Aktuelles

Hier finden Sie aktuelle Nachrichten zu stadtweiten Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen der katholischen Kirche und ihrer Kooperationpartner in der Stadt Köln.

Überregionale Nachrichten der katholischen Kirche finden Sie auf den folgenden Webseiten:

www.erzbistum-koeln.de | www.koelner-dom.de | www.domradio.de | www.katholisch.de | www.kna.de | www.dbk.de | www.vaticannews.va/de.html

 

Drei Könige auf der OB-Amtskette und eine Replik der DFB-Meisterschale: Sonderausstellung zu Elisabeth Treskow in der Kölner Domschatzkammer

25. April 2024; ksd

 

Köln (dsk/ksd). Vom 20. April bis zum 25. August 2024 ist in der Bibliothek der Kölner Domschatzkammer eine Sonderausstellung zu der bedeutenden Kölner Gold- und Silberschmiedemeisterin Elisabeth Treskow (1898-1992) zu sehen. Anhand einer vielfältigen Auswahl von Exponaten wird das Werk der Künstlerin von den Anfängen bis in die 1960er-Jahre präsentiert. Sakralen Schatzstücken werden dabei auch weltliche Werke Treskows gegenübergestellt, wie die Amtskette der Kölner Oberbürgermeister oder die Meisterschale für den Deutschen Fußball- Bund (in der Ausstellung als Replikat) von 1948-1949.

Elisabeth Treskow war eine der bedeutendsten und produktivsten deutschen Goldschmiedinnen ihrer Zeit, die sich bereits als junge Frau in dem damals noch traditionell von Männern dominierten Handwerkszweig der Gold- und Silberschmiedekunst behaupten konnte. Es gelang ihr, einen ganz eigenen Stil zu entwickeln, der vom Ideal der sachlichen Form und von der Loslösung von historisierenden Dekoren geprägt war. Ihre Werke bestechen daher durch wohlproportionierte Gestaltung, sparsame Verzierung und ihre perfekte handwerkliche Ausführung. Ihre künstlerische Bandbreite war groß und umfasst silberne Tafel- und Kleingeräte ebenso wie liturgische Gefäße und Reliquiare, Schmuck für private Auftraggeberinnen und Auftraggeber wie auch Insignien für kirchliche und weltliche Würdenträger.

 

Anwendung etruskischer Technik

 

Ausgelöst durch ihr Interesse an antiker Kunst und Literatur widmete sie sich speziell dem Studium der etruskischen Kunst, und sie entdeckte für sich die von den Etruskern angewandte Technik der Granulation. Dabei werden feine, zum Teil staubkorngroße zu Ornamenten oder figürlichen Darstellungen angeordnete Goldkügelchen auf einen Metallträger aufgelötet, ohne im Feuer zu schmelzen. Gerade mit dieser Technik bringt man Elisabeth Treskows Arbeiten in Verbindung. Einer ihrer repräsentativsten weltlichen Aufträge war der Entwurf und die Anfertigung der Amtskette für die Kölner Oberbürgermeister in den Jahren 1954-1955. Der zweifellos populärste Auftrag war 1948-1949 die Herstellung der Meisterschale für den Deutschen Fußball-Bund.

 

Der Dreikönigenschrein als Zeichen der Hoffnung nach dem Krieg

 

Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine erinnerte in seinem Amt als Domdechant bei der Eröffnung der Sonderausstellung am Dreikönigenschrein an die Geschichte von Stadt, Dom und Goldschmiedemeisterin. Als 1948 das 700-jährige Jubiläum zur Grundsteinlegung des gotischen Chors bevorstand, lag die Stadt Köln in Trümmern. „Auch der Dom war im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen worden, doch rechtzeitig zum Domjubiläum hatte man es geschafft, zumindest Chor und Querhaus wiederherzustellen und sie für den Gottesdienst zugänglich zu machen“, so Kleine. „So zog man am 15. August 1948 in einer feierlichen Prozession mit sämtlichen Kölner Reliquienschreinen, einschließlich des Dreikönigenschreins, durch das Querhausportal in den Dom ein.“

Als Zeichen der Hoffnung nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkrieges wurde zum ersten Mal auch der Dreikönigenschrein in einer Prozession durch die Straßen von Köln gefahren. „Um das überhaupt ermöglichen zu können, wandte sich das Domkapitel selbstverständlich an die Goldschmiedin, die 1948 zur Leiterin der Gold- und Silberschmiedeklasse an den Kölner Werkschulen berufen worden war, nämlich Elisabeth Treskow, und beauftragte sie mit der Wiederherstellung und der provisorischen Restaurierung des Dreikönigenschreins.“ Dieser hatte wegen seiner Auslagerung im Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen zahlreichen Transporte massive Schäden erlitten. „Auseinandergebaut und in Kisten verpackt war er während der letzten Kriegstage sogar hier im Dom selbst im Sakristeikeller, der heutigen Schatzkammer, eingelagert“, erzählte Kleine.

Elisabeth Treskow blickte damals bereits auf eine langjährige Berufstätigkeit als Goldschmiedin in Essen zurück, wo sie bis 1943 eine große Werkstatt mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrieb. Die Restaurierungsaufgabe für den Schrein übernahm sie gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern der Kölner Werkschulen. Kleine: „Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten im Dom fand der Dreikönigenschrein hinter dem Hochaltar im Binnenchor der Kathedrale seine Aufstellung und erstrahlte in neuem Glanz. Und da steht er bis heute.“

Kleine dankte auch allen Leihgeberinnen und Leihgebern und sagte dabei – als bekennender FC-Fan – mit einem Augenzwinkern in Richtung der Vertreter des 1. FC Köln, den Geschäftsführern Dr. Christian Keller und Philipp Türoff. „Erster Meister nach der Gründung der damals neuen Spielklasse Erste Bundesliga war 1964 der 1. FC Köln. ,Wenn du die Meisterschale überreicht bekommst, dann bist du Meister.‘ Dieses Zitat stammt von keinem Geringeren als Deutschlands Fußballkaiser Franz Beckenbauer. In unserer Ausstellung sehen wir eine Kopie der Meisterschale aus dem Besitz unseres 1. FC Köln. In einigen Wochen wird das Original dem neuen Deutschen Meister überreicht werden, leider auf der anderen Rheinseite. Aber die Hoffnung und die Zuversicht bleiben, dass die Schale auch im Original einmal an ihren Entstehungsort und an die Wirkungsstätte ihrer Schöpferin zurückkehren wird, in Jahren oder Jahrzehnten…“

 

„Mich bewegt dieser Moment sehr“

 

Fast live dabei waren die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungseröffnung, als das letzte Glanzstück der Sonderausstellung sich in die Exponate einreihte. Zwar durften sie nicht mit, als die Amtskette von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker in die Vitrine gelegt wurde, aber sie konnten diese zuvor noch direkt an der Amtsträgerin bewundern. Reker trug die Kette zur Ausstellungseröffnung im Kölner Dom.

Dort, wo – wie sie betonte – nur wenige Menschen sprechen dürfen „und noch weniger Frauen“, sprach Reker sehr persönlich über die Insigne ihres Amtes. „Mich bewegt dieser Moment sehr. Denn im Seelenleben meiner Mutterstadt und auch in meinem Seelenleben hat der Dom einen ganz besonderen Platz. Ich mache daher gerne die protokollarische Ausnahme und trage die Amtskette der Stadt Köln hier und heute zur Eröffnung einer Ausstellung, in der eben dieses Hauptwerk von Elisabeth Treskow nicht fehlen darf. Gerne überlasse ich dieses Kunstwerk der Domschatzkammer dafür.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg sei die Stadt „zunächst schmucklos, ohne Macht-Attribute, regiert“ worden. Die goldene Amtskette aus preußischer Zeit sei beim Bombardement des Rathauses zerschmolzen „und ein nachträglich hinzugefügtes Symbol der Nationalsozialisten gleich mit“, erzählte Reker. „ Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man in unserem Köln, in dieser zerstörten Stadt, sicher andere Probleme als sich Gedanken über eine Amtskette zu machen. Erst 1953 wertete ein Ratsmitglied das Fehlen einer Amtskette erstmals als Makel. Peter Joseph Schaeven wollte nicht einsehen, den Oberbürgermeister ,einfach so in Zivil herumlaufen zu lassen‘, wenn Takt, guter Geschmack und feierlicher Anlass doch eigentlich ein repräsentatives Symbol gebiete.“

Es habe rund ein Jahr gedauert, bis die Uneinigkeit im Rat überwunden wurde und Elisabeth Treskow mit der Ausführung einer Oberbürgermeisterkette beauftragt wurde. Ihr sei keine andere deutsche Stadt bekannt, die in ihrer Amtskette durch Münzen als metallene Zeitzeugen 2000 Jahre Stadtgeschichte erzählen könne, so die Oberbürgermeisterin. Das hebe die Kette deutschlandweit heraus.

