zu sein, das immer in Frieden lebt. Danke, Papst Franziskus!
Ich möchte auch allen meinen Mitbrüdern im Kardinalskollegium danken, die mich zum Nachfolger Petri gewählt haben, um mit Ihnen gemeinsam als geeinte Kirche zu gehen, immer auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit, immer darauf bedacht, als Männer und Frauen, die Jesus Christus treu sind, ohne Furcht zu arbeiten, das Evangelium zu verkünden und zu missionieren.
Ich bin ein Sohn des heiligen Augustinus, ein Augustinianer, der sagte: „Mit euch bin ich Christ und für euch bin ich Bischof“. In diesem Sinne können wir alle gemeinsam auf das Heimatland zugehen, das Gott für uns vorbereitet hat.
Ein besonderer Gruß an die Kirche von Rom! (Applaus) Wir müssen gemeinsam danach suchen, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, die den Dialog sucht, die immer offen ist, um wie dieser Platz mit offenen Armen zu empfangen. An alle, die unsere Nächstenliebe, unsere Gegenwart, unseren Dialog und unsere Liebe brauchen.
(Auf Spanisch)
Y si me permiten también, una palabra, un saludo a todos aquellos y en modo particular a mi querida diócesis de Chiclayo, en el Perú, donde un pueblo fiel ha acompañado a su obispo, ha compartido su fe y ha dado tanto, tanto para seguir siendo Iglesia fiel de Jesucristo.
(Arbeitsübersetzung der Passage auf Deutsch)
Und wenn Sie mir ein Wort erlauben, einen Gruß an alle und besonders an meine liebe Diözese Chiclayo, Peru, wo ein treues Volk seinen Bischof begleitet, seinen Glauben geteilt und so viel gegeben hat, so viel, um weiterhin Kirche zu sein, treu zu Jesus Christus.+Ihr alle, Brüder und Schwestern von Rom, von Italien, der ganzen Welt - wollen wir eine synodale Kirche sein, eine Kirche, die geht, eine Kirche, die immer den Frieden sucht, die immer die Nächstenliebe sucht, die immer die Nähe vor allem zu denen sucht, die leiden.Heute ist der Tag des Bittgebets an die Muttergottes von Pompei. Unsere Mutter Maria möchte immer mit uns gehen, uns nahe sein, uns mit ihrer Fürsprache und ihrer Liebe helfen.+
Deshalb möchte ich gemeinsam mit Ihnen beten. Beten wir gemeinsam für diese neue Mission, für die ganze Kirche, für den Frieden in der Welt und bitten wir Maria, unsere Mutter, um diese besondere Gnade.
(Es folgte das Ave Maria.)
Die Deutsche Bischofskonferenz gratulierte mit ihrem Vorsitzenden Bischof Dr. Georg Bätzing:
„Mit großer Freude gratuliere ich im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und aller katholischer Christinnen und Christen Deutschlands dem neuen Heiligen Vater, Papst Leo XIV., zu seiner Wahl. Wir sind Gott dankbar, dass durch das Wirken des Heiligen Geistes die 133 im Konklave versammelten wahlberechtigten Kardinäle den 267. Nachfolger des heiligen Petrus als Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt haben.
Nach dem zwölfjährigen Pontifikat von Papst Franziskus, auf das wir deutschen Katholikinnen und Katholiken dankbar zurückblicken, sind wir froh, nun wieder einen Papst zu haben, der die Weltkirche leiten wird.
In seiner ersten Botschaft hat er wichtige Akzente der Kontinuität zu Papst Franziskus gesetzt. Er wünschte allen Menschen den Frieden, der vom Christus kommt. Das ist berührend und ermutigend zugleich. Damit macht Papst Leo XIV. deutlich, dass die Kirche auch weiterhin in internationalen Konflikten zur Vermittlung bereit ist. Er ermutigte zu einem missionarischen Aufbruch der Kirche, die offen für alle ist. Gleichzeitig erinnerte die Zeit der langen Jahre seines Wirkens in Lateinamerika und hob die synodalen Erfahrungen in dieser Kirche beispielhaft hervor. Gerade seine klaren Worte zu einer synodalen Kirche, die voranschreitet und für alle Menschen da sein will, sind eine Aussage, die uns auch als Kirche in Deutschland den Rücken stärkt.
