„Wer ausgrenzt, muss selbst mit Ausgrenzung rechnen“: Stadtdechant Kleine unterstützt FC-Reaktion auf Kritik an Trikot mit Moschee

13. August 2020; ksd

 

Köln. Der 1. FC Köln hat mit der Abbildung der Zentralmoschee als Teil der Kölner Sykline auf dem neuen Trikot teilweise Kritik geerntet. So trat ein Mitglied deshalb aus der „ Glaubensgemeinschaft“ FC aus. Der Verein machte die Kündigung öffentlich und verwies auf die „ Effzeh-Charta“, die „Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt – immer und überall“ einfordert. DOMRADIO.DE hat mit Stadtdechant Robert Kleine, der als Domdechant auch die jährliche FC-Andacht im Kölner Dom verantwortet, ein Interview zum Thema geführt. Darin äußert Kleine Verständnis für die Reaktion des Fußballclubs und macht deutlich, dass die Moschee zu Köln gehört.

„Die Reaktion des Vereins kann ich verstehen“, so Kleine. Der FC stehe als Verein allen offen. „ Natürlich gibt es auch viele muslimische Fans – und die freuen sich sicherlich, dass die Moschee abgebildet ist.“ Diese stehe für den Islam und „für die Offenheit in unserer Stadt und nicht nur für Ditib“, so Kleine (die Ditib als Betreiber der Moschee gilt Kritikern als „Organ der türkischen Regierung“). In Köln lebten zudem viele Muslime, die nicht türkischer Herkunft sind. „In unserer Stadt haben wir ein gutes Miteinander aller Religionsgemeinschaften“, so der Stadtdechant weiter.

In Köln leben „Menschen unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlicher Lebensentwürfe, unterschiedlicher Orientierungen und Ideen“, bekräftigt Kleine. „Die haben alle ihren Platz in einem Verein, in dem es um Fußball geht.“ Der FC habe ein Zeichen gesetzt, „so wie er das auch immer wieder gegen Diskriminierung und Rassismus tut und sagt: Wenn wir Fans haben, die so ein enges Bild haben, dann müssen wir sie auch ziehen lassen. In den sozialen Netzwerken hat das auch dafür gesorgt, dass der FC dafür positive Kritik bekommt und sagt: Wer ausgrenzt, muss selbst mit Ausgrenzung rechnen.“

Das ganze Interview können Sie hier nachlesen.

 

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