Immer wieder Aufbruch! – Ein ukrainisches Kolumba (23. August)
18. August 2023; ksd
Köln. Am Tag vor dem ukrainischen Unabhängigkeitstag (24. August) verwandelt ein eintägiges Kulturfestival das Museum Kolumba während der Umbauphase für die neue Jahresausstellung in ein ukrainisches Kolumba. Am Mittwoch, 23. August,findet bei freiem Eintritt von 12 Uhr mittags bis Mitternacht ein vielseitiges Programm statt. Veranstalter sind der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz, ds Theaterkollektiv Futur3 und Kolumba.
Filme, Performances, Lesungen, Tanz, Musik, Gespräche und bildende Kunst geben einen Einblick in die aktuelle Kunst der Ukraine. Vor dem Hintergrund der russischen Kriegspropaganda, dass es keine eigenständige ukrainische Identität und somit auch keine ukrainische Kultur gäbe, werden kulturelle Einrichtungen und Orte, die das Gegenteil belegen, systematisch zerstört. Kolumba als ein Ort, der selbst auf einer Kriesgruine steht, bietet den Raum für die mit Unterstützung des ukrainischen Generalkonsulats vom Blau-Gelben-Kreuz angeregte und organisierte 12-stündige Veranstaltung.
Ziel des Kulturtages ist nicht die Dokumentation einer ukrainischen Nationalkunst, vielmehr ergibt sich ein Einblick in das für die meisten in Deutschland lebenden Menschen völlig unbekannte Land aus künstlerischer Sicht. Neben der Landschaft, der mit vielen schmerzhaften Brüchen verbundenen Geschichte, den aus unterschiedlichsten Quellen gespeisten literarischen und musikalischen Traditionen spiegelt sich die Vielfältigkeit der Menschen. Letzteres betrifft das ohne russischen Einfluss friedliche Nebeneinander unterschiedlichster Ethnien, die immer wieder als Vertriebene in der Ukraine aufgenommen wurden und dort heimisch werden konnten. Moderne und Tradition befinden sich nicht – wie häufig in Westeuropa (Stadt und Land) – in Konfrontation zueinander, sondern befruchten einander. Dem Team von André Erlen, dem künstlerischen Leiter des Theaterkollektivs Futur3, ist es gelungen, ein sehr vielfältiges, ambitioniertes Programm aufzustellen.
Tanz
Daria Koval, Resistance Movement
Pogorielova Kateryna, Tetiana Znamerovska, Iryna Astafieva, Halyna-Oksana Shchupak, Valeriia Potapova und Yeva Silenko zusammen mit Rainer Behr (Tanztheater Wuppertal Pina Bausch), Vona
Installation/ Malerei
Elza Kubanova (subbotnik, Leon Seidel), Lustdorf
Lia Dostlieva, In deiner Region sind sogar die Berge unecht
Olga Chekotovska, Herbarium of Ukrainian wheat, instax
Daria Koltsova, Poem to the Black Field
Zarema Yaliboylu Fotografien aus ihrer Ausstellung Faces of Deportation
Genia Holubentsev und Valeria Tarasenko, ateliernormalo Kyiv produziert in der Residenz KAT 18
Theater
Futur3/Schauspiel Köln, Die Revolution lässt ihre Kinder verhungern
Literatur
Comic, Moga Moba (Im Osten nichts Neues)
Olena Husejnova, Poesie in Zeiten des Krieges
Olesya Yaremchuk, UnsereAndere
Natalka Sniadnako, Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde
Musik
Alla Zagaykevych (Komposition), Iryna Klymenko (Gesang) und Serhj Ochrimchuk (Violine), Nord –
Ouest
Tamara Lukasheva (Komposition und Gesang)
Laura Marti (Komposition und Gesang) und Philipp Köbele (Gitarre)
Oksana und Olga Dondyk, Lybid
Vokalensemble Dyvyna
Gespräch
Matthias Müller und Kolumbadirektor Dr. Stefan Kraus, Kulturgutschutz und Unterstützung der
Museen und Sammlungen (16 Uhr).
Janko Hanushevsky, Karpaten Blues – Eine Spurensuche (Feature).
Mark Zak, Ich war ein praktisches Mädchen. Das ukrainische Tagebuch meiner Mutter (Feature)
Architektur/ Design
Architekturbüro Balbek, Re.Ukraine Villages
Film
Volodymyr Tykhy, Yuliia Hontarouk, Illia Yehorov, Maxim Lukashov, Julia Shashkova, Konstantin
Klyatskin
Yevhen Kozeko, Oleksandra Chuprina, Denys Vorontsov, Anton Baibakov, Ivan Sautkin, Dokumentarfilme (2015 – 2022)
Antytila Band, Serhii Mykhalchuk, Akhtem Seitablaiev, Vlada und Kostiantyn Liberov, Serhiy Zhadan, Dokumentarfilme
Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk, Kurzfilm Liturgy of Anti-Tank Obstacles (2022)
Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk, Kurzfilm Weightlifter (2018)