Sülzer Lebensmittelausgabe braucht dringend Unterstützung / Erhöhter Bedarf durch Geflüchtete

11. Mai 2022; ksd

Köln (hs). Seit Anfang März nimmt die Zahl der Geflüchteten bei der „ FC-Lebensmittelausgabe an St. Karl“ in Sülz von Woche zu Woche zu. Mittlerweile haben sich dort knapp 250 Geflüchtete angemeldet, von denen jede Woche rund 140 für kostenlose Lebensmittel anstehen. Und die Zahl steigt weiter.

„Das bringt uns an die Grenzen des Machbaren, nicht nur was die verfügbaren Waren angeht, auch das Team ist am Limit. Wir geben mittlerweile in zwei Schichten aus“, so Hanno Sprissler, der als Diakon die Lebensmittelausgabe für die katholische Kirche betreut. „Zum Glück haben wir genug zuverlässige und motivierte Ehrenamtliche und können die enorme Mehrarbeit gut leisten“, ergänzt Monika Beckmann von der Stiftung des 1. FC Köln. Der FC und die katholische Kirche betreiben die Ausgabestelle seit Ende 2021 in Kooperation.

Die Kölner Tafel reagierte auf den gestiegenen Bedarf in Sülz bereits und liefert die doppelte Menge an Waren. Zwei Transporter bringen jede Woche Lebensmittel und Hygieneartikel zur Ausgabestelle. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus der Willkommensinitiative „Hallo in Sülz“, dem Internationalen Caritas-Zentrum, evangelischer und katholischer Kirche sowie dem FC hat bereits vor Wochen zu Spenden aufgerufen, aber die bisher gespendeten Mengen und Gelder reichen nicht. Seit drei Wochen werden zusätzlich Einkaufsgutscheine im Wert von 10 Euro pro Person ausgegeben, die mit Hilfe von Spenden, kirchlichen Stiftungen und vor allem der „Aktion Neue Nachbarn“ des Erzbistums Köln finanziert wurden.

 

Bitte um Sach- oder Geldspenden

 

Die geflüchteten Ukrainer*innen sind in den meisten Fällen bei Privatpersonen in Sülz, Klettenberg und Lindenthal untergebracht, da es in diesen Stadtteilen nur wenig städtische Unterkünfte gibt. In städtischen Sammelunterkünften erhalten die Geflüchteten drei Mahlzeiten pro Tag, jedoch nicht in Privathaushalten. Wenn jemand aus der Ukraine in Köln ankommt, muss er oder sie sich zunächst registrieren. Die Wartezeiten für einen Termin beim Amt betragen aber mehrere Wochen. In dieser Zeit erhält der oder die Geflüchtete keine Sozialleistungen und ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aber auch nach einer Registrierung ist Unterstützung nötig, denn dann erhalten Erwachsene weniger als 400 Euro pro Monat zum Leben. Daher bitten die Initiatoren der Lebensmittelausgabe weiter um möglichst regelmäßige Sach- und Geldspenden.

Wenn Sie die Ausgabestelle unterstützen möchten, können Sie Ihre Spenden mittwochs von 12 bis 13 Uhr oder samstags von 18 bis 19 Uhr bei der Ausgabestelle in der Kirche St. Karl Borromäus, Zülpicher Straße 275, abgeben. Gutscheine nehmen auch die Pfarrbüros der Katholischen Kirche (Nikolausplatz 17 und Klettenberggürtel 71) entgegen:

An Sachspenden werden benötigt: Hygieneartikel wie Duschgel, Flüssigseife, Zahnpasta und -bürsten, Damenbinden, Toilettenpapier, Fertiggerichte in Dosen oder Bechern oder zum Aufgießen mit Wasser oder als Komplettmenü, haltbare, verzehrfertige Nahrung wie Brot, Cerealien, Müsli, Nüsse/Nussmischungen, Kekse, Snacks, H-Milch, Wurst-/Fischkonserven, Getränke (auch lösliche Pulver).

Als Einkaufsgutscheine (am besten im Wert von je 10 Euro) sind die von lokalen Supermärkten und Einzelhändlern (zum Beispiel Lidl, Aldi, Rewe, Edeka) geeignet.

 

Einen Überblick über die weiteren Veedels-Angebote für Geflüchtete und aktuelle Hinweise zur Situation finden Sie hier:

www.gemeinsam-in-suelz.koeln

 

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