Multireligiöses Gebet für den Frieden im Nahen Osten am 26. Mai // Stadtdekanat Köln und ACK gegen Antisemitismus

13. Mai 2021; ksd

UPDATE (26. Mai): AmMittwoch, 26. Mai, sind Juden, Christen und Muslime zu einem multireligiösen Gebet zum Gedenken an die Opfer des Konflikts im Nahen Osten und für den Frieden eingeladen. Die Teilnehmenden können sich dazu um 18 Uhr online in Gedanken und im Gebet treffen.  

„Es ist sehr zu begrüßen, wenn Juden, Christen und Muslime im Gebet der Opfer des Konflikts gedenken und für den Frieden in der Region beten“, sagt Weihbischof Rolf Steinhäuser, Bischofsvikar für Ökumene und Interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln. „Als gläubige Menschen müssen wir uns gemeinsam für Frieden und Verständigung und gegen Hass und Ausgrenzung einsetzen.“ (pek)

Zu der Aktion ruft der Verein Christlich-Islamische Gesellschaft auf. Die Texte zum gemeinsamen Gebet finden Sie hier.

 

UPDATE (18. Mai): Einladung zur Teilnahme an der Kundgebung gegen Antisemitismus am 20. Mai auf dem Kölner Heumarkt

 

Am Donnerstag, 20. Mai, veranstaltet ein Bündnis, zu dem unter anderem die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gehört, eine Kundgebung gegen Antisemitismus auf dem Heumarkt. Dabei geht es um ein Zeichen der Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland und Israel sowie weltweit. Beginn ist um 17.30 Uhr. Das Katholische Stadtdekanat Köln lädt dazu ein, an der Kundgebung (unter Einhaltung der Corona-Regeln) teilzunehmen. Diakon Jens Freiwald, Mitglied im Vorstand der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, sagt dazu:

 

„Aus Anlass des gewalttätigen Konflikts in Israel-Palästina kommt es auch bei uns zu antisemitischen und anti-israelischen Aktionen. Mit großer Sorge haben wir die antisemitischen Anschläge an der Bonner Synagoge und an anderen Orten in Nordrhein-Westfalen zur Kenntnis nehmen müssen. Auf Demonstrationen werden Sprechchöre für die faktische Vernichtung Israels skandiert und in den Sozialen Medien kommt der Antisemitismus auch aus der Mitte unserer Gesellschaft wieder verstärkt zum Vorschein.

Einen politischen Konflikt zum Anlass von Hass und Menschenfeindlichkeit zu nutzen und ein jüdisches Gotteshaus anzugreifen oder zu beschädigen, beschämt uns zutiefst. Alle demokratischen Kräfte in unserer Stadt und in unserem Land müssen nun zusammenstehen und darüber wachen, dass dem Antisemitismus nicht erneuter Raum erwächst.

Deshalb rufen wir dazu auf, sich am 20. Mai 2021 um 17.30 Uhr an einer Kundgebung auf dem Heumarkt zu beteiligen, zu der unter anderem die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit aufgerufen hat. Wir möchten damit ein Zeichen gegen jede Form des Antisemitismus und für den Frieden in Israel-Palästina setzen.“

 

Zu den Sprechern auf der Kundgebung wird auch der Vorsitzende der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gehören, Professor Jürgen Wilhelm.

 

Stadtdechant Robert Kleine und ACK Köln verurteilen Angriffe auf Synagogen und Antisemitismus

 

Köln (ksd/apk). Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln (ACK) verurteilen die Angriffe auf Synagogen in Bonn und Münster sowie Antisemitismus.

Die ACK brachte in einem Brief an die jüdischen Gemeinden in Köln ihre Bestürzung über die Taten zum Ausdruck. „Wir möchten Ihnen und der ganzen jüdischen Gemeinschaft in Köln, in Bonn und in Deutschland unsere Anteilnahme angesichts dieses durch nichts zu rechtfertigenden Tun ausdrücken“, schrieb der Vorstand der ACK. „Wir sehen es als wichtiges Zeichen der Partnerschaft von Christen und Juden an, Ihnen auch in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen, unseren Gott um Frieden und Versöhnung zu bitten und nicht nachzulassen, für eine Gesellschaft einzutreten, in denen wir in Respekt und Nachbarschaft zusammen leben können.“

Der Kölner Stadtdechant Msgr. Robert Kleine bezog in den Sozialen Medien klar Position. Er schrieb: „Ich verurteile die antisemitischen und gewalttätigen Angriffe auf Synagogen in Bonn und Münster. Als katholische Kirche stehen wir solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinden in Köln und unserem ganzen Land und verurteilen den israelbezogenen Antisemitismus. Gewalt gegen Gotteshäuser und Gläubige ist durch nichts zu rechtfertigen.“

 

Stellungnahme der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

 

In einer Stellungnahme verurteilte auch Professor Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die antisemitischen Vorfälle auf Schärfste. „Erneut werden in NRW lebende Juden und Jüdinnen sowie Orte jüdischen Lebens bedroht und als Stellvertreter Israels angegriffen. Das ist unerträglich und politisch nicht zu rechtfertigen“, so Wilhelm. „Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit verurteilt diese antisemitischen Angriffe. Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und wir stehen solidarisch an der Seite der Jüdinnen und Juden.“

Wilhelm berichtet dabei auch von einem Vorfall in Köln, bei dem Ende April die Gedenk-Stolpersteine für Max, Lina und Marga Rosa Kochmann in der Ehrenstraße 19 mit den Buchstaben „BDS“ beschmiert. Dabei handele es sich um die Abkürzung der Bewegung „Boycott, Divestment and Sanctions“, „die aufgrund ihrer Versuche, den jüdischen Staat grundsätzlich zu delegitimieren, ihn in seiner Existenz bedroht“, betonte Wilhekm. Zu Recht habe der Bundestag die Vereinigung als antisemitisch eingestuft. „Diese Tat bezieht die Ablehnung des Staates Israels auf Kölner und Kölnerinnen, die noch vor der Gründung Israels im Zuge der Schoa ermordet wurden. Dies zeugt nicht nur von einem massiven sekundären Antisemitismus und einer Relativierung des Holocausts, sondern auch einer Gleichsetzung von allem Jüdischen mit Israel – sogar ex-post“, so Wilhelm.

 

Zurück