Missionale 2022: Erstmals mittendrin – neues Konzept für großes ökumenisches Mutmacher-Fest (18. Juni)

13. Juni 2022; ksd

Köln. Die Kirchen gehören dahin, wo die Menschen sind. Das ist die Botschaft der Missionale, die 2022 – nach drei Jahren Corona-Pause – erstmals wieder stattfindet. Das Leitwort „mittendrin“ gibt den Ton an für das große Glaubensfest, das am Samstag, 18. Juni, von 14 bis 19 Uhr veranstaltet wird. Erstmals wird die Missionale nicht auf dem Kölner Messegelände stattfinden, sondern dezentral, mit Veranstaltungen im und rund um das Gürzenich, in Trinitatis- und Antoniterkirche sowie im DOMFORUM.

Neun Themenforen laden dazu ein, sich mit der Gegenwart und Zukunft von Kirchen und christlichen Gemeinschaften zu befassen – und mit ihrer Relevanz für die Gesellschaft. Bei Podiumsveranstaltungen und in Gottesdiensten sowie bei spirituellen und kreativen Angeboten geht es etwa um Kirche im Umbruch, um das Christsein in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft, um Kirche und Digitalisierung sowie um die Zerbrechlichkeit des Lebens.

Hinter der Missionale stehen Christinnen und Christen aus evangelischen und katholischen, baptistischen, methodistischen und freien sowie deutsch- und anderssprachigen Gemeinden. Zum Trägerkreis gehört auch Weihbischof Rolf Steinhäuser. Die Intention der Missionale ist, den Teilnehmenden Vergewisserung für den eigenen Glauben zu geben, Ermutigung für ihr Engagement und Inspiration für die Gemeindeentwicklung. Nicht zuletzt geht es darum, die große Gemeinschaft der Glaubenden aus verschiedenen Kirchen und Traditionen zu erleben und zu feiern.

 

Kirche mitten im Umbruch

 

Ab 14 Uhr findet an den verschiedenen Orten Bibelarbeit statt, mal interaktiv, mal narrativ. Um 15.30 Uhr beginnen dann die Themenforen. „Kirche findet statt, wo Kirche Stadt findet“, heißt es im DOMFORUM. Auf dem Podium: Simone Enthöfer vom Zentrum Gemeinde und Kirchenentwicklung in Wuppertal und Paul-Gerhard Sinn von der Ladenkirche Wuppertal.

„Kirche mitten in der digitalen Welt“ ist das Thema im Isabellensaal des Gürzenich. Unter #digitalekirche geht es um Möglichkeiten, Herausforderungen und Gemeinschaft im Netz sowie um die Frage, wie das Evangelium in der Netzgemeinde gelebt wird. Auf dem Podium: Dr. Rainer Barth, Evangelisch methodistische Kirche; Hella Blum, Evangelische Kirche im Rheinland; Sarah Didden vom Instagramkanal 60sekundenkirche; Holger Geißler, Willkommenskultur online und offline; Carsten Matlock vom Portal und Magazin ruach.jetzt; Kathi Mutzbauer, Vikarin und Yogalehrerin; Konrad Neuwirth, Zeitfenster Aachen; und Gaming-Pfarrer Niklas Schier.

 

„Warum evangelisch?“ mit Präses Latzel

 

Die Frage „Warum evangelisch?“ steht im Mittelpunkt des Forums im großen Saal des Gürzenich. Hierbei geht es um den Einfluss von Entscheidungen der Kirchenleitungen auf die Zukunft der Kirche. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, nimmt dabei auch die Frage in den Blick, was das evangelische Christentum lebendig und attraktiv macht – und hält.

„Platz schaffen für Neues“ ist das Thema eines Spaziergangs im Stadtraum mit Wahrnehmungsübungen, Unterbrechungen und Reflexionen. Dabei geht es darum, eigene Denkmuster, Gewohnheiten und Blockaden zu durchbrechen und neues zu entdecken. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr im Foyer des Gürzenich. Spaziergangsbegleiterinnen und -begleiter sind: Ursula Hahmann, Zeitfenster Aachen, Miriam Hoffmann von Erprobungsräume EKiR und Sebastian Baer-Henney von der Ev. Kirchengemeinde Mülheim am Rhein.

