Caritas Köln: Vorstandssprecher Peter Krücker verabschiedet – „Mein Herz schlägt für die Caritas“

29. September 2024; ksd

 

Köln (cvk/ksd). Nach mehr als 13 Jahren als Vorstandssprecher und über 31 Jahren beim Caritasverband für die Stadt Köln insgesamt scheidet Peter Krücker Ende September aus dem aktiven Dienst der Caritas Köln aus. Kürzlich verabschiedeten 180 Gäste aus Kirche, Politik, Kölner Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft sowie der Caritas-Familie und anderen Wohlfahrtsverbänden den 65-jährigen Kölner in den Ruhestand. Unter den Gästen waren die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Welskop-Deffaa, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Dr. Frank Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes im Erzbistum Köln.

„Sie sind auf das gemeinsame Ziel eines sozialen Köln fokussiert und haben alle Missstände immer deutlich benannt“, würdigte Reker Krückers Engagement. „Die Position des Kritikers haben Sie als engagierter Katholik aus Verbundenheit zu ihrem Glauben und der Kirche, aber auch zu Ihren Nächsten eingenommen. Sie sind so zu einem glaubwürdigen und authentischen Vertreter der katholischen Soziallehre geworden, die Gott und den Menschen zugewandt ist.“

 

„Caritas gehört mitten in in die Kirche“ 

 

Kleine, der als Stadtdechant zugleich Vorsitzender des Caritasrates der Kölner Caritas ist, dankte Krücker für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. „Sie haben mit Leidenschaft und mit Ihrer ganzen Persönlichkeit das diakonische, das karitative Gebäude der Kirche mit Leben gefüllt. Als engagierter Anwalt und Netzwerker haben Sie für diejenigen Ihre Stimme erhoben, die in Politik und Gesellschaft aus dem Blick zu geraten drohen. Mit sehr viel Engagement, Geduld und Ausdauer war es immer Ihr Anliegen, Menschen professionell und nachhaltig darin zu unterstützen, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.“

Der Stadtdechant betonte die Verzahnung von Kirche und Caritas: „Ihnen war und ist es bis in diese Stunde hinein ein Herzensanliegen, zu verdeutlichen, dass Caritas Kirche ist, dass Caritas mitten in die Kirche gehört und dass Kirche und Caritas nur dann glaubwürdig sind, bleiben oder wieder werden, wenn sie bei aller notwendigen Struktur und Organisation menschlich bleiben.“

 

Meilenstein: Neues Leitbild „In allem Nächstenliebe“

 

In diesem Jahr dürfe Deutschland das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes feiern, so Kleine. „ In Artikel 1 heißt es: ,Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘ Das beschreibt auch den Kern der täglichen Caritasarbeit für Arme und Bedürftige, für kranke, pflegebedürftige und alte Menschen, für jene, die aus Kriegsgebieten fliehen und bei uns Schutz suchen, für Menschen mit Behinderung, mit Psychiatrie-Erfahrung oder Suchterkrankungen.“

Zu den Meilensteinen von Krückers Arbeit gehörten die Erarbeitung und Einführung eines neuen Leitbildes für die Caritas Köln, erinnerte der Stadtdechant. Vor sieben Jahren wurde das neue Leitbild vorgelegt, das den Titel „In allem Nächstenliebe“ trägt „und damit einen sehr hohen Anspruch für die eigene Arbeit formuliert, der sich bereits in den ersten Sätzen manifestiert“ : 

„Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir leben den respektvollen und zugewandten Dialog mit allen Menschen. Die Nächstenliebe ist unsere Motivation. […] Wir lassen die Menschenfreundlichkeit Gottes sichtbar werden.“

Kleine: „Das sind klare und deutliche Worte, die auch ein Leitbild der Kirche in Deutschland und Köln einleiten könnten beziehungsweise sollten…“ 

 

Höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes für Krücker

 

