„Die EU ist in der Pflicht“: Nils Freund von der Aktion Neue Nachbarn im Domradio-Interview zur aktuellen Flüchtlingspolitik

21. Januar 2020; ksd

Köln. Die Pflicht zur Seenotrettung von Flüchtlingen steht für Nils Freund, Integrationsbeauftragter der Aktion Neue Nachbarn beim Caritasverband für die Stadt Köln, außer Frage: „Menschen ertrinken im Mittelmeer und diesen Menschen muss geholfen werden“, sagte er im Interview mit dem Kölner Domradio.de. Freund sieht die Europäische Union (EU) in der Pflicht, ihren Beitrag dazu zu leisten. „Die Aufgabe der Seenotrettung sollte nicht nur den Kirchen und freien Trägern überlassen werden, sondern die Politik sollte dort auch Verantwortung übernehmen“, sagte er mit Blick auf die Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland und weiterer Unterstützer, ein Seenotrettungsschiff zu kaufen.

Mit den Beschlüssen der Libyen-Konferenz von Berlin – Einhaltung des Waffenembargos, Einigung auf einen umfassenden Friedensprozess – sei ein Schritt in die richtige Richtung getan, so Freund. Weitere seien aber notwendig, vor allem auch mit Blick auf die Fluchtursachen.

Zu den aktuellen Herausforderungen in der Flüchtlingshilfe zählen laut Freund die Unterstützung bei der Berufsfindung und beim Spracherwerb sowie vor allem die Suche nach Wohnraum angesichts des in Köln angespannten Wohnungsmarktes. „Da stehen die Geflüchteten und Migranten in Konkurrenz zu Menschen, die hier aufgewachsen sind. Wir versuchen jetzt, in diesem Themenbereich auch tätig zu sein“, erklärte der Integrationsbeauftragte der Aktion Neue Nachbarn Köln.

Die Gesellschaft müsse sehr stark am Thema Integration arbeiten, damit diese keine eindimensionale Sache werde, so Freund. „Nicht wir erklären den Geflüchteten, wie sie zu sein haben, sondern es ist ein gegenseitiges Kennenlernen, ein Annehmen von Kulturen, aber nicht ein Aufstülpen von deutschen Werten oder dergleichen.“

Das ganze Interview finden Sie bei Domradio.de zum Nachhören und Nachlesen.

 

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