 

Mittendrin in einer Gesellschaft kultureller Vielfalt

 

Um Rassismus in der Kirche geht es in der Antoniterkirche. Es geht um die Problematik einer weißen und elitären Kirche, um die Frage, ob sich Menschen of Color in der Kirche willkommen fühlen und wie sich Rassismus aufdecken und überwinden lässt. Auf dem Podium: Sarah Vecera, Autorin des Buches „Wie ist Jesus weiß geworden?“, Pfarrer Quinton Ceasar aus Wiesmoor und Philipp Hermannsdörfer von der Freien evangelischen Gemeinde Langenfeld. 

Um die Spiritualität junger Menschen geht es im interreligiösen Gespräch im Antonius-Saal des AntoniterQuartiers. Junge Vertreterinnen und Vertreter von Judentum, Islam und Christentum tauschen sich aus über Glauben im Alltag und in der Gemeinschaft sowie über die Wahrnehmung anderer Religionen. Mit dabei: Ariella Dumesch vom Jugendzentrum der Synagogen-Gemeinde Köln; Matthäus Hilus vom katholischen Jugendzentrum CRUX; Duy-Anh Daniel-Phan vom Evangelischen Jugendpfarramt Köln; Denise Watermann von der Ev. Jugendkirche Geistreich; Sultan Yazaar, Grundschulreferendarin, unter anderem für Islamische Religionslehre, sowie Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Verbänden und Gemeinden.

 

Kirche in Mission im 21. Jahrhundert

 

„Reverse Mission“, „Diaspora Missions“, „Power Evangelism“: was es mit diesen Konzepten und Lebenswirklichkeiten von Mission auf sich hat, ergründet dieses Forum, bei dem der Austausch mit Christinnen und Christen internationaler Gemeinden im Mittelpunkt steht. Frei- und landeskirchliche Vertreterinnen und Vertreter ergänzen das Podium, das sich laut Einladung besonders an Menschen mit einem Herzen für Mission und Lust am internationalen ökumenischen Austausch richtet. Auf dem Podium sind unter anderem: Bendix Balke, Interlkulturelle Kirchengemeinde an Nahe und Glan; Reverend Dr. George Melel, Indische Gemeinde Krefeld; Daniel Njikeu und der Lobpreis-Chor der Internationalen Evangelischen Gemeinschaft in Wuppertal.

 

Mittendrin in einer zerbrechlichen Welt

 

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben vielen Menschen die Zerbrechlichkeit des Lebens neu bewusst gemacht. Um den Umgang mit der eigenen Fragilität und der anderer geht es bei dieser Werkstatt mit Impulsen, Musik und Gespräch im Saal der Trinitatiskirche. Mit dabei: Shabnam Arzt, Autorin von „Umarmen und Loslassen“, Irene Girsang, bei der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) für Indonesien zuständig; Matthias Schmid vom Regionalen Dienst der VEM; Dr. Armin Kistenbrügge von der Ev. Kirchengemeinde Greifenstein; Hermann Kotthaus aus Bergisch-Gladbach.

Corona hat auch das Gemeindeleben mit Gottesdiensten und Sakramenten verändert. Die Digitalisierung wirft Fragen auf, ob Menschen beide Angebote nutzen – digitale Gottesdienste und die Gottesdienste vor Ort. Des Weiteren geht es darum, ob der Gottesdienst unter diesen Voraussetzungen noch als „Mitte der Gemeinde“ gelten kann. Über die Gottesdienstlandschaft nach der Corona-Zäsur diskutieren Professor Dr. Stefan Claaß, Herborn; Daniel Hörsch von midi Berlin, Autor der Studie „Digitale Verkündigungsformen während der Corona-Krise“ und Annegret Puttkammer, Direktorin des Neukirchner Erziehungsvereins.

 

Der Eintritt zur Missionale ist frei. Für Verpflegung muss selbst gesorgt werden, Kinderbetreuung wird angeboten.

Alle Infos und das komplette Programm unter www.missionale.de

Hier gibt es das Programm zum Download.

 

Ein Interview mit dem Leiter des Trägerkreises, Pfarrer Christoph Nötzel, und mit der Landespfarrerin für  Landespfarrerin für Missionale Kirche in der EKiR, Simone Enthöfer, lesen Sie hier.

 

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