„Beim Betrachten fällt der Blick zuallererst auf die Darstellung unserer Stadtpatrone, auf die Heiligen Drei Könige. Es ist sicherlich besonders, dass die Heiligen Drei Könige Christus und die Muttergottes anbeten“, betonte Reker. Die Heiligen Drei Könige stehen auf einer Goldleiste, die das Römerturm-Motiv aufgreift, darunter befindet sich das Stadtwappen. „Schon hier am Brustschild kommt beinahe alles zusammen, was Köln geprägt hat, das Römische, das Christliche und meiner Ansicht nach auch die Freude an der Vielfalt“, sagte die OB. „Dafür stehen die Drei Könige oder auch die Weisen aus dem Morgenland, die ja, je nach Deutung, die damals bekannten Kontinente repräsentieren.“

Die Kette verkörpert die Stadt Köln, betonte Reker. „Ich persönlich sehe aber noch einen weiteren Aspekt, der vielleicht von meinen Amtsvorgängern nicht wahrgenommen wird: das ist die weibliche Seite unserer Mutterstadt, was mir als erster Oberbürgermeisterin Kölns natürlich am Herzen liegt. Die Kette wurde zwar für Männer gemacht, von Männern erdacht und von Männern beauftragt – dank Elisabeth Treskow trägt sie jedoch eine weibliche Handschrift. Ich habe mich mit dem Gedanken immer wohlgefühlt, dass die erste Frau an der Spitze der Stadt das Werk einer Pionierin in ihrer Zunft tragen kann. Weitere weibliche Aspekte der Kette finden sich in den Münzen, etwa das Goldstück, das unsere Stadtmutter Agrippina die Jüngere zeigt, die Köln zu Höherem und zu den römischen Stadtrechten verhalf. An prominenter Stelle hängt zudem der sogenannte Ursula-Taler, der auf unsere Stadtpatronin verweist und damit darauf, dass Frauen bei der Entwicklung Kölns eine entscheidende Rolle innehatten. Ich trage die Kette mit Haltung und einer gewissen Demut. Mit der Kette ist es wie mit dem Amt: es hat Gewicht, ist jedoch niemals eine Last.“

 

Zur Ausstellung ist im Kölner Domverlag ein Katalog erschienen. 

 

www.koelner-domschatzkammer.de

 

Spendenverdoppelungsaktion der Bethe-Stiftung zugunsten der „Pace e Bene“-Stiftung zur Begleitung obdachloser, sterbenskranker Menschen in Köln

22. April 2024; ksd

 

Köln (peb). Die Bethe-Stiftung hat angekündigt, die Arbeit der „Pace e Bene“-Stiftung durch eine Spendenverdoppelungsaktion im Zeitraum vom 24. April bis zum 23. Juli 2024 zu unterstützen. Alle Spenden werden in diesem Zeitraum bis zu einem Spendenaufkommen von insgesamt 20.000 Euro verdoppelt (Einzelspenden bis 2000 Euro). Das Geld wird ausschließlich für die medizinische und menschlich-seelsorgliche Begleitung sterbenskranker obdach- und wohnungsloser Frauen und Männer in Köln genutzt. Vorstandsmitglieder der Bethe-Stiftung und der Stiftungsrat der Pace e Bene-Stiftung stellten das Projekt in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Beispiel eines akuten Falles vor.

 

Die Not eines EU-Staatsbürgers

 

Ganz aktuell stellt sich die Frage nach der Versorgung eines in Köln gestrandeten, jetzt obdachlosen Mannes. Schwer krebskrank, nahezu am Ende der medizinischen Behandlung, benötigt dieser Mann einen geschützten Ort für die Phase der Chemotherapie und Behandlung. In sein Heimatland möchte er nicht überstellt werden. Ein Versicherungsschutz liegt nicht vor. Eine Obdachlosen-Notunterkunft kann den schwerstkranken Menschen nicht betreuen. Hier möchte die „Pace e Bene“-Stiftung mit der Finanzierung eines Pflege- oder sogar Hospizplatzes helfen.

 

500 Euro für einen Hospizplatz pro Nacht und Tag

 

In Köln kostet ein Hospizplatz, ohne die Kosten für Medikamente, derzeit circa. 500 Euro pro Tag. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt 20 Tage. Das bedeutet, dass dabei Kosten in Höhe von 10.000 Euro anfallen. Dies soll keine kühle Kalkulation darstellen, sondern verdeutlichen, wie eine Initiative wie die Pace e Bene-Stiftung finanziell ausgestattet sein muss, um dort verlässlich helfen zu können, wo niemand sonst hilft.

 

Netzwerk der Obdachlosenhilfe im Köln

 

In Köln gibt es ein dichtes Netz von Initiativen, Stiftungen und Vereinen, die der Not von Obdachlosen begegnen wollen. Diese zivilgesellschaftlichen Initiativen finden in der Stadt Köln eine Unterstützerin ihrer Arbeit. So arbeitet die „Pace e Bene“-Stiftung intensiv mit dem Mobilen Medizinischen Dienst der Stadt Köln zusammen, um über obdachlose, vielleicht sterbenskranke Personen informiert zu werden. Ebenso gibt es einen guten Kontakt zu den Streetworkern der Stadt Köln, die einen Überblick über die individuelle Situation der Menschen von der Straße haben.

 

Die Obdachlosenkirche Gubbio als Geburtsstätte der „Pace e Bene“-Stiftung

 

In diesem Netzwerk hat auch die „Pace e Bene“-Stiftung ihren Ort. Die Franziskanerin Schwester Christina Klein hatte die Idee, die „Pace e Bene“-Stiftung zu gründen. Sie ist Seelsorgerin in der Obdachlosenkirche Gubbio. Hier werden mit Frauen und Männern von der Straße Gottesdienste gefeiert und die Gäste werden mit dem Nötigsten ausgestattet. Im Winter werden an bestimmten Tagen warme Plätze angeboten. Schwester Christina ist zudem gemeinsam mit ihrem Kollegen Stefan Burtscher auf den Straßen von Köln unterwegs, um obdachlosen Frauen und Männern in ihrer Not seelisch beizustehen und Hilfe anzubieten. Das Anliegen der Sterbebegleitung der Pace e Bene-Stiftung ist christlich motiviert.

 

Wie erfolgt die Vermittlung eines Hospizplatzes?

 

Aufgrund der Vernetzung und der eigenen Aktivitäten steht Schwester Christina im Austausch mit kranken obdachlosen Frauen und Männern sowie mit den kommunalen Partnern in Köln. Entscheidend für die Unterstützung durch unsere Stiftung sind die ärztliche Diagnose und Prognose, die die Mediziner*innen des Mobilen Medizinischen Dienstes der Stadt Köln stellen. Fällt diese entsprechend aus, erfolgt die Kontaktaufnahme zu einem Hospiz. Bislang sind die Verbindungen der Pace e Bene-Stiftung zum St. Hedwig-Hospiz der Alexianer in Köln-Rondorf besonders intensiv.

 

Vision der „Pace e Bene“-Stiftung

 

Langfristiges Ziel ist der Unterhalt einer eigenen Wohnung in der Kölner Innenstadt. Diese soll ausschließlich der Unterstützung und Begleitung sterbenskranker Obdachloser dienen. Hier sollen die soziale und medizinische Versorgung erfolgen. Ein wichtiger Aspekt der Innenstadtlage wäre, dass unsere Gäste für ihre Freundinnen und Freunde, erreichbar sind, um begleitet zu werden und Abschied nehmen zu können – so, wie es sich auch nicht-obdachlose Menschen wünschen. Hierzu haben wir erste Gespräche geführt und hoffen auf eine Umsetzung noch in diesem Jahr.