Ich erinnere mich gut an die Begegnungen, die ich mit Kardinal Robert Prevost hatte, vor allem bei den zurückliegenden Sitzungen der Weltsynode in Rom. Der neue Papst gehört dem Augustinerorden an. Es ist ein schönes Zeichen, dass Leo XIV. an das Wort des hl. Augustinus erinnert hat: ‚Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ‘. Damit will er den Weg als Bischof von Rom mit dem Volk Gottes fortsetzen. Gerade seine Würdigung von Papst Franziskus zeigt, dass sich Papst Leo XIV. in Kontinuität zu seinem Vorgänger sieht.
Mit seinem Lächeln und seinem Friedensgruß, seinen herzlichen Worten und seinem perspektivischen Blick für die Kirche hat er in wenigen Minuten die Herzen von Milliarden Menschen erreicht. Ich halte die Wahl für hervorragend und bin mir sicher, dass der neue Papst ein Pontifex, ein Brückenbauer im wahrsten Sinne des Wortes, ist. Leo XIV. steht für Dialog und eine Kirche, die nicht um den eigenen Kirchturm kreist.
Ich habe in einem ersten Glückwunschtelegramm dem Heiligen Vater von Herzen gratuliert.
Unser Gebet habe ich ihm versprochen und den Segen Gottes für ihn erbeten. Die Gläubigen
unseres Landes rufe ich auf, für den neuen Heiligen Vater zu beten.“
Kardinal Woelki: „Bewegendes und tiefgehendes Ereignis“
Kardinal Rainer Maria Woelki als einer der drei deutschen wahlberechtigten Kardinäle freut sich live aus Rom: „Heute Nachmittag haben wir mit Leo XIV. einen neuen Heiligen Vater gewählt – das war ein wirklich bewegendes und auch tiefgehendes Ereignis und Erlebnis. Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben. Als wir alle gemeinsam eben mit ihm oben auf dem Balkon waren, habe ich die Freude und Dankbarkeit von Tausenden von Menschen gespürt – und auch die Herzlichkeit, mit der sie unseren neuen Papst begrüßt haben. Wir wollen für ihn beten und ihm all unsere Unterstützung versprechen.“
Mit Aufsteigen des weißen Rauches läutete der Decke Pitter im Kölner Dom 15 Minuten lang, die Glocken der anderen katholischen Kirchen im Erzbistum Köln schlossen sich mit einem Festgeläut an.
Am Tag der Einführung des neuen Papstes werden alle Kirchen beflaggt und die Glocken werden 15 Minuten vor Beginn der Feier in Rom ebenfalls läuten. Im Kölner Dom wird Kardinal Woelki ein festliches Pontifikalamt als Dankgottesdienst anlässlich der Wahl von Leo XIV. feiern und um Gottes Segen für dessen Pontifikat bitten. Das entsprechende Datum wird in Kürze veröffentlicht. Außerdem wird in vielen Kirchen des Erzbistums eine heilige Messe im gleichen Anliegen gefeiert. Informationen dazu entnehmen Sie bitte den Websites der Kirchengemeinden vor Ort.
DOMRADIO.DE hat mit Kardinal Woelki in Rom gesprochen und ihn dazu befragt, wie er die Wahl von Papst Leo erlebt hat. Hier zum Nachlesen und Anschauen.
Stadtdechant Msgr. Robert Kleine: „Die ganze Welt guckt in diesen Tagen auf unsere Kirche“
Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine befand sich just zur Verkündung des neuen Papstes Leo XIV. auf der Rückreise aus Rom, wohin er eine länger geplanten Reise als „Pilger der Hoffnung“ unternommen hatte. Im Interview mit DOMRADIO.DE hatte er kurz zuvor gesagt: „Die ganze Welt guckt in diesen Tagen auf unsere Kirche. Gewählt wird ja unser Oberhaupt. Wir freuen uns natürlich, wenn wir wieder einen Nachfolger für Papst Franziskus haben, um den hier auch noch getrauert wird. Besonders ist unter allen Diözesen, dass wir einen Oberhirten haben, der im Konklave sitzt und dass er den neuen Papst mitwählt.“
Nach seiner Rückkehr aus Rom postete Stadtdechant Kleine auf seinem Facebook-Kanal:
„Als ich gestern Abend vom Flughafen in Rom startete, war weißer Rauch aus dem Schonstein der
Sixtinischen Kapelle aufgestiegen. Als ich in Deutschland landete, erfuhr ich, wer der neue Papst
ist: Robert Francis Prevost, der sich den Namen Leo XIV. gegeben hat.
