Dom-Jubiläum: 700 Jahre gotischer Hochchor – Ausstellungen, Oratorium, Installation und Dreikönigswallfahrt (18. bis 27. September)

24. Juni 2022; ksd

Update: Vom 18. bis 27. September findet die Dreikönigswallfahrt statt. Im Radiobeitrag lädt Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine zur Teilnahme und zu besonderen Angeboten ein. Alle Infos unter www.dreikoenige-koeln.de

 

Am Samstag, 24. September, findet um 15 Uhr eine Andacht für und mit Geflüchteten statt. In der Andacht geht es um Bewusstwerdung der Verfolgungssituation von Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern und um Gebet um Frieden und Versöhnung. Die Andacht wird inhaltlich von Menschen aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan mitgestaltet, musikalisch begleiten Chöre der ukrainisch-katholischen und syrisch-katholischen Gemeinde.

Nach einer Kerzenprozession durch den Dom und Auszug durchs Südportal gibt es einen kleinen Imbiss auf dem Roncalliplatz, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Infos und Flyer auf Deutsch, Englisch und Farsi gibt es hier.

 

Köln (mk/ksd). Am 27. September 1322 hat Erzbischof Heinrich II. von Virneburg feierlich den gotischen Chor (also den östlichen Bauteil) des Kölner Domes geweiht – inklusive des Altares, an dem seit 700 Jahren die Heilige Messe gefeiert wird. Jetzt haben Dompropst Msgr. Guido Assmann und Domdechant Msgr. Robert Kleine Höhepunkte des umfassenden Programms zum Domjubiläum 2022 vorgestellt, das vom 15. August bis 27. September gefeiert wird. Zugleich ist die Sommerausstellung „Überaus schön, doch unvollendet…“ im DOMFORUM eröffnet worden.

 

Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen: Facettenreiches Jubiläumsprogramm

 

„Wir sind froh und dankbar, dass es uns die aktuelle Coronasituation erlaubt, unser Domjubiläum mit zahlreichen geistlichen, künstlerischen und inhaltlichen Akzenten zu begehen“, so Dompropst Msgr. Guido Assmann. „Heutzutage denkt jeder an die beiden Domspitzen, wenn von unserer Kölner Kathedrale die Rede ist. Dabei wurden die Türme des Domes erst 1880 vollendet. Das eigentliche Herzstück des Domes ist sein erster Bauabschnitt: Der nach Osten ausgerichtete gotische Chor.“

Man wolle in der zweiten Jahreshälfte bewusst den Blick auf dieses „Epizentrum des Domes“ lenken. „Wenn wir am Jahrestag seiner Weihe vor 700 Jahren am Hochaltar die Heilige Messe feiern, wird mich das mit tiefer Demut erfüllen“, so der Dompropst. „Ich freue mich aber auch auf viele andere Höhepunkte in den kommenden Wochen; etwa auf das Pontifikalamt am 15. August, mit dem wir die fest geprägte Zeit des Domjubiläums eröffnen; oder auf die Ausstellung in unserer Domschatzkammer, in der mittelalterliche Bauzeichnungen des Domes gezeigt werden.“

 

Helge Burggrabe hat eigens ein Dreikönigsoratorium komponiert

 

Domdechant Msgr. Robert Kleine freut sich auf die verlängerte Dreikönigswallfahrt: „Insgesamt zehn Tage lang werden wir ab dem 18. September in Heiligen Messen, Andachten und zahlreichen Gottesdienstangeboten Pilgerinnen und Pilger aus Köln, dem Erzbistum und darüber hinaus in unserer Kölner Kathedrale willkommen heißen und sie dazu einladen, in der Nachfolge der Heiligen Drei Könige die Spuren Gottes im eigenen Leben zu entdecken.“

Ein weiterer Höhepunkt für den Domdechanten im Jubiläumsjahr: Das Konzert des deutsch-schweizerischen Musikduos „Grandbrothers“ am 26. August. „Das wird die Architektur unseres Domes auf ganz neue Weise zum Klingen bringen – stilistisch irgendwo zwischen Klaviermusik und elektronischer Musik.“ 

Darüber hinaus sehe er mit besonderer Spannung der Uraufführung des Dreikönigsoratoriums von Helge Burggrabe am 15. und 16. September entgegen, so der Dom- und Stadtdechant. „Im Auftrag des Domkapitels hat der Komponist eine musikalische Hommage an den Kölner Dom geschaffen“, sagt Kleine. „Sie erzählt von der sagenumwobenen Wanderung der Heiligen Drei Könige nach Bethlehem zur Geburt Jesu und der Rückkehr in ihre Heimat. Die bildreiche Musik von Helge Burggrabe und das spannende Libretto, das Bibelstellen mit poetischen Texten verknüpft, wird sicher zu den unvergesslichen Beiträgen unseres Festjahrs gehören.“ In zahlreichen Vorträgen werde man den Domchor und seine Ausstattung darüber hinaus in die architektonischen, kulturellen und theologischen Strömungen zur Zeit des Dombaus einordnen – und dabei auch den Brückenschlag in die Gegenwart nicht vernachlässigen.