 

Die „Pace e Bene“-Stiftung

 

Sie hat sich zum Ziel gesetzt, obdach- oder wohnungslosen Menschen im Sterbeprozess Plätze in einem Hospiz zu finanzieren, sofern kein Kostenträger gegeben ist. Außerdem strebt die Stiftung den Unterhalt einer Wohnung an, um sterbenskranke Frauen und Männer von der Straße im letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Es geht um einen Ort, an dem der Kampf um das Überleben in den Hintergrund treten kann und Menschen sich in die Obhut Gottes begeben können.

Als Treuhandstiftung unter dem Dach der CaritasStiftung im Erzbistum Köln wurde sie im September 2023 gegründet. Seitdem gehen Spenden und Zustiftungen ein und die Stiftung erhält viel Zuspruch.

Der Stifterrat setzt sich zusammen aus Schwester Christina Klein OSF, Dr. Kirsten Lange-Wittmann, Dr. Philipp Wittmann, Rudger von Plettenberg, Geschäftsführer des Gesamtverbandes der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln

 

Das Spendenkonto

 

IBAN: DE62 3706 0193 0021 0210 40

BIC: GENODED1PAX

Pax-Bank Köln

Verwendungszweck: Pace e Bene-Stiftung mit dem Zusatz Ihrer Anschrift.

Ab 300 Euro werden Zuwendungsbescheinigungen beziehungsweise Spendenquittungen von der „Pace e Bene“-Stiftung ausgestellt, die im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen steuerlich geltend gemacht werden können. Bis 300 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung.

 

Die Bethe-Stiftung

 

Die Bethe-Stiftung wurde 1996 gegründet. Hauptförderschwerpunkte sind 12 Kinderhospize, Kinderschutzeinrichtungen, Förderung von Fahrten für Jugendliche nach Auschwitz und Obdachlosenprojekte. 

 

www.paceebene-stiftung.de   www.bethe-stiftung.org

 

Einen Bericht von DOMRADIO.DE sehen Sie hier.

 

25 Jahre „Seelsorge und Begegnung“: Stadtdechant Kleine weiht Einrichtung für psychiatrieerfahrene Menschen im „Haus der Kirche“ in Nippes neu eín

19. April 2024; ksd

 

Köln. Seit einem Vierteljahrhundert gehört „Seelsorge und Begegnung“ zu den Leuchtturm-Institutionen im katholischen Köln und weit darüber hinaus. Die Einrichtung für psychiatrieerfahrene Menschen ist in einer Zeit zunehmender psychischer Belastungen und Erkrankungen in der Gesellschaft aus dem Spektrum der sozialpsychiatrischen Angebote schon lange nicht mehr wegzudenken – und heute vielleicht sogar noch wichtiger als bei ihrer Gründung 1999. Zu Jahresanfang ist „Seelsorge und Begegnung“ vom Paulushaus in der Südstadt umgezogen ins „Haus der Kirche“ in Köln-Nippes. Im Rahmen des Frühlingsfestes segnete Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine jetzt die neuen Räume, deren Zentrum die Kapelle, der Raum der Stille, ist. Das Stadtdekanat Köln beziehungsweise sein Rechtsträger, der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln, ist Träger der Einrichtung.

„Als Kirche glauben wir, dass zur Gesundheit auch das Seelische gehört. Und wir sind davon überzeugt, dass auch schwierige Lebenssituationen gestaltbar sind“, sagte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine in seiner Ansprache. In den Räumen von „Seelsorge und Begegnung“ solle eine Atmosphäre spürbar sein, „in der sich alle Menschen zu Hause fühlen – unabhängig von ihrer Konfession, Weltanschauung, Herkunft, ihrem Alter und ihrer Biographie“, so Kleine.

 

Lichtstrahlendes Kreuz der Hoffnung

 

Damit dies gelingt, wurde die Einrichtung aus dem Paulushaus ins neue Zuhause der Einrichtung integriert. Die Kapelle, die bereits zuvor das Herzstück war, wurde auch dieses Mal vom rheinland-pfälzischen Künstler Mic Leder gestaltet. Sein großes, rundes, durchbrochenes Kreuz – das stilisiert seit 25 Jahren auch das Logo der Einrichtung ist – erinnert sowohl an die Kreuzigung Christi als auch an das Versöhnungsmahl der Eucharistie. Es leuchtet von hinten und spiegelt so die Hoffnung, dass auch Brüche und Zusammenbrüche im Leben zu etwas Gutem werden können, zu Durchbrüchen und neuen Aufbrüchen.

Der Künstler hat eigens für den neuen Raum ein neues Konzept für seine bereits im Paulushaus verbauten Glaskunstwerke geschaffen. Die frei beweglichen Fenster-Paneele erzählen abstrakt vom Guten Hirten. Der hölzerne Altar, Ambo und die weitere Einrichtung fügen sich zu einem neuen, so schlichten wie würdigen Ambiente, in dem der Mensch zur Ruhe kommen und neu zu sich selbst finden kann.

 

Ganzheitlich mit Sorgen und Nöten auseinandersetzen

 

Psychisch kranke oder psychiatrieerfahrene Menschen leben mitten in unserer Stadt und in unseren Pfarrgemeinden, betonte der Stadtdechant. „Sie sind Mutter, Vater, Kind, Partnerin oder Partner, Freundin oder Freund, Familienmitglied, Nachbarin oder Nachbar, Kollegin oder Kollege…“ Oftmals erfahren sie oder auch ihre Angehörigen Unverständnis, Angst, Misstrauen und Abwehr, bedauerte Kleine. „Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen ganzheitlich mit ihren Sorgen und Nöten auseinandersetzen können.“

„Seelsorge und Begegnung“ sei genau deshalb entstanden, um Menschen nach einem Klinikaufenthalt einen festen Anlaufpunkt bieten zu können. Weil Veränderungen für psychisch belastete oder erkrankte Menschen oft schwierig sind, war die Sorge anfangs groß, dass nach dem notwendigen Auszug aus dem Paulushaus die lebendige Gemeinschaft zerfallen und vielleicht nicht jeder den Ortswechsel mitmachen könnte. Doch viele der bisherigen Mitglieder, welche die Angebote von „Seelsorge und Begegnung“ nutzen oder zur Gottesdienstgemeinde kommen, sind auch in Nippes weiterhin Teil der Gemeinschaft. Hinzu kommen neue Gesichter. Und auch Nachbarinnen und Nachbarn aus der Hausgemeinschaft, zu der auch Mietwohnungen gehören, sowie aus der Gemeinde St. Marien waren schon zu Gast. Als vertrauter Raum wurde der Gemeinschaftsraum genau so wieder eingerichtet, wie er im Paulushaus war.

 

Abschied und Neubeginn an einem wunderbaren Ort

 

„Die Freude ist bei uns sehr groß, dass wir einen wunderbaren Ort bekommen haben“, sagt die Leiterin, Gemeindereferentin Birgitta Daniels-Nieswand. Dass neben dem Stadtdekanat beziehungsweise Gesamtverband auch das Erzbistum Köln die Neueinrichtung großzügig unterstützt haben, sei auch ein Zeichen der Wertschätzung für die „sehr besondere“ Einrichtung mit ihrer einmaligen Prägung und Ausrichtung.

„Wir wollen heute ein Fest des Lebens feiern, ein Fest des Neuanfangs“, so Daniels-Nieswand im Rahmen der Feier. „Wir feiern, dass Seelsorge und Begegnung als ein Ort des spirituellen Lebens eine Offenheit lebt seit 25 Jahren.“ Die Einrichtung sei ein wichtiger Baustein in der Psychiatrie-Seelsorge geworden „und wir feiern, dass es jetzt heute, hier weitergeht in Nippes“ .