Wir können nur ganz vage erahnen, wie es ihm gestern bei der letzten Stimmenauszählung und
später auf der Loggia ging…. Ich wünsche unserem neuen Papst vor allem Gottvertrauen, Phantasie und
Mut, Geduld und Tatkraft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die er sich verlassen und denen er
vertrauen kann, Freude an seinem Dienst und natürlich Gottes reichen Segen!“
Deutsche Augustinerprovinz; „Ein Bruder wird Papst!“
Freude, Überraschung, Ergriffenheit und Anspannung. Das sind nur ein paar Schlagworte, mit
denen man die Stimmung von uns Augustinern ausdrücken kann, als wir erfuhren, wen die Kardinäle
heute zum neuen Papst gewählt haben.
Als kurz nach 18:00 Uhr weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle aufstieg, haben wir uns mit einigen Mitbrüdern wie so viele Menschen vor dem Fernseher versammelt. Scherzhaft haben wir in den Tagen zuvor manchmal zueinander gesagt: „Was, wenn Bob es wird?“
Gerechnet haben wir mit diesem Ausgang allerdings nicht. Als dann der Kardinalprotodiakon den Namen des Neugewählten verkündete, waren wir wirklich baff, erstaunt und gerührt. Unser Mitbruder und ehemaliger Generalprior ist tatsächlich Papst geworden.
Wir spüren, welche Anerkennung und Würde damit unserem Mitbruder zuerkannt wird, der in den Jahren seiner Amtszeit als Generalprior von 2001 bis 2013 mehrmals die Bayerisch-Deutsche Provinz der Augustiner besucht hat. Wir kennen und schätzen unseren Mitbruder. Wir freuen uns mit ihm und spüren die Größe der Aufgabe, die nun vor ihm steht.
Die Wahl seines Namens, Leo XIV., weist auf sein soziales Engagement hin.
Ich habe P. Robert Prevost OSA als einen Mitbruder erlebt, der ein offenes Ohr für die Fragen und die Belange der Brüder hat. Seine Expertise in Fragen des Kirchenrechts und in den Belangen des sozialen Miteinanders zeigte sich nicht nur während seiner Amtszeit als Generalprior. Auch beim Generalkapitel 2019, bei dem ich ihn intensiv als kompetenten Berater und engagierten Mitbruder für die Belange des Gesamtordens und der Menschen in Südamerika erlebte, brachte er seine Kenntnisse zum Wohl des Gesamtordens ein.
Ich hoffe, dass er weiterhin ein Vermittler und wirklicher Brückenbauer sein wird. Ich habe ihn selbstbewusst und zugleich zugewandt erlebt. Und ich vertraue darauf, dass er seine kommunikativen und beziehungsorientierten Fähigkeiten auch als Papst zum Wohl der Kirche und der Menschen einsetzen wird.
