„Unsere Mitmenschen haben Zuversicht verdient“: Stadtdechant Robert Kleine ruft an Ostern zu Solidarität und Nächstenliebe auf

4. April 2021; ksd

Köln. Mit einer Botschaft der Hoffnung und einem Appell für Solidarität, gerade auch in der Corona-Krise, hat sich Kölns Stadtdechant Robert Kleine in der Osternacht an die Gläubigen gewandt. Seit einem Jahr ist die Welt von einer „uns bis dahin unbekannten Krise“ geprägt, so Msgr. Kleine. Menschliches Leid und wirtschaftliche Not der Corona-Pandemie haben viele Menschen auch in eine persönliche Krise gestürzt. Aktuell stünden jedoch in unserer Gesellschaft Solidarität, das Mittragen des Anderen und das Füreinander sorgen „auf der Kippe“, nimmt der Stadtdechant wahr. Die Osterbotschaft lade dazu ein, nicht auf den eigenen Nutzen zu schauen und nicht Egoismus walten zu lassen, sondern sich zum Nächsten hin zu orientieren. Aufeinander achten und füreinander da sein – und das in weltweiter Solidarität, lautet Kleines Appell.


Keine Impfdrängler

Es solle keine Impfdrängler geben, sondern es gelte, zuerst die Schwachen in den Blick zu nehmen. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen seien eine globale Herausforderung. „Wir müssen erkennen: nicht wir in Europa oder in Deutschland sind das Maß aller Dinge, sondern es ist die eine Menschheitsfamilie“, machte Kleine in seiner Predigt in der Kirche der Kölner Stadtpatronin, St. Ursula, deutlich. Solidarität, Liebe und Achtsamkeit seien notwendig, damit „wir im kommenden Jahr sagen können: wir haben es gemeinsam überwunden in der großen Gemeinschaft der Menschheitsfamilie“ .

 

„Wer liebt, gibt keinen auf“

Die größte Gefahr im Leben sei es, durch Angst und Sorge gelähmt zu sein. Eine christliche Lebenshaltung sei jedoch dadurch geprägt, dass Hoffnung immer stärker sei als Angst und Sorge. Dazu wolle die Botschaft von Ostern ermutigen. „Dieses Fest feiert die Auferweckung des Gekreuzigten, den Triumph des Lebens über den Tod, den Sieg der Hoffnung über die Angst“, so Kleine. Dass Gott auch am Grab bei uns Menschen sei, sei keine billige Vertröstung. Der Kölner Stadtdechant übersieht dabei nicht die, an die es aktuell besonders zu denken gilt: „Menschen, die erkrankt sind, Menschen, die einen geliebten Menschen auf der Intensivstation liegen oder sogar verloren haben“. Viele Menschen gehen durch eine Zeit der Dunkelheit, so Kleine, die Wirtschaft, etwa die Gastronomen, Kulturschaffenden oder die in der Reisebranche Tätigen. „Eltern gehen durch Dunkelheit vor Sorge um ihre Kinder, in den Kitas, in den Schulen.“
Und dennoch liege in der Botschaft des Oster-Evangeliums die Verheißung einer neuen Bewegung und neuen Perspektive: „Der Tod hat Jesus von Nazareth eben nicht im Grab festhalten können!“, betonte Kleine. Auch „wir haben eine Hoffnung, und wir können sagen, dass diese Krise gemeistert werden kann, wenn wir so zusammenstehen, wie die Menschen von Jesus angesteckt, von ihm begeistert sind“ und daraus eine tragfähige, lebendige Gemeinschaft geformt haben. Glaube, Hoffnung und Liebe seien die Summe der christlichen Existenz. „Wer glaubt, wer eine Hoffnung hat, lässt sich von Zuversicht bestimmen. Wer hofft, überlässt der Sorge nicht das letzte Wort. Wer liebt, gibt keinen Menschen auf – das ist der Geist von Ostern!“, so Stadtdechant Robert Kleine.


„Wir sind der Welt den Geist der Hoffnung schuldig"

„Unsere Mitmenschen haben auch Zuversicht verdient!“, betonte Kleine. Auch aus diesem Osterfest heraus, auch die, die nicht glauben oder den Glauben verloren haben, „dass wir sie mittragen im Gebet und in Solidarität“. Und weiter: „Wir Christen sind der Welt den Geist des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe schuldig. Auf den auferstandenen Christus darf sich ein Glaube richten, der auch den Stürmen standhält. Wir dürfen eine Hoffnung haben, die auch Steine aus dem Weg räumt – und scheinen sie noch so viral und gefährlich zu sein.“ Gottes Liebe wede, „wenn sie uns packt“, lebendig und wirksam, sagte der Kölner Stadtdechant. „Dann kann sie ausstrahlen, auch in unsere Gesellschaft.“

 

Hier lesen Sie Auszüge aus der Predigt von Stadtdechant Robert Kleine.

 

  

Stadtdechant Robert Kleine auf Radio Köln:

 

„Ostern ist ein Fest des Aufbruchs und der Ermutigung“

 

Zum zweiten Mal feiern Christinnen und Christen Ostern unter Corona-Bedingungen – dieses Mal allerdings wieder gemeinsam in den Kirchen. Coronakonform zwar ohne eigenes Singen und vieles mehr – dennoch können die Osterfreude und das Hallelua uns Menschen zu einem neuen Aufbruch ermutigen. Dazu lädt der Kölner Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine im Beitrag für „Himmel & Erde“ auf Radio Köln ein. Und er verrät, worauf er sich privat am zweiten Osterfeiertag freut.

 

„Ostern geht weiter“

 

Ostern endet nicht mit dem Abend des Ostermontags, sondern beginnt dann erst richtig. Warum die Osterbotschaft ein echter Mutmacher ist, erklärt Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine in diesem Beitrag auf Radio Köln.

 

Was am Weißen Sonntag gefeiert wird

 

Am Weißen Sonntag wird in den Gemeinden traditionell die Erstkommunion gefeiert. In Corona-Zeiten muss anders gefeiert werden – aber alle Kölner Kommunionkinder und ihre Familien sollen dennoch ein schönes Fest erleben, verspricht Stadtdechant Robert Kleine auf Radio Köln. Darüber hinaus erklärt er im Beitrag, woher der Weiße Sonntag seinen Namen hat.

  

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