Aber es war zugleich auch eine Stunde des Abschieds: Regina Henke, die seit fast 25 Jahren die Einrichtung mit aufgebaut und als Teil des Teams mitgeprägt hat, geht in zwei Monaten in den Ruhestand. Die Referentin für Organisation hat neben der Produktion des Jahresprogramms zum Beispiel Ausstellungen und eigene Angebote realisiert.

„Seelsorge und Begegnung“ bietet neben Einzelgesprächen zahlreiche Gruppenangebote und hatte neben den geistlich-spirituellen Schwerpunkten immer auch kreativ-künstlerische Angebote wie Mal- oder Schreibkurse, aus denen viele Werke entstanden sind, die teilweise auf der Homepage nachzulesen sind.

 

Existenzielle Fragen und seelsorgliche Begleitung

 

„Eine psychische Erkrankung führt fast immer zu existenziellen Fragen“, sagte Stadtdechant Kleine in seiner Ansprache. „Was gibt meinem Leben noch Halt? Hat das, was ich erlebe, einen Sinn? – Viele Betroffene, auch Menschen ohne direkte konfessionelle Bindung erleben die religiöse Dimension dieser Fragen und sichern eine qualifizierte seelsorgliche Begleitung. Genau diese Begleitung bietet Seelsorge und Begegnung.“

„Seelsorge und Begegnung“ sei keine Konkurrenz zu Psychiatrie und Psychotherapie, sondern ein eigenständiges Angebot mit unverwechselbarem Profil – „und jetzt mit neuen, hellen und einladenden Räumen, mitten im Veedel, hier in Nippes, im Haus der Kirche, das immer ein Haus der Menschen ist“, so Stadtdechant Msgr. Robert Kleine.

 

Autorin: Hildegard Mathies

 

www.seelsorge-und-begegnung.de

  

Stadtdechant Robert Kleine war Schirmherr bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Kölner Stadtgebiet

15. April 2024; ksd

 

UPDATE: Trotz teilweise heftigen Regenwetters ist die 72-Stunden-Aktion des BDKJ Köln natürlich nicht ins Wasser gefallen. Mehrere hundert Jugendliche haben sich in rund 20 Projekten engagiert. Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine hat als Schirmherr gemeinsam mit den weiteren Schirmpersonen, Landtags-Vizepräsidentin Berîvan Aymaz sowie Max Eumann und Daniel Pottgüter von Miljö, verschiedene Aktionen besucht. Auf seinem Facebook-Kanal schreibt er:

„ ,Der Bunte Haufen – Schützenjugend Köln-Holweide‘ bepflanzte ab Freitag einen 400 Meter langen Grünstreifen, die CAJ (Christliche Arbeiterjugend) verteilte Lebensmittel an Bedürftige, unter anderem am Breslauer Platz, der DPSG-Stamm Helios schlug in St. Joseph seine Zelte auf und plante ein lebenswertes Veedel und die Malteserjugend Köln sammelte für den Flohmarkt am gestrigen Sonntag in Nippes.

Allen, die diese tollen Aktionen geplant, durchgeführt und unterstützt haben, danke ich von ganzem Herzen! Es war wieder einmal toll, so viel Engagement von Jugendlichen in unserer Stadt zu erleben – und das bei diesem wahrlich suboptimalen Wetter…“

 

Einen Radio-Beitrag der Sendung „Himmel & Erde“ können Sie hier nachhören.

 

www.bdkj-koeln.de

 

Facebook BDKJ Stadt Köln

 

Köln (bdkj/ksd). Am Donnerstag, 18. April, fällt der Startschuss für die größte Jugendsozialaktion Deutschlands, die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Im Kölner Stadtgebiet nehmen 18 Aktionsgruppen mit insgesamt mehreren hundert Jugendlichen teil. Zu den Schirmpersonen der diesjährigen Aktion gehören die Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Berîvan Aymaz, Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und die Band Miljö.

Ab 17.07 Uhr am 18. April bis zum 21. April läuift die Zeit, in der sich Kölner Jugendliche für zahlreiche soziale Projekte engagieren. Das Spektrum des Engagements reicht vom Inklusiven Familienfest über Aktionen aus dem Bereich Umwelt- und Klimaschutz bis zum Kochen und Backen für Obdachlose.

 

Stadtdechant Kleine: „Die Jugend muss gehört werden“

 

Stadtdechant Kleine ist beeindruckt vom Engagement der jungen Menschen und betont, wie wichtig es ist, dass sie auch die Kirche und die Gesellschaft mitgestalten können: „Es ist immer auch Wert darauf zu legen, dass die Jugend mit dabei ist und gehört wird, denn sie ist die Zukunft“, so Msgr. Kleine. „Was jetzt geplant wird, für die nächsten zehn bis 15 Jahre, betrifft die, die jetzt noch Kinder und Jugendliche sind.“

Er freue sich sehr darüber, dass die jungen Menschen nicht nur gesellschaftlich, sondern auch auf kirchlicher Ebene ausstrahlen und sagen: „Wir sind da! Wir sind eine Menge und wir sind bereit aktiv zu gestalten!“

 

Landtags-Vizepräsidentin Aymaz: „Die Jugend treibt unsere Demokratie voran“

 

Die Vizepräsidentin des Landtags in Nordrhein-Westfalen, Berîvan Aymaz, unterstrich bei der Vorstellung der 72-Stunden-Aktion besonders die Bedeutung ehrenamtlichen und sozialen Engagements von Jugendlichen für eine lebendige Demokratie. „Eine engagierte Zivilgesellschaft ist die Keimzelle unserer lebendigen Demokratie“, so die Grünen-Politikerin. „Das Engagement von jungen Menschen birgt dabei ein ganz besonderes Potenzial. Sie bringen neue Ideen und Perspektiven in den Diskurs ein, fordern etablierte Strukturen heraus und treiben unsere Demokratie voran.“

Gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, das Vertrauen der Jugendlichen in die Zukunft und die Demokratie zu stärken. „Das gelingt am besten durch gemeinsames Jandeln und Anpacken vor Ort. Dadurch werden junge Menschen auch widerstandsfähiger gegen die Hetze und menschenverachtenden Ideologien, die sich insbesondere über Soziale Medien verbreiten.“

 

Miljö-Bassist Eumann: „Gemeinsam Wege und Lösungen finden“

 

Die Kölner Band Miljö zeigte sich begeistert von der Motivation der Jugendlichen, sich für eine bessere Welt zu engagieren, und gab den Jugendlichen Tipps mit auf den Weg, wie sie sich ihre Motivation bewahren können. Bassist Max Eumann sagte: „Die schönste Motivation ist die, die aus einem selber kommt.“ Bei Problemen und Hürden sei es wichtig zu erkennen, dass man diese nicht alleine lösen müsse, „sondern sich als Gruppe versteht und gemeinsam Wege und Lösungen finden kann“ . Auch Hilfe von außen könne wichtig sein, weil Außenstehende „oft nochmal einen anderen Blick auf die Sachen haben als man selbst“.

Besonders wichtig seien für ihn Räume, die für Kinder und Jugendliche geschaffen oder zur Verfügung gestellt wurden und durch die 72-Stunden-Aktion sichtbar gemacht würden, so Max Eumann. „ Ich glaube, dass es wichtig ist, dass es Orte gibt, wo junge Menschen zusammenkommen können, um dort etwas zusammen machen zu können – besonders wenn dabei etwas Positives für die gesamte Gesellschaft entsteht.“

 

Informationen zur 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Stadtverband Köln finden Sie hier, eine Übersicht über die geplanten Projekte können Sie hier abrufen.

 

www.bdkj-koeln.de

  

15. Kölner Ökumenetag am 15. Mai: „Es geht um alles. Perspektivwechsel für mutiges Christsein“

12. April 2024; ksd

 

Köln. Zum 15. Mal laden die evangelische und die katholische Kirche zum Kölner Ökumenetag ein. Am Samstag, 25. Mai, geht es im Citykirchenzentrum des AntoniterQuartiers um das Thema „Es geht um alles. Perspektivwechsel für mutiges Christsein“. Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Stehcafé.