 

Sommerausstellung im DOMFORUM

 

Die traditionelle, gemeinsame Sommerausstellung der Kölner Dombauhütte, des DOMFORUMs und diesmal auch des Archivs des Erzbistums Köln feierte bereits heute Eröffnung. „Auf den vier Ausstellungsstelen stellen wir den gotischen Chor des Domes und seine Ausstattung ausführlich vor“, erläutert Matthias Deml, Kunsthistoriker der Kölner Dombauhütte. „Neben dem Ereignis der Chorweihe selbst und den bau- und kunsthistorischen Aspekten des gotischen Domchores werden auch die zeit- und geistesgeschichtlichen Hintergründe, das kulturelle und spirituelle Leben in der Stadt Köln, im Erzbistum sowie in Reich und Kirche näher betrachtet.“

Zu sehen ist die Ausstellung „Überaus schön, doch unvollendet…“ bis zum 14. August im Foyer des DOMFORUMs zu dessen Öffnungszeiten (Mo-Sa 9.30-17 Uhr; So 13-17 Uhr). Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Auch eine Broschüre zur Ausstellung ist im DOMFORUM für 3 Euro erhältlich. Sie wurde mit Unterstützung des Zentral-Dombau-Vereins realisiert. Am 15. August – zu Beginn des eigentlichen Jubiläumszeitraums – zieht die Ausstellung in den Dreikönigssaal des Kölner Domes um, wo sie bis zum 27. September zu sehen sein wird.

Einen Radiobeitrag mit Dom- und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine zur Sommerausstellung hören Sie hier.

 

Spezialführungen durch den Domchor: Per Tablet ins Mittelalter

 

Exklusive Führungen, die das DOMFORUM in Kooperation mit der Kölner Dombauhütte zwischen dem 17. August und dem 25. September anbietet, machen zum Domjubiläum 2022 darüber hinaus ein Stück Domgeschichte mit modernen Alltagsmedien erfahrbar: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich im Binnenchor via Tablet in die Zeit des Mittelalters zurückversetzen.

„Mithilfe eines virtuellen 3D-Modells, das von Konstantin Kruse eigens für das Jubiläum angefertigt worden ist, werden wir in exklusiven Führungen für zehn Personen das mittelalterliche Erscheinungsbild des Binnenchores mit seiner farbigen Raumfassung nachvollziehbar machen. Das Modell ermöglicht es, die noch heute in beachtlichem Umfang erhaltene Ausstattung des Binnenchors mit ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild in Beziehung zu setzen“, erklärt Rainer Tüschenbönner, Leiter des DOMFORUMs. „Abrufen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Modell mithilfe von Tablets, die uns die Firma Samsung für diese Spezialführungen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.“

Die Teilnahme an den einstündigen Exklusivführungen kostet 18 € pro Person (keine Ermäßigungen, inkl. 5 € Spende für den Erhalt des Domes). Eine Terminübersicht und die Buchungsmodalitäten sind ab dem 25. Juni auf www.domforum.de unter dem Menüpunkt „Führungen zum Domjubiläum“ zu finden. Einen Beitrag der Medienwerkstatt Katholisches Bildungswerk Köln dazu hören Sie hier.

 

Wandkalender 2023: „Der Chor im Detail“

 

Zum Jubiläumsjahr 2022 ist im Kölner Domverlag ein Wandkalender mit beeindruckenden Detailfotografien der Chorausstattung erschienen. Erhältlich ist der Kalender ab dem 27. Juni im Kölner Domshop, im DOMFORUM, im Buchhandel und unter www.koelner-domverlag.de

 

Dom-Modell von Fadell Alkhuder im Dreikönigensaal

 

Das eindrucksvolle Holzmodell des Kölner Doms, das der syrische Künstler Fadell Alkhuder in vier Jahre langer Arbeit geschnitzt und gebaut hat, steht während des Domjubiläums und voraussichtlich bis zum Jahresende im Dom. Der 2 mal 1,50 mal 1,50 Meter große Holzdom kann im Dreikönigensaal bewundert werden.

 

Installation LichtHof von Boscher Theodor im DOMFORUM

 

Boscher Theodors LichtHof ist eine mehrteilige Installation im Atrium des DOMFORUMs, konzipiert anlässlich des 700-jährigen Jubiläums der Chorweihe. Die einzelnen Elemente hängen in vertikaler Staffelung vom dritten Obergeschoss des Atriums herab und reflektieren das von oben durch ein Glasdach einfallende Licht. Die Betonung der Vertikale und die kaskadierende Hängung der Elemente verweisen auf lichtmetaphysische Vorstellungen der Gotik und an die mittelalterliche Auffassung vom Universum als „ein leuchtender Quell, der in Kaskaden herabstürzt“. Zugleich reflektiert LichtHof die ästhetischen Prinzipien und Funktionen des DOMFORUMs, eines der bedeutenden Bauten der Kölner Nachkriegszeit. Sie wird vom 16. August bis 27. September zu sehen sein, der Eintritt ist frei.

 

Alle Informationen gibt es auf der Seite zum Domjubiläum

 

Das Programmbuch gibt es hier zum Download.

 

Einen Beitrag von DOMRADIO.DE können Sie hier sehen.

 

Einen Radiobeitrag der Medienwerkstatt Katholisches Bildungswerk Köln mit Msgr. Robert Kleine hören Sie hier.

 

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