Wegen Corona musste die Aufführung des Oratoriums „Lux in tenebris“ am 7. und 8. Mai im Kölner Dom abgesagt werden, aber ein Video auf Initiative der Domkantorei Köln lässt die Vision vom Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges lebendig werden.

 

 

LUX IN TENEBRIS: Video erinnert an Kriegsende vor 75 Jahren und verbreitet eine Botschaft der Hoffnung / Nachholtermin 2021

7. Mai 2020; ksd

Köln (mf). Eigentlich sollte gestern und heute Abend (7. und 8. Mai 2020) das Friedensoratorium „LUX IN TENEBRIS“ im Kölner Dom an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren erinnern. Wegen der Corona-Pandemie mussten die beiden Aufführungen abgesagt werden. Die Domkantorei Köln bringt in einem Video einen achtstimmigen Titel aus dem Werk zum Klingen. Stadt- und Domdechant Robert Kleine verweist auf die Botschaft der Hoffnung, die sich darin zeigt.


Seinem Dirigat sollten gestern und heute eigentlich rund 150 Musikerinnen und Musiker im Kölner Dom folgen. In dem Video, das die Kölner Dommusik jetzt veröffentlicht, steht Chordirektor Winfried Krane nun auf dem leeren Chorpodest im Kölner Dom – um dort einen virtuellen Chor anzuleiten. Ihre Stimmen haben die Mitglieder der Kölner Domkantorei jeweils allein vor der heimischen Webcam eingesungen.

„LUX IN TENEBRIS“: Die Motette aus dem gleichnamigen Friedensoratorium von Helge Burggrabe sollte live im Dom erklingen – zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges und zur Würdigung des Friedens, der seither in Europa herrscht.

 

„Wachsam bleiben, dass das nie wieder geschieht“

 

„Das ‚Licht in der Finsternis‘, das den damals schwer beschädigten Dom erleuchtete, hat zum Ausdruck gebracht: Es geht weiter. Wir haben eine Zukunft, mit Gott und miteinander“, sagt Kölns Dom- und Stadtdechant Robert Kleine. „Die Motette, die im Video als kleiner Auszug aus dem Oratorium zur Aufführung gebracht wird, kann uns Mut machen im Rückblick auf das, was geworden ist in den 75 Jahren der Demokratie in unserem Land und in Europa. Sie kann uns ermutigen, wachsam zu bleiben – und darauf zu achten, dass die gesellschaftlichen Strömungen, die damals den Krieg befördert haben, in unserem Land nie mehr eine Chance bekommen dürfen.“ Er freue sich, so Kleine weiter, dass diese Botschaft – wenn auch in komprimierter Weise – durch das Video vom Kölner Dom in die Welt ausstrahle.

„Auch wenn die Botschaft mit Bildern der Zerstörung aus Köln kommt, darf nicht vergessen werden, wie sehr auch andere Städte Europas zugerichtet waren“, ergänzt Winfried Krane. „Daher lässt sich 2020 die Tragödie des Zweiten Weltkrieges mit der zugrunde liegenden Kain-und-Abel-Erzählung verknüpfen. Der 8. Mai ist als Gedenktag zur Befreiung aller Menschen guten Willens zu verstehen.“

 

Die Aufführung des Friedensoratoriums „LUX IN TENEBRIS“ im Kölner Dom wird im Mai 2021 nachgeholt. Wir werden Sie rechtzeitig informieren.

 

Ein DOMRADIO.DE-Interview von Uta Vorbrodt mit dem Komponisten von „LUX IN TENEBRIS“, Helge Burggrabe, finden Sie hier.

 

Zudem gibt es auf DOMRADIO.DE eine Reportage über die Entstehung des aktuellen Videos von Marcel Duckan.

 

Lesen Sie hier ein ausführliches Interview , das Beatrice Tomasetti für DOMRADIO.DE mit Stadtdechant Robert Kleine geführt hat. Darin geht es unter anderem um die große Vision der Friedensbotschaft, die mit der Aufführung von Köln aus in alle Welt gehen sollte.

 

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