„Wir brauchen definitiv einen Klimawandel“: Stadtdekanat unterstützt Global Climate Strike

26. November 2019; ksd

Köln. Am Freitag, 29. November, rufen zahlreiche Akteure dazu auf, sich auch in Köln am weltweiten Klimastreik, dem „Global Climate Strike“, zu beteiligen. Auch das überregionale ökumenische Bündnis „Churches for Future“ unterstützt den Aufruf zum globalen Klimastreik. Vor allem im Hinblick auf den Weltklimagipfel der Vereinten Nationen (UN), der vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Madrid stattfindet, wollen die Klima-Aktivisten und ihre Unterstützer ihren Forderungen nach wegweisenden, verbindlichen Entscheidungen und einem generellen Wandel der Klimapolitik Nachdruck verleihen. In diesem Kontext erneuert die katholische Kirche in der Stadt Köln ihre Forderungen für eine klimagerechte Politik und die Achtung der damit unmittelbar zusammenhängenden Menschenrechte. Des Weiteren geht es um die nachhaltige Bewusstseinsbildung für die Problematik auf breiter sozialer Basis und die Förderung der gesellschaftlichen Diskussion. Der Kölner Stadtdechant Msgr. (Monsignore) Robert Kleine erklärt dazu in einer Stellungnahme:

 

„Zum Selbstverständnis eines Christen gehört es ganz klar, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen, denn dadurch erfüllen wir einen Auftrag Gottes an die Menschen. Wir sind uns darüber bewusst, dass Gottes Schöpfung stark gefährdet ist. Unsere Erde ist an vielen Orten, auf allen Kontinenten und auf vielerlei Weise in ihrer Existenz bedroht – und mit ihr die Menschen, die Tiere, die gesamte Flora und Fauna.

 

Der Klimawandel ist eine Realität. Wir sind uns auch bewusst, dass die Konsequenzen des Klimawandels schwerwiegend sein werden, vor allem werden sie die Armen am härtesten treffen. Es besteht auch deshalb dringender Handlungsbedarf.

 

Die Erde darf nicht politischen oder hochkommerziellen Zielen geopfert werden, wie wir es aktuell viel zu oft und an zu vielen Orten erleben, etwa am Amazonas, aber auch in den Wäldern des eurasisch-russischen Raumes oder in Indonesien. Oder in den Minen Lateinamerikas und Afrikas, in denen Bodenschätze, die wir für unseren modernen Lebenswandel verbrauchen, unter meist menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden.

 

Wir brauchen definitiv einen Klimawandel – einen global-politischen Klimawandel, einen Klimawandel im gesellschaftlichen Bewusstsein und in unserem Miteinander. Denn nur wenn wir miteinander und füreinander Verantwortung empfinden und übernehmen, kann es uns gelingen, eine Kehrtwende in der globalen Klimapolitik zu schaffen. Nur dann wird es auch neue Perspektiven für unsere Erde und die nachfolgenden Generationen geben. Wir sind hier solidarisch mit den Forderungen nach einer öffentlichen Debatte auf breiter Basis sowie nach konkreten und nachhaltigen Entscheidungen auf dem UN-Klimagipfel in Madrid.

 

Wir wünschen allen, die sich beim Global Climate Strike, bei Churches und bei Fridays for Future sowie so vielen anderen Gruppierungen und Vereinen für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, friedliche und nachhaltige Aktionen sowie bei den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft offene Ohren und Herzen für ihre wichtigen und notwendigen Anliegen.“

 

Das Katholische Stadtdekanat Köln unterstützt den Aufruf der „Churches for Future“. Kirchen, kirchliche Arbeitsbereiche und Organisationen im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit rufen damit dazu auf, sich mit der Bewegung „Fridays for Future“ und ihren Anliegen zu solidarisieren. Mehr dazu unter www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de

 

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