Sondersitzung des Rates der Religionen zu Sicherheitslage und Gefahren extremistischen Terrors – Verpflichtungserklärung der Mitglieder

3. März 2020; ksd

Köln (wot). Angesichts des tragischen Anschlags im hessischen Hanau und weiterer tätlicher Übergriffe hatte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Montag (2. März) zu einer Sondersitzung des Rates der Religionen eingeladen, um über die aktuelle Sicherheitslage, die Gefahren extremistischen Terrors für die Demokratie sowie geeignete zivilgesellschaftliche Gegenmaßnahmen zu beraten. Bei dieser Sitzung haben die Mitglieder, zu denen Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Diakon Jens Freiwald vom Katholischen Stadtdekanat Köln gehören, die „Kölner Erklärung“ aus dem Jahr 2007 bekräftigt, in der sie sich für das friedliche, gleichberechtigte Miteinander aller Kölnerinnen und Kölner einsetzen sowie jede Form von Diskriminierung, Terror und Gewalt ablehnen. Darüber hinaus betonte das Gremium: „Die Mitglieder des Rats der Religionen sind sich bewusst, dass auch Angehörige ihrer Glaubensgemeinschaften anfällig für rassistisches Gedankengut sein können. Sie verpflichten sich deshalb, in ihren eigenen Religions- und Glaubensgemeinschaften verstärkt für Respekt und Wertschätzung und gegen Rassismus und Ausgrenzung einzutreten.“

Nach dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau bekundeten die Mitglieder des Rates der Religionen ihr tiefes Mitgefühl mit den Familien und Freunden der Opfer, denen unfassbares und vollkommen unnötiges Leid zugefügt wurde. „Angesichts dieser rechtsextremen Morde bekennt sich der Rat der Religionen heute ausdrücklich zu den Inhalten der ,Kölner Friedensverpflichtung' von 2006 und der ,Kölner Erklärung' von 2007", hieß es.

Darin wird unter anderem ausgeführt:

„Gegenseitige Achtung, Akzeptanz und Toleranz sind ebenso Grundlage unseres gemeinsamen Handelns, wie die Achtung der Menschenrechte, die Unverletzlichkeit der Würde des Menschen und die Achtung des religiösen Bekenntnisses des jeweils anderen. Wir distanzieren uns von jeder Art von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Religionsfeindlichkeit und jeglicher Form des Rassismus.

Der Rat der Religionen verfolgt das gemeinsame Ziel, in unsere Stadt hineinzuwirken, um unsere Zukunft in einem vertrauensvollen Dialog der Menschen verschiedenster Religionszugehörigkeiten friedlich zu gestalten und eine Diskriminierung einzelner Glaubensrichtungen zu verhindern."

Reker betonte: „Wir müssen gemeinsam und entschlossen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen und darüber aufklären. Für unser tägliches Handeln bedeutet das, die Würde jedes Menschen zu achten und einander mit Respekt zu begegnen.“

  

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