Jahresempfang der Caritas Köln: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“

28. Mai 2024; ksd

 

Köln (cv/ksd). Ende haben der Caritasverband Köln und die Fachverbände IN VIA Köln, KJA Köln, Malteser Köln, SkF Köln und SKM Köln Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, Kirche und Stadtgesellschaft zum jährlichen Jahresempfang in den Garten der Religionen von IN VIA Köln eingeladen. Wie wertvoll und wichtig die Arbeit der Caritas Köln und der Fachverbände ist und wie sie mit ihren zahlreichen Projekten und Angeboten Frieden stiften und soziale Gerechtigkeit schaffen, erläuterten Stadtdechant Msgr. Kleine, der auch Vorsitzender des Caritasrates ist, Andrea Redding als Vorstandssprecherin IN VIA Köln und Bürgermeister Dr. Ralf Heinen. Die Rede zum Schwerpunktthema hielt der Vorstandssprecher der Caritas Köln, Peter Krücker.

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine hielt zu Beginn ein Grußwort. Im Wortlaut:

Am gestrigen 23. Mai haben wir Geburtstag gefeiert: 75 Jahre Grundgesetz der Bundesrepublik – Das ist ein Jubiläum, zu dem wir uns alle als in der Bundesrepublik Deutschland Lebende auch selber gegenseitig gratulieren können.

In Art. 1 heißt es:

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Wir müssen trotzdem – auch in unserem Land – erleben, dass die Würde von Menschen angetastet, ja sogar angegriffen wird. Da wird Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund mit „ Remigration“ gedroht. Da werden Menschen in Armut als „Hartzer“ verächtlich gemacht. Da werden Menschen mit Einschränkungen ausgegrenzt. Da wird die Inklusion an Schulen von einem thüringischen Politiker als Ideologieprojekt verunglimpft. Da werden alte und kranke Menschen an den Rand gedrängt. Da werden Wohnung- und Obdachlose tätlich angegriffen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Die Caritas und ihre Fachverbände sind das Sprachrohr für all die Menschen, die keine oder nur eine leise Stimme in der Gesellschaft haben. Ihre Aufgabe ist es, wachzurütteln sowie Gerechtigkeit und Teilhabe zu ermöglichen.

Alle Heiligen der Nächstenliebe, der Caritas wie Elisabeth oder Martin sind Heilige des Teilens. Sie haben gezeigt: Leben gewinnt, wenn wir es teilen. Leben wächst, wenn wir es teilen. Leben geht nach vorne und hat Zukunft, wenn wir es teilen. Wenn wir andere Teil-haben lassen.

Wir müssen sehen, dass wir in unserer Gesellschaft zusammenstehen und uns nicht in Egoismus und Selbstbezogenheit verlieren. Es muss vor allem darum gehen, Verantwortung zu übernehmen und sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Dies lehrt uns als kirchlicher Verband das Beispiel Jesu. Der Sohn Gottes ist kein Sozialromantiker gewesen, der Reichtum prinzipiell abgelehnt habe. Die vielen Gleichnisse der Heiligen Schrift, aber auch die Grundprinzipien der christlichen Soziallehre, machen vielmehr deutlich, dass Reichtum und Eigentum in die Übernahme von Verantwortung und in eine soziale Pflicht führt.

Für Gerechtigkeit muss man schon jetzt etwas tun. Und für die Würde des Menschen, die in unserem Land unantastbar ist. Und der Einsatz für die Würde eines jeden Menschen, das Bekenntnis zur Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen sollte ein wichtiger Wahlprüfstein bei der Europawahl sein!

Ich danke heute als Stadtdechant allen, die sich in diesem Sinne für die Menschenwürde bei der Caritas, bei In Via, dem SKF, dem SKM und den Maltesern einsetzen und deren Arbeit unterstützen.

Und ich danke allen hier im Raum, die sich als Kooperationspartner zusammen mit der Caritas und ihren Fachverbanden für die Würde aller Menschen in Köln engagieren!

 

www.caritas-koeln.de

 

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