Pater Lukas Schmidkunz OSA
Provinzial
ZdK: „Papst Leo XIV. wird den Kurs seines Vorgängers fortsetzen“
„Mit Kardinal Robert Francis Prevost OSA ist heute ein Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland, zum Papst gewählt worden. Ich gratuliere dem Heiligen Vater, der den Namen Leo XIV. gewählt hat, im Namen der organisierten katholischen Zivilgesellschaft in unserem Land von Herzen“, sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp. „Papst Leo XIV. wird den Kurs von Papst Franziskus mit großer Wahrscheinlichkeit fortsetzen. Der gewählte Name ist Programm. Leo XIII. gilt als Vater der katholischen Sozialethik. Robert Francis Prevost stellt sich in diese Tradition.“
„Erst im Februar 2025 hat das ZdK-Präsidium sich in Rom mit Kardinal Prevost getroffen“, sagt ZdK-Vizepräsident Prof. Thomas Söding. „Er war uns als Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe ein wunderbarer und zugleich ein sehr informierter Gastgeber. Dass er sich bestens auskannte mit dem Synodalen Weg in Deutschland, bietet uns jetzt allerbeste Anknüpfungspunkte für das weitere Vorangehen auf diesem Weg.“
Das Konklave habe sich relativ schnell – bereits am zweiten Tag und im vierten Wahlgang – für Prevost entschieden, so Stetter-Karp. „Damit haben die Kardinäle ein klares Zeichen gesetzt: In einer Welt der Kriege und komplexen Konflikte braucht es eine römisch-katholische Weltkirche, die zeigt, dass sie an konkreten Lösungen mitarbeiten und im Dienst der Menschen diplomatisch tätig sein kein. ‚Eine Kirche, die Brücken baut‘, hat der frisch gewählte Papst versprochen. Das ist, was wir jetzt dringend brauchen. Prevost kann diese Rolle ausfüllen. Ganz besonders aber freut mich, dass Papst Leo XIV. in seiner ersten Ansprache klar formuliert hat: ‚Wir können eine synodale Kirche sein.‘ Damit stellt er sich sehr deutlich hinter die Öffnung, die sein Vorgänger, Papst Franziskus, eingeleitet hat.“
Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln schreibt auf seiner Homepage:
Wir freuen uns darauf als Diözesanrat mit Papst Leo XVI. „ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und einander“ vorwärtszugehen.
Dem neuen Papst gratulieren wir herzlich und wünschen ihm Gottes Segen für seine Arbeit.
Schon mit seinen ersten Worten auf dem Petersplatz hat uns Papst Leo XIV. beeindruckt, denn er hat den Menschen mit seiner Zusage der Liebe Gottes Mut gemacht, sich für eine bessere Welt zu engagieren. „Demütig und beharrlich“ sollen wir uns für Frieden für alle Menschen einsetzen.
Wir begrüßen es, dass der Papst durch seinen Namen an die erste Sozialenzyklika aus dem Jahr 1891 erinnert und die sozialen Fragen so zu einem Schwerpunkt macht.
In der Kirche sieht Leo XIV. die Aufgabe: „Wir müssen gemeinsam herausfinden, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, den Dialog, immer offen dafür, mit offenen Armen zu empfangen wie dieser Platz…“. Wir freuen uns auch darüber, dass Papst Leo XIV. die Kontinuität zu Papst Franziskus betont hat: „Wir wollen eine synodale Kirche sein, eine Kirche auf dem Weg, eine Kirche, die immer den Frieden sucht, die immer die Barmherzigkeit sucht, die immer besonders denjenigen nahe sein will, die leiden.“
Dankmesse im Kölner Dom geplant
Das Kölner Domkapitel wünscht Papst Leo XIV. Gottes reichen Segen für sein Pontifikat sowie Gesundheit und Kraft für seinen Dienst am Glauben und zum Wohl der Menschen.
„Wir sind froh, dass die Zeit der Sedisvakanz so schnell beendet ist, und erfüllt von Zuversicht, dass es Papst Leo XIV. gelingen wird, ein überzeugender Mittler des Glaubens, des Friedens und der Hoffnung zu sein“, so Dompropst Msgr. Guido Assmann. „Wir sehen seinem Pontifikat in großer Erwartung und Sympathie entgegen.“ Der neue Papst könne sich des Gebets und der Unterstützung der Gläubigen aus Köln versichert wissen.