Veranstalter sind der Evangelisch-Katholische Arbeitskreis für Ökumene im Stadtbereich Köln, der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sowie der Katholikenausschuss in der Stadt Köln. In ihrer Einladung schreiben die Veranstalter:

 

Immer mehr Christinnen und Christen spüren: Die „Ökumene“, die Zusammenarbeit in den Kirchen und Gemeinden, hat nur Zukunft, wenn es „um alles geht“: Das Leben auf dem Planeten, die Verantwortung für alle Geschöpfe, eine andere Sprache des Glaubens, die Fähigkeit von Gemeinden, Menschen in einem „neuen Wir“ zu beheimaten.

Dies alles erfordert Perspektivwechsel und Ermutigungen. Der Evangelisch-katholische Arbeitskreis für Ökumene im Stadtbereich Köln hat diesen Ökumenetag vorbereitet, um Christinnen und Christen vor Ort miteinander ins Gespräch zu bringen.

 

Vortrag, Talk, Workshops, Klang-Installation

 

Auf dem Programm steht um 10.30 Uhr ein Impulsvortrag von Professor Dr. Tobias Faix, Rektor der CVJM-Hochschule Kassel und Professor für Praktische Theologie. Anschließend findet eine Gesprächsrunde statt mit ihm sowie mit Prädikantin und Bibliologin Antje Rinecker, Kristell Köhler, Referentin für Glaubenskommunikation im Erzbistum Köln, und Pastoralreferent Peter Otten (alle Köln).

Am Nachmittag finden verschiedene Workshops statt mit Dominikanerpater Sebastian Annas, Schulpfarrerin Charlotte Horn, Gregror Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses, Peter Otten sowie als Gesangsworkshop dem Ruhama-Trio.

Des Weiteren wird openair eine interaktive Klang-Installation des Pulheimer Künstlers Holger Hagedorn zu erleben sein.

 

Den Veranstaltungsflyer können Sie hier herunterladen. Eine Anmeldung über die Melanchthon-Akademie ist erforderlich.

 

www.oekumene-koeln.de

 

Zweites Klima-Forum im Erzbistum Köln / Anmeldungen ab 15. April

5. April 2024; ksd

 

Köln (pek). Am Donnerstag, 5. September, findet im Kölner Maternushaus das 2. Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche statt. Von 9 bis 16.30 Uhr können sich Interessierte mit Fragen der Nachhaltigkeit in der Ernährung auseinandersetzen: Wie klappen nachhaltige Ernährung, sozial-ökologische Lebensmittelproduktion und finanzierbarer Einkauf? Was macht die Kita-Küche und die Kantine der Zukunft aus? Was vermeidet wirksam Lebensmittelverschwendung und was können Wohlfahrt und Kirche gegen Ernährungsarmut tun? Das Klima-Forum zeigt Entwicklungen auf, eröffnet Handlungsalternativen und erarbeitet in elf praxisnahen Workshops innovative Umsetzungsmöglichkeiten für Wohlfahrt und Kirche.

 

Wer kann teilnehmen?

 

Eingeladen sind alle, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit Klimaschutz & Nachhaltigkeit befassen, ob auf Leitungs- oder auf Referentenebene, ob strategisch in der Verwaltung oder operativ in Küche und Kantine. Zielgruppe sind insbesondere Träger aus Caritas, Diakonie und weiteren Wohlfahrtsverbänden sowie aus Gemeinden, Landeskirchen und Diözesen sowie Vertreter_innen aus Politik und Sozialwirtschaft. Die Anmeldung ist ab dem 15. April über die unten stehende Website möglich.

 

Vielseitige Veranstaltung mit zahlreichen Kooperationspartnern

 

Veranstaltende sind der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln und die Abteilung Schöpfungsverantwortung des Erzbistums Köln, in Kooperation unter anderem mit der Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen, der PAX Bank, dem Deutschen Caritasverband, der Diakonie und der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Verbraucherzentrale NRW und dem Ernährungsrat Köln. Medienpartner sind DOMRADIO.DE und die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln.

 

www.koelner-klimaforum.de

  

Woche für das Leben 2024: „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“

5. April 2024; ksd

 

Bonn (dbk). Die Woche für das Leben setzt sich seit 30 Jahren für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende ein und wird von der katholischen und der evangelischen Kirche getragen. In diesem Jahr findet die Woche für das Leben vom 13. bis zum 20. April statt und wird am Samstag, 13. April,, mit einem ökumenischen und inklusiven Gottesdienst in der Marien Kirche des Sankt Vincenzstifts in Aulhausen (Rüdesheim am Rhein) eröffnet. In dieser Form wird es die letzte Woche für das Leben der beiden Kirchen sein. Gespräche über ein neues Format zu Fragen der Bioethik und einem gemeinsamen Einsatz für das Leben haben bereits begonnen.

Die Eröffnungsveranstaltung findet mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Georg Bätzing, und der amtierenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, statt. Am Gottesdienst nehmen auch Kirchenpräsident Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) sowie Jugendliche mit und ohne Behinderungen teil, darunter Marie Zilske, die Protagonistin des Vierteilers „Marie will alles – durchstarten mit Down-Syndrom“, der 2023 mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet wurde.

 

Der Eröffnungsgottesdienst wird live auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Bischofskonferenz übertragen

 

Das Themenheft können Sie hier herunterladen oder hier als digitale Broschüre mit interaktiven Inhalten aufrufen.

 

www.woche-fuer-das-leben.de

 

Bahnhofsmission Köln feiert 125-jähriges Jubiläum / OB Reker: „Stadt muss sich für Bahnhofsmission starkmachen“

3. April 2024; ksd

 

Köln.  Die Bahnhofsmission Köln feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass und als Anerkennung für ihre wichtige Arbeit hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker kürzlich zu einem Empfang eingeladen. Die Leiter*innen der Kölner Bahnhofsmission sowie Vertreter*innen der Diakonie Köln und Region und des Vereins IN VIA als Träger der Bahnhofsmission trugen sich dabei in das Gästebuch der Stadt Köln.

In ihrer bewegenden Rede äußerte sich Ann Christin Frauenkron, die Leiterin der Bahnhofsmission Köln, zu verschiedenen Themen und Erlebnissen. „Im letzten Jahr haben wir 2063 Menschen bei der Weiterreise in Aufnahmeeinrichtungen unterstützt, davon etwa ein Drittel Kinder“, berichtete Frauenkron.

 

Seelische Not lindern

 

Frauenkron erzählte auch von Herausforderungen, auf die die Bahnhofsmission in den letzten Jahren stößt. „Wir treffen zunehmend auf Menschen, die nicht mehr zugänglich sind, kein zielführendes Gespräch führen können. Menschen, die psychisch so belastet sind, dass keine Vermittlung an Fachberatungsstellen mehr möglich ist. Das heißt, hier kann, wenn überhaupt, nur seelische Not gelindert werden. Durch einen Tee und ein gutes Wort“, erklärte sie. „Im Jahr 2023 stellten die Kontakte zu Menschen mit psychischen Auffälligkeiten etwa die Hälfte der insgesamt mehr als 33.000 Kontakte dar. Das fordert das gesamte Team stark und benötigt ganz schön viel, um ,einfach da zu sein‘.“

 

Engagement der Freiwilligen

 

Die Leiterin der Bahnhofsmission verdeutlichte, dass die Arbeit der Bahnhofsmission auf starken Säulen basierte: ehrenamtliche Menschen, die sich engagieren, verlässliche Träger, die überzeugt hinter dem Angebot stehen und eine starke Kooperation mit der Stadt. „Die wichtigste Säule, die die Bahnhofsmission seit 125 Jahren trägt, sind die Menschen, die sich hier ehrenamtlich engagieren“, lobte sie das Engagement der Freiwilligen. „Diese Ehrenamtlichen, so unterschiedlich sie sind, sind diejenigen, die Bahnhofsmission zum Leben erwecken. Die ihr offenes Ohr jenen schenken, die es gerade benötigen, die ihre Zeit jenen widmen, die sonst keinen Ansprechpartner finden und die sich mit viel Wissen, Ausdauer und Kreativität überlegen, wie den Gästen der Bahnhofsmission geholfen werden kann.“ Zurzeit sind es rund 70 Ehrenamtliche, die dafür sorgen, dass die Bahnhofsmission an Gleis 1 täglich von 8 bis 18 Uhr ihre Türen öffnen kann, oder die sich derzeit schulen lassen, um mobilitätseingeschränkte Menschen im Zug begleiten zu können.

