„Das Evangelium durch Taten verkünden“: 25 Jahre „Helfen durch Geben – Der Sack e.V.“
5. Juni 2024; ksd
Köln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker empfing kürzlich Gründer*innen und Schirmherren des Vereins „Helfen durch Geben – Der Sack e.V.“ im Historischen Rathaus, um ihnen für ihre Arbeit zu danken. Der Gründer und Vorsitzende Ernst Mommertz und Vorstandsmitglied Erika Wittkamp, die ebenfalls seit der Gründung engagiert ist, sowie die Schirmherren, Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Superintendent Markus Zimmermann, sowie weitere Engagierte trugen sich dabei ins Goldene Buch der Stadt Köln ein.
Seit 25 Jahren sammeln Mitglieder und Unterstützer*innen des Vereins Geldspenden, mit denen dann Lebensmittelpakete befüllt werden. Diese helfen Familien und Einzelpersonen mit geringem Einkommen. Reker verwies in ihrer Rede darauf, dass aktuell rund 950 Haushalte mit etwa 3500 Menschen durch den Verein unterstützt werden. Regelmäßig bekommen die Empfänger*innen einen mit ihnen abgestimmtem Sack voller haltbarer Lebensmittel, „damit auch am Ende des Monats noch genug zum Essen im Schrank ist“, so „Der Sack e.V.“.
Außerdem sorgt der Verein dafür, dass Kinder aus sozialschwächeren Stadtteilen regelmäßig ein gesundes Frühstück bekommen. Aktuell arbeitet der Verein nach eigenen Angaben mit 19 Kindertagesstätten zusammen. In Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Institutionen helfen die Mitglieder auch bei plötzlichen Notlagen
Ein Viertel aller Kölner Haushalte armutsgefährdet
„Diese Aufgabe, der sie sich gestellt haben, mit der Sie die Stadtgesellschaft unterstützen, ist aktueller denn je“, so Oberbürgermeisterin Reker. Auch in Köln seien immer mehr Menschen von Armut betroffen. Die jüngste Strukturdatenerhebung der Stadt Köln, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurde, hatte ergeben, dass rund ein Viertel aller Haushalte in der Domstadt armutsgefährdet sind. Das Engagement des ökumenisch ausgerichteten Vereins sei daher nicht nur „christlich, sondern auch bürgerschaftlich“, betonte Reker.
Der Vorsitzende des „Sacks“, Ernst Mommertz, der viele Jahre auch im Vorstand des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) aktiv war, freute sich über die Wertschätzung, die mit dem Empfang durch die Stadt zum 25-jährigen Bestehen zum Ausdruck komme. Zugleich dankte er auch den Spenderinnen und Spendern, ohne die der heutige Umfang der karitativen Arbeit des Vereins nicht auf ein höheres Niveau gekommen wäre. Mehr als 30 000 Euro pro Monat seien mittlerweile nötig, um Lebensmittel kaufen zu können.
„Ich finde es sehr beeindruckend, dass in einer Zeit, die für alle wirtschaftlich schwieriger
geworden ist, ein solches Spendenvolumen
zustande kommt“, sagte Stadtdechant und Schirmherr Msgr. Robert Kleine der Kirchenzeitung für
das Erzbistum Köln. Die Arbeit von Ernst Mommertz, seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern stehe
im Dienst des Evangeliums, „dass von ihnen nicht nur durch Worte sondern durch Taten verkündet wird“
, so Kleine.
Text: Henning Schoon (Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln)/ksd