Ein Zeichen der Hoffnung: Der Stern von Bethlehem leuchtet auch in dieser Weihnachtszeit am Kölner Dom

16. Dezember 2020; ksd

UPDATE: Auch zur Weihnachtszeit 2022/2023 wird der Stern von Bethlehem auf dem Vierungsturm des Kölner Doms wieder leuchten und damit ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht in die Dunkelheit senden. Der Stern soll bis zum 8. Januar 2023 erstrahlen.

 

UPDATE 2021/22:  Der goldene Kupferstern, der den Vierungsturm des Kölner Domes ziert, wird auch in diesem Jahr vom Heiligen Abend (24. Dezember) bis zum Ende der Weihnachtszeit in der Dunkelheit angestrahlt. Auch als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht in herausfordernden Zeiten wird er weithin leuchten. Das macht Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine deutlich:

„Im vergangenen Jahr haben wir so am Dom bereits ein sichtbares Zeichen der Hoffnung an den Kölner Nachthimmel gezaubert. Immer wieder habe ich selbst gerne zu dem Stern hoch geschaut“, erinnert sich Kleine. „Auch als die Weihnachtsbäume auf den Plätzen und in den Geschäften längst abgebaut waren, da strahlte er und erzählte den Menschen, die den Dom von nah oder auch fern sahen, vom Geheimnis der Weihnacht.“

Für den Kölner Stadtdechanten war es daher ein Herzensanliegen, dieses besondere Hoffnungszeichen auch in diesem Jahr erstrahlen zu lassen: „Angesichts der Sorgen, Ängste und Einschränkungen aufgrund der Pandemie auch an diesem Weihnachtsfest freue ich mich sehr, dass wir seitens des Kölner Doms wieder einladen, den Kopf nicht hängen zu lassen, sondern zuerst nach oben zum Stern von Bethlehem zu gucken – und dann optimistisch nach vorne in die Zukunft…“

Wenn die Besucherinnen und Besucher nach der Christmette im Dom am Heiligen Abend die Kathedrale verlassen und ihren Blick zum Vierungsturm heben, leuchtet ihnen von dort aus der Stern von Bethlehem entgegen. Dann wird er an den Tagen der Weihnachtszeit auf der Turmspitze mit Anbruch der Dunkelheit auf besondere Weise illuminiert und damit weithin sichtbar gemacht.

 

Das Licht der Welt ist Mensch geworden

 

Köln (mk). „Mit diesem kleinen Akzent möchten wir die weihnachtliche Botschaft auf besondere Weise sichtbar machen“, sagt Dompropst Monsignore Guido Assmann. „Der leuchtende Stern über dem Dom kündet davon, dass Jesus, das Licht der Welt, Mensch geworden ist. Zugleich soll der illuminierte Stern uns in diesen herausfordernden Zeiten trösten und Mut machen. Er soll uns dazu aufrufen, zusammenzustehen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und hoffnungsvoll ins neue Jahr zu blicken.“

Auch Dombaumeister Peter Füssenich freut sich über die Beleuchtung des Sternes. „Wir sind der ,Licht Kunst Licht AG' mit Sitz, in Bonn, Berlin und Barcelona sowohl für die schöne Idee als auch für die beeindruckende Umsetzung und die Finanzierung des Projekts dankbar“, so Füssenich. „Möge der Stern in diesen schwierigen Zeiten, wie bereits für die Heiligen Drei Könige, ein Zeichen der Hoffnung und Freude sein und hell über unserer Stadt Köln leuchten“.

Um den Stern auf dem Vierungsturm erstmals deutlich heller als die Kathedrale leuchten zu lassen, sind vier lichtstarke Scheinwerfer in etwa 70 Meter Entfernung quasi unsichtbar installiert worden. Zwei davon befinden sich im Inneren der beiden Haupttürme, die beiden anderen direkt hinter der Giebelwand auf Höhe der Traufen des nördlichen und südlichen Querhauses. 

 

Hoffnung und Optimismus

 

„Wir freuen uns sehr, den Kölnern ein Geschenk machen zu dürfen und dazu beizutragen, die anstehenden Festtage in diesen herausfordernden Zeiten zu erhellen“, sagt Professor Andreas Schulz, CEO der ,Licht Kunst Licht AG'. „Die besondere Illumination des Sterns von Bethlehem stellt für uns kein gewöhnliches Projekt dar – wir möchten den Menschen damit vor allem Hoffnung und Optimismus für die Zukunft geben. Darüber hinaus schätzen wir das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit der Hohen Domkirche Köln sowie mit der RheinEnergie bei der Erarbeitung des neuen Lichtkonzeptes für die Außenbeleuchtung des Kölner Doms.“

Der Stern von Bethlehem ist für den Kölner Dom von alters her ein Symbol von zentraler Bedeutung. Schließlich ist die Kathedrale seit 1164 die Ruhestätte der biblischen Magier, die, wie das Matthäusevangelium berichtet, dem Stern folgend zum Stall von Bethlehem kamen, um Christus anzubeten.

 

Feuervergoldeter Kupferstern mit 19 Zacken

 

Wenn man sich dem Dom nähert, sieht man bereits aus der Ferne den im Durchmesser etwa anderthalb Meter großen, 19-zackigen, feuervergoldeten Kupferstern auf der Spitze des Vierungsturmes prangen. Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner hatte ihn eigenhändig am 15. Oktober 1860 auf den damals höchsten Punkt des noch unvollendeten Domes gesetzt. Der über der Vierung des Domes, das ist der Schnittpunkt von Lang- und Querhaus, stehende Eisenturm erreicht vom Domfußboden aus gemessen eine Höhe von 109 Metern. Heute ist der Stern eines von wenigen Elementen, die von der ursprünglichen, sehr filigran gestalteten neugotischen Zinkverkleidung des Turmes erhalten sind. Der Rest der Außengestaltung war nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg unter Erhaltung der originalen Eisenkonstruktion zwischen 1961 und 1973 in modernen Formen erneuert worden.

Der Stern von 1860 ist der zweite Stern, der die Vierung des Domes markiert. Er ist der Ersatz für einen mittelalterlichen Stern, der bereits auf den frühesten bekannten Stadtansichten, die den Dom aus einer westlichen Perspektive zeigen, zu erkennen ist. Dieser befand sich hoch oben im Giebel der provisorischen Trennmauer, mit welcher der 1322 geweihte Domchor bis 1863 vom unvollendeten Quer- und Langhaus abgemauert war.

Nach einer aus dem 15. Jahrhundert stammenden Quelle bezeichnete der Stern jenen Ort, an dem dereinst die Gebeine der Heiligen Drei Könige ruhen sollten. Tatsächlich war es im Mittelalter geplant, den Dreikönigenschrein nach der Domvollendung in der Vierung, dem Schnittpunkt von Lang- und Querhaus aufzustellen. Durch die Portale der West- und der beiden Querhausfassaden hätten die Pilger auf den Schrein zuströmen und ihn in Prozessionen umschreiten können. Da der Dom im Mittelalter unvollendet blieb, bewahrte man den Schrein provisorisch in der Achskapelle des Domes auf. Im 19. Jahrhundert wurde er vorübergehend in die Schatzkammer überführt. An seinem heutigen Standort hinter dem Hochaltar befindet er sich erst seit dem Domjubiläum 1948.

 

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