Sie erklärte, wie die haupt- mit den ehrenamtlichen Kräfte zusammenarbeiten: „Dieses großartige Engagement professionell zu begleiten und zu schulen ist bei der vielfältigen Arbeit unerlässlich. Dazu benötigt es hauptamtliche Kräfte, die dieses Engagement unterstützen, wertschätzen und gute Rahmenbedingungen schaffen.“

Des Weiteren betonte Frauenkron die Bedeutung der Träger der Bahnhofsmission, das Diakonische Werk Köln und Region sowie der IN VIA e.V. „Sie bilden eine ökumenische Trägerschaft, die die Bahnhofsmission seit vielen Jahren verlässlich stützt und Ressourcen zur Verfügung stellt, um das Angebot am Kölner Hauptbahnhof zu gestalten“, fügte sie hinzu.

 

Eine Stadt, die sich für die Bahnhofsmission starkmacht

 

Abschließend bedankte sie sich bei Vertretern und Vertreterinnen der Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Unsere Arbeit kann nur von Bestand sein, wenn es ein Bewusstsein dafür gibt, dass Menschen einen niedrigschwelligen Ansprechpartner an so einem besonderen Ort, wie dem Kölner Hauptbahnhof benötigen. Es benötigt eine Stadt, die sich für Bahnhofsmission starkmacht. Das tun Sie, durch gute und verlässliche Kooperation, Ressourcen und als Partner, der Licht auf die Arbeit der Bahnhofsmission wirft und sie sichtbar macht für die Stadtgesellschaft.“

 

Ein sicherer Ansprechpartner für Menschen am Kölner Hauptbahnhof

 

„Wir sehen andernorts, was es für Auswirkungen hat, wenn eine, oder sogar mehrere dieser Säulen bröckeln. Bahnhofsmissionen in anderen Städten kürzen ihr Angebot, oder müssen sogar vollständig schließen“, sagte sie. „Hier in Köln haben wir drei wirklich starke Säulen. Sie sind der Grund für eine schon so lang bestehende erfolgreiche Arbeit und in jedem Fall die Basis für eine Bahnhofsmission, die auch den Herausforderungen der Zukunft begegnen kann, um weiterhin ein sicherer Ansprechpartner für Menschen am Kölner Hauptbahnhof zu sein.“

Wenn sie sich zum Jubiläum etwas wünschen dürfte, wären es weitere Ressourcen, um die hauptamtlichen Stunden zu erhöhen und so die Menschen im Ehrenamt professionell begleiten und auf die vielschichtigen Aufgaben vorbereiten zu können.

 

Autorin: Frauke Komander/APK

 

Gefeiert wird das Jubiläum mit einem vielfältigen Programm. Mehr unter:

 

bahnhofsmission-koeln.de

  

Stadtdekanat Köln trauert um den Kölner Unternehmer Philipp M. Laufenberg

2. April 2024; ksd

 

Köln. Am letzten Fastensonntag (24. März) verstarb der Kölner Unternehmer Philipp M. Laufenberg im Alter von 84 Jahren. Der Katholik war in zahlreichen kirchlichen Belangen engagiert und hat viele Anliegen unterstützt und aktiv gefördert. Das Stadtdekanat Köln trauert um Philipp M. Laufenberg und ist in Gedanken und im Gebet bei seiner Familie und seinen Angehörigen.

 

Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine erinnert sich an die Anfänge der Zusammenarbeit:

 

„Die Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem wurden 1975 in Paris gegründet. Im April 2009 sind sie auf Ruf des damaligen Erzbischofs von Köln, Joachim Kardinal Meisner, als erste Niederlassung in Deutschland nach Köln gekommen. Seitdem leben sie an und beten in der Kirche Groß Sankt Martin mitten in der Altstadt. Ich durfte als damaliger Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat die Neugründung koordinieren. Philipp M. Laufenberg hat die Gründung der neuen Niederlassung zusammen mit seiner Ehefrau Cornelia tatkräftig und mit großem Engagement begleitet und war dem Schwesternkonvent bis zuletzt herzlich verbunden. Sehr gerne erinnere ich mich an gemeinsame Besprechungen und den ersten Gottesdienst in Groß St. Martin sowie die anschließende Begegnung.“

 

Langjähriges Engagement für die Männerwallfahrt

 

Philipp M. Laufenberg engagierte sich als mittelständischer Unternehmer viele Jahrzehnte in der Kölner Diözesangruppe des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU). Ein echtes Herzensanliegen war ihm ebenfalls jahrzehntelang der früher auch Schweigegang genannte „Bußgang der Kölner Männer“ zur Schmerzhaften Muttergottes nach Kalk und zum Kölner Dom. Der überzeugte Christ gehörte zum Vorbereitungsteam und konnte durch seine vielfältigen Kontakte aus seiner Zeit beim BKU viele Männer ansprechen und überzeugen, nicht nur aktiv mitzumachen, sondern auch finanzielle Unterstützung zu geben.

Auf seine Initiative hin erschien in den beiden großen Kölner Tageszeitungen immer eine Einladung zur Männerwallfahrt, die von vielen Prominenten mitgetragen und durch die Verlage beziehungsweise heute durch die DuMont Mediengruppe dankenswerterweise für die Veranstalter kostenfrei gedruckt wurde. Noch in diesem Jahr hatte Philipp M. Laufenberg den nun als Männerwallfahrt im Stadtdekanat Köln stattfindenden Gang am Vorband des fünften Fastensonntags (16. März) aktiv in der Vorbereitung begleitet und unterstützt.

 

Stadtmännerseelsorger Pfarrer Bernd-Michael Fasel würdigt Philipp M. Laufenberg:

 

„In den vergangenen Jahren konnte Philipp Laufenberg zwar aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst mitgehen, war aber immer vor Beginn der Wallfahrt präsent. Er hielt Kontakt zur begleitenden Polizei und ermöglichte anderen hochaltrigen Herren den Zutritt zum Kölner Dom schon vor der eigentlichen Öffnung zur Abschlussmesse, die er selbst selbstverständlich auch mitfeierte. Besonders wichtig war ihm aber auch der kölsch-katholische Abschluss: eine Einladung zu Kölsch und Häppchen in einem renommierten Brauhaus auf seine Kosten! Möge der liebende Gott ihm seinen persönlichen Einsatz für Glaube und Kirche reich vergelten.“

 

„Ein glaubwürdiger Zeuge für das Evangelium“

 

Philipp M. Laufenberg wird im Stadtdekanat Köln unvergessen bleiben. Die Männerwallfahrt 2025 wird im Zeichen seines Gedenkens stehen. „Mit Philipp Laufenberg verliert die katholische Kirche in Köln einen streitbaren, engagierten Menschen, der selbstbewusst und tiefgläubig die frohe Botschaft ,auf die Straße‘ brachte und in Wort und Tat ein glaubwürdiger Zeuge für das Evangelium war“, sagt Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Möge er nun in der Liebe und im Frieden Gottes ruhen. Unser Mitgefühl gilt besonders seiner Ehefrau Cornelia Laufenberg. Wir wünschen ihr und allen, die um Philipp M. Laufenberg trauern, viel Kraft und Zuversicht in der Hoffnung auf die Auferstehung.“

 

Die Exequien (Begräbnisfeierlichkeiten) werden am Mittwoch, 3. April, um 11 Uhr in der Kirche Herz Jesu, Danzierstraße/Ecke Schleiermacherstraße, in Köln-Mülheim gehalten. Die Beisetzung findet im Anschluss auf dem Friedhof Sonderburger Straße statt.

  

Osterpredigt von Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine: „Gott will eine wache Kirche“

31. März 2024; ksd

 

Köln. Die Osternacht feierte Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine in der katholischen Stadtkirche St. Ursula. Mit seiner Predigt wollte er ein Zeichen der Hoffnung setzen, auch wenn in der Welt angesichts von Kriegen und Krisen und im Leben vieler Menschen „viel mehr Karfreitags-Erfahrungen“ als Oster-Erfahrungen zu herrschen scheinen.