Zugleich gab der Dompropst bekannt, dass in Kürze im Kölner Dom eine Dankmesse zur Ernennung des neuen Papstes gefeiert werde. „Gemeinsam mit unserem Erzbischof möchte das Domkapitel in diesem Gottesdienst Dank sagen für das zurückliegende Konklave und um Beistand für unseren neuen Papst bitten, auf dass ihm ein segensreiches Pontifikat gelinge – ein authentisches Zeugnis der Liebe Christi.“
Der Termin des Pontifikalamts im Kölner Dom zur Wahl des neuen Papstes wird noch bekanntgegeben unter
Zusammenstellung: Hildegard Mathies
Quellen: Vatican News; DBK; DOMRADIO.DE, PEK, ZdK, Deutsche Augustinerprovinz
Vortragsreihe StadtPunkte im DOMFORUM: „Erzählend oder diskriminierend? Darstellungen von Juden in Kölner Kirchen“
26. November 2024; ksd
Köln. In der Veranstaltungsreihe StadtPunkte geht es in den kommenden Wochen und Monaten um die Darstellungen von Juden in Kölner Kirchen vor und nach der Vertreibung der jüdischen Gemeinde im Jahr 1424. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Darstellungen diskriminierend oder erzählend sind und wie wir heute mit antijüdischen Darstellungen in den Kirchen umgehen. Die nächsten Termine:
Montag, 2. Dezember
„Wir tun auf ewige Zeiten kund“ – Das Judenprivileg im Kölner Dom und das Verhältnis von Juden und Christen
Dr. Joachim Oepen, Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln
Montag, 16. Dezember
„…damit man sij vur Jueden bekennen moege“ – Ein bisher wenig beachtetetes Detail des Petersportalprogramms
Harald Schlüter, stellvertretender Leiter des DOMFORUMs
Montag, 13. Januar
„Die Darstellunhg der Juden in den Gewölbemalereien der Kirche St. Maria Lyskirchen in Köln: Eine kunsthistorische Betrachtung“
Dr. des. Rodica Herlo-Lukowski, Kunsthistorikerin und Judaistin
Montag, 27. Januar
„Der Kölner Dom und die Juden“ – Zur christlichen Sicht auf das Judentum im Kölner Dom
Dr. des. Matthias Deml, Kölner Dombauhütte, Kunsthistoriker
Montag, 10. Februar
„Verdrängen? Verbannen? Verstehen?“ – Was tun mit antijüdischen Bildern im Kirchenraum?
Professor em. Dr. Bernhard Hoeps, Ehem. Leiter der Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik, Universität Münster
Beginn ist jeweils um 17.30 Uhr.
Veranstalter sind das DOMFORUM, der Förderverein Romanische Kirchen Köln, das Katholische Bildungswerk Köln und MiQua, LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln
Evangelische und Katholische Telefonseelsorge Köln: Anonyme Hilfe und Unterstützung in Krisenzeiten
26. November 2024; ksd
Köln. „Ich habe niemanden, der mir wirklich zuhört!“ Wer dieses Gefühl hat, kann bereits seit 1953 zum Telefon und mittlerweile auch zu Smartphone oder Laptop greifen und Kontakt mit der Telefonseelsorge aufnehmen. Damals nahm in London die Erfolgsgeschichte einer ebenso einfachen wie segensreichen Idee ihren Anfang. In Köln riefen im vergangenen Jahr 26.450 Menschen bei der Evangelischen und Katholischen Telefonseelsorge an, circa zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht etwa 73 Anrufen pro Tag. Bis zum 30. Oktober dieses Jahres waren es bereits 19.900 telefonische Kontakte. Offensichtlich besteht ein großer Bedarf an einem „offenen Ohr“.
„Wir nehmen wahr, dass es gerade nicht das eine Thema gibt“, stellte Dr. Dorit Felsch, Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge, fest. Sie nehme eine „Grunderschöpfung“ wahr: „Die Hoffnung ist aufgebraucht und die Menschen haben einfach keine Puffer mehr!“ Am häufigsten waren es Beziehungsprobleme, Konflikte in Partnerschaft, Familie oder Alltagsbeziehungen, die Menschen die Nummer der Telefonseelsorge wählen ließen, gefolgt von Ängsten, Stress und Erschöpfung, depressiven Stimmungen sowie Einsamkeit und Isolation. Erst an sechster Stelle der „Themen-Rangliste“ stand das körperliche Befinden der Anrufende, also konkrete Beschwerden, Erkrankungen oder Behinderungen. „ Scherzanrufe“ – früher ein recht häufiges Phänomen – gebe es kaum noch, bestätigten beide Leiterinnen.
