Weihnachten 2020: „Das ist unser Fest“ – Theresia Stamm über die Gestaltung der Weihnachtstage in der Corona-Zeit

20. Dezember 2020; ksd

Weihnachten 2020: in diesem Corona-Jahr ist alles anders als sonst – oder doch nicht? Leere Plätze, wo sich sonst Menschen auf den Weihnachtsmärkten drängten. Lockdown statt Hektik in den Einkaufsstraßen. Und auf große Familienfeiern und Reisen quer durch die Lande sollen die Menschen wegen Corona verzichten. Das Jahr hat vielen viel abverlangt – wie lässt sich da Weihnachten feiern? Als Famile, als Paar, als psychisch belasteter Mensch oder als jemand, der schon lange einsam ist? Einfach als Mensch in diesem besonderen Jahr? Und ist wirklich alles anders als sonst? Experten aus Einrichtungen im Stadtdekanat Köln geben in unserer vierteiligen Reihe Impulse, Ideen und Einblicke ins eigene Innere. Theresia Stamm leitet die Ehe-, Familien- und Lebensberatung Köln-Porz.

 

„In diesem Jahr fällt Weihnachten aus.“ – „Weihnachten wird in diesem Jahr ruhiger sein. Wir bleiben mit unseren Kindern zu Hause und der jährliche Stress Familienbesuche zu koordinieren, entfällt.“ So lauteten zwei spontane Antworten von Klienten in der Beratung im Hinblick auf die staatlichen coronabedingten Einschränkungen zu Weihnachten.

Laut einer Umfrage des „Kantar EMNID Instituts“ im Auftrag des evangelischen Magazins „chrismon“ gaben auf die Frage „Worauf könnten Sie Weihnachten am wenigsten verzichten?“ 53 Prozent der Befragten an, am Wenigsten auf Besuche an den Weihnachtstagen verzichten zu können. Doch genau dies wird durch die Corona-Bestimmungen für viele Menschen so kommen. So ist die Planung der Weihnachtstage in diesem Jahr für Familien eine besondere Herausforderung.

Wie kann der Wunsch nach stimmungsvollen Weihnachtstagen im Kontakt zu Familienmitgliedern über die Generationen hinweg und der Notwendigkeit zu verantwortlichem Handeln angesichts der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus gelebt und gestaltet werden?

Eine allgemeingültige Antwort gibt es sicher nicht, aber ein paar Anregungen zur Gestaltung der Weihnachtstage:

Ein (längeres) Telefonat mit den Kindern und Enkelkindern führen.

Persönlich gestaltete Briefe – sie können wiederkehrend gelesen werden – und ausgesuchte Geschenke, die mit der Post verschickt werden können.

Das gemeinsame Auspacken der Geschenke währende der Bescherung am Heiligen Abend kann per Videokonferenz erfolgen.

Ein Treffen der Familienmitglieder am „Hirtenfeuer“, einem kleinen Lagerfeuer im Garten, mit dem Vorlesen des Weihnachtsevangeliums und dem Singen von Weihnachtsliedern.

Ein gemeinsamer Krippensparziergang zu verschiedenen Kirchen  

Eine Verabredung zum Weihnachtsspaziergang in der Natur mit selbstgebackenen Plätzchen und Kaffee oder Glühwein für unterwegs.

Für die eigene Weihnachtsstimmung sorgen: sich ein leckeres Essen gönnen, Weihnachtslieder oder ein Weihnachtskonzert oder andere Musik hören.

Sich in Dankbarkeit an zurückliegende weihnachtliche oder andere Familienfeiern erinnern.

Im eigenen Umfeld Kontakt zu alleinlebenden Menschen aufnehmen.

 

Gerade in den Momenten der Ruhe, Stille oder Trauer hat uns Gott seine Nähe zugesagt. Dessen können wir uns gewiss sein.

 

„Das ist unser Fest,

was wir heute feiern:

das Kommen Gottes zu den Menschen,

damit wir zu Gott kommen.“

Gregor von Nazians


 

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