Neu ab diesem Jahr: Schädelreliquien der Heiligen Drei Könige über den 6. Januar hinaus zu sehen
3. Januar 2020; ksd
Köln (pkd). Bislang blieb es den Dombesuchern am 6. Januar vorbehalten, einen Blick auf die berühmtesten Reliquien der Kölner Kathedrale zu werfen. Ab diesem Jahr bleibt die Trapezplatte am Dreikönigenschrein vom Dreikönigstag bis zum darauffolgenden Sonntag geöffnet.
Er ist das größte, künstlerisch bedeutendste und inhaltlich anspruchsvollste Reliquiar des Mittelalters: Der Dreikönigenschrein im Kölner Dom. Jedes Jahr am 6. Januar wird die trapezförmige Platte auf seiner Vorderseite geöffnet – und hinter einem Gitter werden die Schädel der Heiligen Drei Könige sichtbar. Ab dem 6. Januar dieses Jahres wird die Dauer der Öffnung ausgeweitet: Künftig ist es bis zum Fest der Taufe des Herrn – dem Sonntag nach dem Dreikönigsfest – möglich, den geöffneten Schrein zu besuchen. Hinter einem Gitter werden die Schädel der Könige sichtbar.
„Die verlängerte Öffnung des Schreins fördert unser Anliegen, den Dom stärker als Ort zu prägen, an dem wir die Heiligen Drei Könige in besonderer Weise verehren“, sagt Dom- und Stadtdechant Robert Kleine. „Sie sind das eigentliche Herzstück unserer Kathedrale: Die der Überlieferung nach einzigen erhaltenen Gebeine von Menschen, die den neugeborenen Messias gesehen haben. Um ihre Bedeutung für den Dom zu betonen, haben wir im vergangenen Jahr die ‚Domwallfahrt‘ in ‚ Dreikönigswallfahrt‘ umbenannt. Nun möchten wir es künftig noch besser ermöglichen, dass man ihnen nah sein kann.“
Im Anschluss an alle Gottesdienste am Dreikönigstag sei es zudem wieder möglich, den Dreikönigenschrein in einer Prozession zu unterschreiten. „Besonders festlich gestaltet werden die beiden Pontifikalämter am Dreikönigstag“, so Kleine. „Dem Gottesdienst um 10 Uhr wird Rainer Maria Kardinal Woelki vorstehen. Die Heilige Messe um 18.30 Uhr feiern wir mit Jean-Claude Kardinal Hollerich SJ, dem Erzbischof von Luxemburg.
Website des Kölner Doms neu gestaltet
Auch auf der neugestalteten Webseite des Kölner Domes rücken die Heiligen Drei Könige stärker in den Fokus. So kann man ab dem 6. Januar auf koelner-dom.de multimedial dem Stern der Magier folgen – und in Kurztexten, Bildern und Videos mehr über die kurze Erzählung im Matthias-Evangelium erfahren, in denen zuerst von ihnen die Rede war, über die Dreikönigslegenden Johannes von Hildesheims und Jacobus de Voragines sowie über den Weg der Reliquien nach Köln. „Diese virtuelle Storytelling soll allen Interessierten dabei helfen, ihr Wissen über die Heiligen Drei Könige zu vertiefen“, so Kleine. „Es ist uns ein Anliegen, die traditionellen Angebote zum Dreikönigstag mit multimedialen Möglichkeiten zu erweitern. Ein Angebot nicht nur, aber auch für jüngere Menschen.“
Die inhaltliche Neuausrichtung des Kölner Domes, an der das Domkapitel derzeit arbeitet, soll den Dom deutlicher als Ort des Glaubens, als Ort der Kunst und Kultur, als Ort des Willkommens und als Ort der Heiligen Drei Könige prägen. Im Jahr 2019 hat dieser Prozess neben einer stärkeren Fokussierung auf die Heiligen Drei Könige schon viele weitere Früchte getragen. Seit April laden etwa internationale Lautsprecheransagen zu den Liturgien ein, seit Mai verstärken die ersten Domschweizerinnen die Aufsichtskräfte am Dom. Aktuell läuft ein Agenturwettbewerb zur Erarbeitung eines neuen Corporate-Designs für den Kölner Dom und seine Institutionen.