Dreikönigswallfahrt: „Nacht der Mystik“ am 24. September – „Ein anderer Weg“

15. September 2020; ksd

 

Köln. „Ein anderer Weg führt dich zu dir zurück, nachdem du mich gefunden hast“ ist die diesjährige „Nacht der Mystik“ im Kölner Dom überschrieben. Sie findet im Rahmen der Dreikönigswallfahrt am Donnerstag, 24. September, ab 21 Uhr statt. Wegen der Corona-Schutzverordnung ist eine vorherige Anmeldung notwendig (ab Mittwoch, 16. September, über die Website der Dreikönigswallfahrt).

Der Abend wird geprägt von Musik, Text-Impulsen und dem stimmungsvollen abendlichen Dom. Die Aufführenden Künstler sind: Daniel Agi, Flöte, Matthias Bartsch, Orgel, Elisabeth Coudoux, Cello, Sabine Lindner, Harfe und Gesang, und Hildegard Meier, Sprecherin.

 

Was trägt die Welt im Innersten?

 

Seit es Menschen gibt, die sich und ihr Dasein reflektieren können, suchen sie nach einer Wirklichkeit hinter der sichtbaren Realität. Auch heute fragen sich viele: „Was trägt die Welt im Innersten?“ und „Wie kann ich – jenseits unseres zweckrational organisierten Alltags – zu tieferer Erkenntnis kommen?“

Um Antworten auf diese Fragen nach dem Grund des Lebens zu finden, gehen Menschen in unterschiedlichen Kulturen und Religionen ganz verschiedene Wege: Meditation, Kontemplation und Askese gehören zum festen Bestand bei der Sinnsuche. Innenschau und die Reduzierung auf das Wesentliche sollen dabei helfen, zum Eigentlichen zu kommen.

 

Gott begegnen

 

So unterschiedlich die Wege sind, so sehr ähneln sich die Aussagen von Menschen, die „Gott geschaut“ oder „Erleuchtung“ erlangt haben. Ob es Heilige waren, die die unmittelbare Begegnung mit Gott suchten, oder Weise und Meister, die das „Große Eine“ erfuhren, so beschreiben sie doch alle, dass ihre mystische Erfahrung etwas „Unsagbares“ hatte. Und so legen sie in oft poetischer Sprache und anhand von Bildern, in denen sich Gegensätze zu einem Einssein auflösen, Zeugnis davon ab, dass sie einem Geheimnis begegneten, das sich mit Worten letztlich nicht beschreiben lässt.

Die Annäherung an dieses Geheimnis steht im Mittelpunkt der „Nacht der Mystik“. Über Musik aus unterschiedlichen Jahrhunderten, über Performance, Texte und in Stille werden die Besucherinnen und Besucher in eine meditative Atmosphäre eintauchen. Literarische Texte und heilige Schriften aus unterschiedlichen Religionen wie Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Zen-Buddhismus leiten als roter Faden durch das zweistündige Programm. Immer geht es um Erfahrung – im Sinne des berühmten Satzes von Karl Rahner „Der Fromme von Morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.“ 

 

Die Künstler

 

Daniel Agi: Die Faszination für die schier unerschöpfliche Fülle an Spielformen und Ästhetiken sowie die immer neuen Herausforderungen begründen Daniel Agis Leidenschaft für Neue Musik. So ist er, unter anderem mit dem von ihm gegründeten Ensemble hand werk und dem
Hannoveraner Das Neue Ensemble, regelmäßig bei international renommierten Musikfestivals wie den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, der Zagreb Biennale und dem Kölner Festival Acht Brücken zu hören. Weitere Informationen auf seiner Website.

Matthias Bartsch: Nach kirchenmusikalischen Stationen in Krefeld, Solingen, Essen und Mainz ist er seit November 2018 Seelsorgebereichsmusiker in St. Agnes in Köln. 2006 gründete und leitete er mit Aki Schmitt das Kammerorchester „acroama animata“. Matthias Bartsch arbeitete mit der Neuköllner Oper Berlin und der Jungen Oper Rhein-Main zusammen und war mehrfach Gastdirigent des Kammerchor Rheinland-Pfalz. Im Mai 2016 gründete er den Kammerchor „Amici Canendi“ Mainz, dessen musikalischer Leiter er bis November 2018 war. Daneben war er als Lehrer für die Kirchenmusikschule des Bistums Essen mit Dozenturen für Chorleitung und Orgel, als Lehrer für Orgel für das Institut für Kirchenmusik Mainz und bereits mehrfach mit verschiedenen Kursen als Dozent für die Deutsche SchülerAkademie tätig.

 

Elisabeth Coudoux ist Cellistin an der Schnittstelle unterschiedlicher musikalischer Genres: freie Improvisation, experimentelle Musik, Neue komponierte Musik und Jazz. Einem klassischen Studium als Basis folgte aufbauend ein Jazzstudium in Köln. Neben ihren eigenen Projekten (zum BeispielEmißatett), ist sie Cellistin in vielen Ensembles und arbeitet in interdisziplinären Projekten mit Tänzern, visuellen Künstlern und Schriftstellern zusammen. Sie ist Mitglied von IMPAKT, ein Kollektiv für freie Improvisation in Köln. Weitere Informationen auf ihrer Website.

 

Sabine Lindner beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Aufführungspraxis der frühen Musik (Schwerpunkt Gregorianik, Lieder der Hildegard von Bingen, Musik aus Notre Dame, Italien und Spanien des 12. bis 15. Jahrhunderts) komponiert und textet selbst und bezieht in ihre Konzerte immer das freie Improvisieren auf ihren verschiedenen Harfen ein. Sie studierte Gesang und Historische Harfe an der Folkwang- Universität der Künste in Essen. Zahlreiche Konzerte führten sie quer durch Deutschland und Europa. Sie tritt unter dem Namen Klara vom Querenberg auf. Weitere Informationen auf ihrer Website.

 

Hildegard Meier absolvierte eine Schauspiel- und Gesangsausbildung und stand einige Jahrn auf der Theaterbühne. Seit 1990 ist sie als Sprecherin tätig. Weitere Informationen auf ihrer Website.

 

DOMRADIO.DE interviewte dazu Wolfgang Dichans, Leiter der Arbeitsgruppe und Moderator der „Nacht der Mystik“.

 

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