„Rettungsanker“ in akuten Krisen und „Lebensbegleiterin“
In etwa neun Prozent der Telefonate – also verhältnismäßig selten – spielt das Thema Suizid
eine Rolle, während der Gedanke, seinem Leben selbst ein Ende setzen zu wollen, in der
Mailseelsorge (26 Prozent) und im Chat (28 Prozent) weit häufiger zur Sprache kommt. Die
Telefonseelsorge sieht sich allerdings nicht nur als kommunikativer „Rettungsanker“ in akuten
Krisen, sondern auch als „Lebensbegleiterin“. In diesem Zusammenhang betonte Dorit Felsch die „
Überbrückungsfunktion“ der Telefonseelsorge, die aus ihrer 24-stündigen Erreichbarkeit
resultiere.
Aktuell sind bei der Evangelischen Telefonseelsorge 90 und bei der Katholischen Telefonseelsorge 70 ehrenamtlich Mitarbeitende aktiv. Die Altersspanne liegt zwischen 29 und über 70 Jahren. Wer sich bei der Telefonseelsorge engagiert, verpflichtet sich zu einem ehrenamtlichen Einsatz von 15 Stunden im Monat (einschließlich einer regelmäßigen obligatorischen Supervision und Fortbildung). Nur etwa ein Drittel der Bewerbende sei geeignet, erklärte Annelie Bracke, Leiterin der Katholischen Telefonseelsorge. Dorit Felsch betonte, wie wichtig eine ausgeprägte Teamfähigkeit als Voraussetzung für dieses Ehrenamt sei.
Jedes Jahr werden bei der Katholischen Telefonseelsorge etwa zehn bis zwölf Teilnehmende ausgebildet. Für die evangelische Schwesterorganisation gelten ähnliche Zahlen, allerdings hören pro Jahr auch circa acht bis neun Mitarbeitende auf. Während die Evangelische Telefonseelsorge bereits im Januar 2025 mit einer neuen Ausbildungsrunde startet, müssen sich Interessenten und Interessentinnen bei der Katholischen Telefonseelsorge noch bis zum Sommer gedulden. Die Ausbildungsgruppen werden von jeweils zwei hauptamtlichen Fachkräften, zum Beispiel von einer Psychologin, geleitet.
Absolute Niedrigschwelligkeit
Anders als andere Hilfs- und Beratungsangebote hat die Telefonseelsorge „kein
Veränderungsanliegen“. Ihr größter Vorteil, da waren sich Dorit Felsch und Annelie Bracke einig,
sei die „absolute Niedrigschwelligkeit“. Der Kontakt ist anonym möglich und die Nummer der
Telefonseelsorge erscheint, dank einer Vereinbarung mit der Telekom, auch nicht auf dem
Einzelverbindungsnachweis.
Auch wenn sich die Kommunikationsformen wandeln, das Bedürfnis, in Not und Verzweiflung nicht alleine zu sein und menschliche Nähe zu spüren, bleibt. Was diese „Zuwendung auf Distanz“ für Betroffene bedeuten kann, wird am Dank eines/einer Hilfesuchenden an alle Mitarbeitenden der Telefonseelsorge deutlich: „Über Jahre habe ich mich in mehr oder weniger großen Schwierigkeiten immer wieder an Sie gewendet. Die große Hilfe bestand darin, dass der Mensch am Ende der Leitung so anonym unparteiisch und wie ein klarer Spiegel zuhörte – die innere Stimme und die Sehnsüchte reflektierte. Die Telefonseelsorge war mir eine große Hilfe und ich möchte mich ganz ,unanonym‘ bedanken bei allen Zuhörern, Ratgebern und Beratern.“
Fundierte 10-monatige Ausbildung
Wer sich vorstellen kann, Menschen in Krisensituationen durch einfühlsames Zuhören und
hilfreiche Worte beizustehen und neugierig darauf ist, in einer fundierten zehnmonatigen Ausbildung
zunächst sich selbst besser kennenzulernen und dann Schritt für Schritt in die Kunst der
Gesprächsführung eingeführt und mit den zentralen Problemfeldern der Anrufenden vertraut gemacht zu
werden, kann mit Pfarrerin Dr. Dorit Felsch (telefonseelsorge.kirche-koeln@ekir.de oder Telefon
0221 317159) oder Diplom-Psychologin Annelie Bracke (mail@telefonseelsorge-koeln.de, Telefon 0221
2570184) Kontakt aufnehmen.
Priska Mielke