Kölns Stadtdechant Robert Kleine befürwortet die Ausgangssperre und appelliert ans Solidargefühl. Mit Video zur Lage von Wohnungslosen.

21. April 2021; ksd

Köln. Seit Mitte April gilt in Köln eine Ausgangssperre von 21 Uhr abends bis fünf Uhr morgens. Im Interview mit DOMRADIO.DE äußert Kölns Stadtdechant Robert Kleine Verständnis für die Maßnahme und appelliert an die Vernunft der Menschen. „Ich sehe nur die Zahlen auf den Intensivstationen und sehe, dass wir diese Pandemie weiter oder neu in den Griff bekommen müssen. Deshalb finde ich alles, was eine Ansteckung und Ausweitung verhindern kann, gut“, so Msgr. Kleine. Die meisten Corona-Maßnahmen träfen seiner Einschätzung nach jene, die vernünftig seien, um die Pandemie einzudämmen. Umso wichtiger sei es, in Solidarität zusammenzustehen.

„Es geht darum, dass wir verhindern, dass es in unserer Stadt keine freien Intensivbetten mehr gibt“, betont der Stadtdechant. „Es gab am Freitag noch 23 und man stelle sich vor, es hat jemand einen Herzinfarkt, es gibt einen Unfall. Da sind wir wirklich auf einer Gratwanderung.“ Die Maßnahmen seien „immer ein Einschnitt in die Freiheit, die wir lieben“. Doch „es ist doch nur noch für die Zeit, bis wirklich so viele geimpft sind, dass man lockern kann“, ist Kleine überzeugt.

 

Gottesdienste aufrecht erhalten

 

Auf die Frage, ob es aktuell wieder nur Online-Gottesdienste geben sollte, sagte Kleine dem Kölner Sendeportal: „Gottesdienste fallen (unter die Religionsfreiheit) und ich glaube, da gilt dasselbe wie bei der Demonstrationsfreiheit. Man muss alle Regeln einhalten. Ich habe noch nicht gehört, dass von einem der Gottesdienste etwas Negatives ausgegangen ist. Wenn Sie unsere Gottesdienste anschauen, sind die in allen Bestimmungen entsprechend der Coronaschutzverordnung. Viele Menschen kommen auch nicht, die dann eben über den Stream und digital mitfeiern. Ich glaube, dass wir so einen guten Modus gefunden haben. Das betrifft ja nicht nur die christlichen Kirchen, sondern auch die Synagogen-Gemeinde, die Moscheen-Gemeinden. Da hält man sich in der Regel an die Vorschriften und fährt damit ganz gut.“

 

Das ganze Interview können Sie hier nachlesen und hier nachhören.

 

Wie an vielen Orten und Gebäuden in der Stadt wird während der Ausgangssperre auch die Beleuchtung des Kölner Doms abgeschaltet.

 

Kölner Wohnungslose werden weiter versorgt

 

Wie geht es denen, die kein Zuhause haben in der Ausgangssperre? Was passiert mit der abendlichen Essensausgabe am Appellhofplatz für die Kölner Wohnungslosen, die auf rund 6000 Menschen geschätzt werden? Darüber hat DOMRADIO.DE eine Reportage gedreht in der unter anderem die katholische Wohnungslosenseelsorgerin Schwester Christina Klein vom Gubbio, einer Einrichtung des Stadtdekanats, zu Wort kommt.

   

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