Kölle Alaaf: Karnevalsbotschaft von Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine / Erste Nubbelverbrennung am Dom

16. Februar 2023; ksd

UPDATE: Am Abend vor Aschermittwoch brannte am Kölner Dom erstmals der Nubbel. Möglich gemacht hatten dies die Jubiläumsgesellschaften der Roten Funken und der Großen Kölner von 1823, die beide ihr 200-jähriges Bestehen gemeinsam mit dem offiziellen Karneval, repräsentiert durch das Festkomitee Kölner Karneval, feierten. Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine gab den rund 4000 Jecken auf dem Roncalliplatz eine Botschaft der Hoffnung mit, die über die Karnevals- und Fastenzeit hinausweist. Auch auf seinem Facebook-Kanal macht der Kölner Stadtdechant deutlich, dass am Aschermittwoch nicht alles vorbei ist. Gott sei Dank.

 

Köln. Dass der Karneval für den Kölner Stadt- und Domdechanten Msgr. Robert Kleine kein Pflichttermin, sondern eine Herzensangelegenheit ist, sieht man überall dort, wo er karnevalistisch und jeck unterwegs ist: mit dem Kölner Dreigestirn und dem Festkomitee beim ökumenischen Gottesdienst für Karnevalisten im Kölner Dom, als Feldhillije der Altstädter und als Seelsorger der Kölsche Grielächer, bei der Segnung der Wagen und der Karnevalisten für den Zoch am Rosenmontag, auf Sitzungen und bei den eher leiseren Terminen, wenn er etwa mit dem Kölner Kinderdreigestirn eine Kerze für die Session anzündet.

In diesem Jahr fragen sich manche Jecke, ob man nun – nach drei Jahren Corona-Pause – endlich wieder unbeschwert feiern kann und darf. Da ist der Krieg in der Ukraine, die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien, da sind so viele Kriegs- und Krisengebiete und Probleme in der Welt, von mannigfaltigen Fluchtursachen in vielen Teilen der Welt über Hunger bis zur Klimakrise und einer zunehmenden Verarmung oder einem erhöhten Armutsrisiko für viele Menschen, auch in Bevölkerungsschichten, für die das bis vor kurzem unvorstellbar war.

 

Karneval ist solidarisch und sozial

 

Und dennoch – wir dürfen und sollen gemeinsam und aus vollem, freudigen Herzen Karneval feiern. Dass man die Menschen, denen es nicht gutgeht und die Krisen dabei nicht ausblendet, ist für viele Karnevalisten selbstverständlich. Denn der Karneval ist immer auch sozial engagiert.

In seiner Videobotschaft zum Karneval 2023 geht Stadtdechant Msgr. Robert Kleine auch darauf ein. Übrigens versteigert das Festkomitee Kölner Karneval Persiflagen zugunsten der Hilfe für die Opfer der Erdbebenkatastrophe.

In einem Interview mit Beatrice Tomasetti von DOMRADIO.DE spricht Kleine über Karneval und Kirche, über sein jeckes Herz und die Sternstunden, die ihm, wie so vielen Menschen, Freude schenken. „Wichtig ist, dass Karneval etwas von Hofnarrentum hat, man sich gegenseitig auch schon mal den Spiegel vorhält und ungeschminkt die Meinung sagen und natürlich auch Kirchenkritik üben kann“, sagt der Stadt- und Domdechant.

In einem weiteren Radiobeitrag spricht Kleine über den Straßenkarneval und die besonderen Momente bis Aschermittwoch. Premiere feiert der Kölner Stadt- und Domdechant in diesem Jahr mit seiner Teilnahme bei der allerersten Nubbel-Verbrennung auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom. Die Jubiläumsgesellschaften Rote Funken und „Die Große von 1823“ laden dazu am Veilchendienstag, 21. Februar, ein. Start ist am Alter Markt um 18.15 Uhr. Mehr lesen Sie hier.

 

Kirche muss Kritik aushalten

 

Angesichts des Missbrauchsskandals in der Kirche und der Kirchenkrise nehmen üben Karnevalisten in diesem Jahr auch besonders deutliche Kritik an der Institution, etwa in Form von Persiflagewagen. Dass die Kirche das aushalten muss, auch wenn es weh tut, macht der Priester und Sitzungspräsident der Kölner Karnevalsgesellschaft „Die Große von 1823 e.V.“, Thomas Frings, deutlich im Interview mit DOMRADIO.DE.

 

Alles zum Kölner Karneval unter koelnerkarneval.de

 

Über Hintergründe, den Wandel im Kölner Karenval und ein echt kölsches „Hochamtsgefühl“ sprechen der Präsident der KG „Kölsche Grielächer“. Rudi Schetzke, und „Bützoffizier“ Silvio Vallecoccia mit der Redaktion der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln.

   

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