„Wie geht es uns an diesem Osterfest angesichts des weiter andauernden Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, angesichts der weiterhin von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln, angesichts des Elends und der Hungersnot in Gaza, angesichts der Opfer des Terroranschlags in Moskau, angesichts der durch eine nächtliche Brandstiftung in Solingen ermordeten Familie… Angesichts…“, fragte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine zu Beginn seiner Osterpredigt. Dazu kommen persönliche Karfreitags-Erfahrungen vieler Menschen: Krankheit und Tod, Zusammenbrüche, gescheiterte Beziehungen…

„Es müssen nicht Krieg und Terror sein. Es gibt auch die anderen Karfreitage im Leben der Menschen heute: Arbeitslosigkeit, Ärger und Streit“, nennt er weitere Beispiele. „So vieles beginnen wir mit ganz viel gutem Willen und dann kommt es so ganz anders: Ein paar menschliche Fehlleistungen und Schwächen in Verbindung mit unglücklichen Umständen – und schon ist es da, das Unheil, der Karfreitag. Und wir hatten es uns doch so gewünscht, wir hatten so gehofft – und dann nichts! Dann – aus.“

 

Die Liebe bleibt und kann Wunder bewirken

 

Jesus selbst hatte am Kreuz Gott, seinem Vater, zugerufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ erinnert Kleine. „Wo warst du, Gott“ – das ist auch die Frage der Frauen, die in aller Frühe zum Grab Jesu gehen. „Auch wenn er tot ist, so ist doch ihre Liebe noch lebendig. Und so kommen die drei Frauen, bereit zu einem letzten Werk der Barmherzigkeit, zu einem letzten Liebesdienst. Und mit diesem Dienst stehen sie direkt in der Nachfolge dessen, den sie da noch einmal besuchen wollen.“

Nicht zuletzt werde es Jesus selbst gewesen sein, „der ihnen diese Liebe und Sorge um den Menschen ins Herz gelegt hat“, so Kleine. „Dieser Jesus, der ihnen zu seinen Lebzeiten gezeigt hatte, wie liebevoll man auch mit den Schwachen und Kleinen umgehen kann. Wie Kranke plötzlich wieder gesund werden können, wenn man sie nur heilsam genug behandelt. Und dass selbst schuldig geworden Menschen, also Sünder, wieder neu anfangen können, wenn man nicht gleich mit Steinen auf sie wirft, sondern wenn man sich schützend vor sie stellt. Ja, diese drei Frauen haben wohl von ihrem Herrn und Meister gelernt, wieviel Wunder die Liebe wirkt.“

 

Gott will eine Kirche mit einem Sinn für die Dinge, die notwendig sind

 

In der Deutung der frühen Kirche „stehen diese Frauen für den wachen Sinn der Kirche“, erläutert der Stadtdechant. „Dieser wache Sinn kommt aus der liebenden Sorge um einen Menschen, aus der Nächstenliebe.“ Das Evangelium der Osternacht sage dann: „Wo Liebe einen Platz hat, da ist noch nicht alles aus und vorbei – auch wenn es im Moment so aussieht. Wo diese Liebe noch lebendig ist, da können noch Wunder geschehen. Und dieser barmherzige Dienst, dieser wache Sinn der drei Frauen für das Notwendige, diese Liebe, wird reich belohnt. Denn die Drei werden von Gott belohnt und beschenkt mit der überraschenden Erfahrung von etwas ganz Neuem: mit der Erfahrung des Lebens – mitten im Tod. Sie werden beschenkt mit der Erfahrung von Ostern.“

Nichts von dem, was ein Mensch einem anderen an Gutem getan hat – aus Liebe –, werde verlorengehen. „Sondern all das nimmt Gott in seine Hände und schenkt ihm Ewigkeit. Neues Leben.“

Eine Kirche mit einem wachen Sinn für die Dinge, die notwendig sind – dafür stehen diese Frauen, so Kleine. „Eine solche Kirche will Gott. Eine Kirche mit dem Gespür dafür, was getan werden muss, um Menschen zu helfen und zu heilen, um eine ganze Welt zu verändern, um dem Leben zu einem Sieg über den Tod zu verhelfen – damit wir eben nicht bei den Karfreitagen in unserer Welt stehen bleiben müssen, sondern auch die Erfahrung von Ostern machen können, die Erfahrung vom Leben.“

Gott brauche deshalb Männer und Frauen, „er braucht uns, er braucht Sie! Er braucht Männer und Frauen, die einen Blick und ein Gespür für die Not haben – und dann als Christinnen und Christen das tun, was Not wendet“.

 

Keine billige Vertröstung, echter Trost

 

Es habe 50 Tage gedauert, bis die Jünger Jesu den Mut fanden, die Frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu in die Welt zu tragen, und bis sie selbst annehmen konnten. Das Evangelium der Osternacht rufe den Menschen auch heute zu: „Macht euch auf den Weg, auf den Weg der Liebe. Erschreckt nicht vor all den Karfreitags-Nachrichten von Krieg, Leid und Tod, sondern setzt dagegen das österliche Hoffnungszeichen der Liebe. Eine Liebe, die keinen ausgrenzt aufgrund seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Sprache, seiner sexuellen Orientierung oder seiner Religion.“

In den augenblicklichen Krisen und Kriegen seien auch Zeichen von Bereitschaft zum Frieden und zur Solidarität zu erleben. Sie seien wie ein Licht in der Dunkelheit, ergänzt Kleine. „Wie schön wäre es, wenn dieses Licht weiterwachsen und unser Miteinander, unsere Welt heller machen würde. Lassen wir das Licht der Osternacht in unseren Herzen brennen und strahlen!“

Auch nach diesem Osterfest 2024 werde es Diktatoren, Krieg und Hass, Attentäter und Terror, Leid, Krankheit und Tod in der Welt geben. „Aber seit dem Ostermorgen haben wir trotz all dieser Karfreitagsgeschehnisse eine Gewissheit, die nicht billig vertrösten will, sondern echten Trost schenken kann.“

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine beendete seine Osterpredigt an dieser Stelle mit einem Zitat von Papst Franziskus: „Mit Gott werden unsere Kreuze nicht Endhaltestellen ins Nichts, sondern Türen zur Herrlichkeit sein; denn mit Jesus endet jedes Kreuz in der Auferstehung, jede Finsternis im Licht, jede Verlassenheit in Gemeinschaft.“

 

Die ganze Predigt können Sie hier nachlesen.

 

Den Ostergruß von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine an die Kölnerinnen und Kölner, der diese Botschaft zusammenfasst, können Sie hier abrufen.

 

Auch in zwei Radiobeiträgen geht es um die Botschaft von Ostern, die Hoffnung verspricht und alle dazu ermutigt, sich für das Licht in der Welt zu engagieren:

„Der Tod hat nicht das letzte Wort“

„Ein Fest der Hoffnung – auch in diesen Zeiten“

 

Am Karfreitag ziehen besondere Kreuzwege durch Köln

26. März 2024; ksd

 

UPDATE (28. März): Nach Angaben der Italienischen Katholischen Mission wurde die Kreuzwegsprozession (siehe unten) abgesagt. Beginn ist nun um 17.30 Uhr in St. Marien, Kalk.

 

Köln. Am Karfreitag erinnern sich Christinnen und Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Auf beiden Seiten des Rheins wird in diesem Jahr am 29. März zu besonderen Kreuzwegen eingeladen.

 

Kreuzweg durch die Kölner Innenstadt

 

Erstmals seit 17 Jahren findet in diesem Jahr ein Romanischer Kreuzweg durch die Kölner Innenstadt statt. Entstanden ist die Idee als ehrenamtliche Initiative im Pfarrgemeinderat von St. Aposteln. Beginn ist um 10.30 Uhr in St. Maria in Lyskirchen. Von dort aus geht es zu verschiedenen Stationen, darunter St. Maria im Kapitol und in ökumenischer Verbundenheit die evangelische AntoniterCityKirche. Der Abschluss findet gegen 13 Uhr in St. Aposteln am Neumarkt statt. Zelebrant ist Offizial Dr. Peter Fabritz. Begleitet wird der Kreuzweg von Texten des französischen Dichters Paul Claudel und einem eigens angefertigten Vortragekreuz.