Welskop-Deffaa zeichnete Krücker mit dem Brotteller aus. „Die höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes ehrt besondere Menschen für ihre hervorragenden Verdienste um die Werte der Caritas. Du hast ihn verdient“, erklärte Welskop-Deffaa. „Der Caritasverband Köln ist unmittelbar mit dem Namen von Peter Krücker verbunden. Peter Krücker gehört zu den Motoren, der immer wieder einlädt zur Zusammenarbeit für unsere gemeinsame gute Sache und unsere Grundwerte.“

Hensel ergänzte: „Danke für die vielen Jahre der gemeinsamen Arbeit an der Realisierung der Werte der Caritas. Danke für Ihre Positionierung gegen Hetze und Hass in der Gesellschaft und Ihr Eintreten für Fachlichkeit und Menschlichkeit in den Diensten und Einrichtungen der Caritas gegenüber Politik und Gesellschaft und für Ihre Stimme in der und für die Kirche.“

Markus Nikolaus, Finanzvorstand der Caritas Köln, schloss: „Du brennst für ein gerechtes Köln und eine gerechte Gesellschaft. Die verantwortungsvolle Rolle für einen der größten Ortsverbände in Deutschland hast Du immer mit großer Fachkompetenz und einer hohen
Kooperationsfertigkeit ausgefüllt“, so Nikolaus.

 

Krücker mahnt zum Abschied, dass Kürzungen im sozialen Bereich den sozialen Frieden gefährden können

 

„Mein Herz schlägt für die Caritas und wird es auch weiter tun. Ich habe immer den Sinn meiner Arbeit gespürt“, erklärte Krücker aus Anlass seines Abschieds. „Ich bin sehr dankbar für die täglichen Dinge, die wir mit über 2000 Mitarbeitenden in der Caritas Köln für über 60.000 Menschen in Köln bewirken. Gleichzeitig wissen wir, dass unsere Angebote den Bedarf der Menschen in Köln bei Weitem nicht decken. Die Caritas und die Wohlfahrtverbände insgesamt brauchen eine sichere und gerechte Finanzierung ihrer Arbeit durch Kassen, öffentliche Hand und Kirche, um auch in Zukunft bedürftige Menschen unterstützen zu können. Die aktuell erneut drohenden Kürzungen sind hier absolut kontraproduktiv, gefährden den sozialen Frieden und spielen Demokratiegegnern in die Karten“ , mahnte Krücker.

Peter Krücker, über mehrere Jahrzehnte in Köln in vielfältigen sozialen Arbeitsfeldern aktiv, startete seine berufliche Laufbahn beim Jugendamt der Stadt Köln, ehe er 1993 zum Caritasverband Köln wechselte. 2001 wurde der Diplom-Sozialarbeiter stellvertretender Caritasdirektor, ab 2006 gehörte er dem hauptamtlichen Vorstand an. Von 2011 bis zu seinem Ausscheiden hatte er das Amt des Vorstandssprechers der Caritas Köln inne. Er vertrat zudem die Caritas im Jugendhilfe- und Sozialausschuss der Stadt Köln und war Mitglied in zahlreichen weiteren Gremien in Köln, unter anderem Vorsitzender der ausländerrechtlichen Härtefallkommission und im Beirat der ARGE Köln. Auf Bundes- und Landesebene war er Sprecher der Caritas-Ortsverbände in NRW. Nach seinem Ausscheiden bei der Caritas Köln bleibt Krücker dem sozialen Köln als Sprecher des
Runden Tisches für Flüchtlingsfragen weiter erhalten. Zudem bleibt er Mitglied der Delegiertenkonferenz und des Caritasrates des Deutschen Caritasverbandes.

Die Nachfolge von Peter Krücker als Vorstandssprecher tritt Markus Peters an. Der 48-Jährige ist noch bis Ende September Vorstandssprecher des Sozialdienstes Katholischer Männer Köln (SKM) und bildet ab dem 1. Oktober bei der Caritas Köln gemeinsam mit Finanzvorstand Markus Nikolaus den neuen Vorstand des größten Wohlfahrtsverbandes in Köln.

www.caritas-koeln.de

 

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