 

Informationen und ein Begleitheft zum Download finden Sie hier.

 

Lebendige Passion der Italienischen Mission

 

Seit den 1960er-Jahren finden in Köln-Kalk die Passionsspiele der Italienischen Katholischen Mission Köln statt. Mehrere Tausend Menschen erleben jährlich den Lebendigen Kreuzweg, die „ Passione Vivente“. Beginn ist um 17 Uhr an der Kirche St. Joseph. Von dort aus führt der Weg zur Marienkirche. Bis zu 70 Mitwirkende gestalten die lebendige Passion Christi in italienischer Sprache, darunter viele junge Menschen. Eingeladen sind aber auch alle anderen Christinnen und Christen sowie alle Interessierten.

 

Einen Beitrag der Katholischen Nachrichten-Agentur über die diesjährige „Passione Vivente“ können Sie hier nachlesen. Ein Video über die Lebendige Passion aus dem Jahr 2019 finden Sie auf dem YouTube-Kanal des Erzbistums Köln.

 

www.mci-colonia.de

  

#OutInChurch: Foto-Ausstellung und Veranstaltungsreihe im DOMFORUM

26. März 2024; ksd

 

UPDATE (23. April). Voll besetzt war das DOMFORUM bei der Eröffnung der Ausstellung „Gut. Katholisch. Queer. Für eine Kirche ohne Angst“ zur Initiative #OutInChurch. Bis zum 5. Mai ist sie im DOMFORUM zu sehen. Zur Eröffnung hielt Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine ein Grußwort. Im Wortlaut:

 

Unsere Welt ist bunt – und auch unsere Kirche. Bunt durch die Vielfalt von Glaubens- und Lebenswegen, die Vielfalt von Gottes- und Kirchenbildern, die Vielfalt der Generationen und nicht zuletzt die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, die es unter uns und in unserer Mitte gibt.

Am 24.Januar 2022 erklärten 125 Personen ihr gemeinsames Coming-out, um so „zur Erneuerung der Glaubwürdigkeit und Menschenfreundlichkeit der katholischen Kirche“ beizutragen. Gleichzeitig wurde eine Fernsehdokumentation sowie eine Online-Petition mit Forderungen zum deutschen Arbeitsrecht der katholischen Kirche veröffentlicht.

Ich selber erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich die Dokumentation aufgenommen und am nächsten Tag angesehen habe. Und wie sie mich innerlich berührte und betroffen gemacht hat.

Die Fotoausstellung, die heute eröffnet wird, zeigt Porträts von Mitgliedern von #OutInChurch, die von Martin Niekämper fotografiert wurden. Diese Ausstellung ist für mich persönlich auch Ausdruck der Solidarität mit Menschen, denen bis heute aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität Unverständnis, Ausgrenzung, ja nicht selten sogar Hass und Gewalt bei uns und weltweit entgegenschlagen.

Die Ausstellung hier im DOMFORUM – mitten in der City und im Schatten des Domes – kann, so ist meine Hoffnung, helfen, bei den Besucherinnen und Besuchern dieses offenen Forums Vorurteile gegenüber queeren Menschen abzubauen und allen Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität den Respekt und die Akzeptanz zu verschaffen, die sie verdienen.

In diesem Zusammenhang komme ich auch nicht an der schmerzlichen Erkenntnis und dem schmerzlichen Bekenntnis vorbei, dass die Gemeinschaft der Kirche dem, was Menschen in ihrer Mitte und außerhalb an Unrecht angetan worden ist, sich nicht nur nicht entgegengestellt hat, sondern Ablehnung und Ausgrenzung mit ihrer Lehre zum Teil verstärkt hat.

Ich hoffe, es ist spürbar, dass wir hier als katholische Kirche seit der jüngsten Vergangenheit auf dem Weg des Lernens und der Veränderung sind. Ich denke an die Anpassungen im kirchlichen Arbeitsrecht und den – wenn auch nur kleinen Spalt – zur Segnung von Paaren.

Über die Geschwindigkeit der Veränderung kann man natürlich geteilter Meinung sein, doch ich bin zuversichtlich, dass es auf dem Weg weitergehen wird und dazu bitte ich ausdrücklich auch weiterhin um die Hilfe und Unterstützung derjenigen, die sich der queeren Community zugehörig fühlen, oder sich ihr in besonderer Weise verbunden sind. Die Kirche braucht diese Unterstützung.

Alle, die sich für die Rechte queerer Menschen einsetzen und das vielleicht schon seit Jahren oder Jahrzehnten brauchen langen Atem und Ermutigung. Da kann uns auch unser Glaube wirklich Kraftquelle und Ressource sein.

Jeder Mensch soll mit seiner eigenen Identität leben und das Glück erfahren können, das Gott für uns Menschen will. Davon bin ich fest überzeugt. Darum muss die Kirche offen sein für Menschen jeder sexuellen Orientierung und geschlechtlicher Identität. Denn Gott liebt jeden Menschen vorbehaltlos, weil er selbst die Liebe ist. Gott will jedem Menschen Gutes zusagen, lateinisch bene-dicere, er schenkt dem Menschen, der liebt, seinen Segen.

 

Einen landesweit in den NRW-Lokalradios ausgestrahlten Radio-Beitrag der Sendung „Himmel & Erde“ können Sie hier nachhören.

 

www.domforum.de

 

Köln. „Gut. Katholisch. Queer. Für eine Kirche ohne Angst“ ist der Titel einer Foto-Ausstellung mit den Werken von Martin Niekämper, die der Fotograf im Rahmen der Initiative „ Out in Church“ geschaffen hatte. Im Januar 2022 haben sich unter #OutInChurch 125 Menschen, die haupt- oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche tätig sind, als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intergeschlechtlich oder nichtbinär in der Öffentlichkeit gezeigt. Daraus entstanden ein Manifest und eine Bewegung für ein Ende der Diskriminierung und Ausgrenzung queerer Menschen in der Kirche sowie ein viel beachteter und mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilm. Vom 22. April bis 5. Mai werden im Kölner  DOMFORUM Porträts von Martin Niekämper gezeigt. Dazu gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm. Die Initiative ging vom Katholikenausschuss in der Stadt Köln aus. Zu den zahlreichen Kooperationspartnern der Veranstaltungsreihe gehört auch das Stadtdekanat Köln.

Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 22. April, um 17.30 Uhr. Zur Begrüßung wird Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine sprechen. Anschließend gibt es weitere Worte von Max Rudloff für die Veranstalter und Tobias Kanngießer als Porträtiertem. Frank Dürrach von der Fotoakademie Köln wird dann im Gespräch mit Martin Niekämper eine Einordnung aus fotografischer Sicht vornehmen.

 

Die weiteren Termine:

 

Dienstag, 23. April:

17.30 Uhr

Spiritualität im Gespräch: „Du liebst alles, was ist“

Markus Roentgen und Dr. Rainer Will

 

19.30 Uhr

das thema: „Leben – Liebe – Vielfalt: Die Sexualität des Menschen und die Bibel“

Professor Dr. Thomas Hieke

 

Donnerstag, 25. April:

Ab 14 Uhr

Führung durch die Ausstellung und Möglichkeit zum Gespräch mit Martin Niekämper

 

19 Uhr

Podiumsdiskussion: Wünsche und Erwartungen an die Kirche

 

Montag, 29. April:

17.30 Uhr

Vorführung der beiden Dokumentarfilme Out in Church I und II

 

Donnerstag, 2. Mai:

Ab 14 Uhr

Führung durch die Ausstellung und Möglichkeit zum Gespräch mit Martin Niekämper

 

19.30 Uhr

Podiumsdiskussion: Zwei Jahre nach #OutInChurch: Hat sich was verändert?

Unter anderem mit Rainer Teuber, Pressesprecher von #OutinChurch; den beiden Porträtierten Marie Kortenbusch und Monika Schmelter Bruno Schrage vom Diözesancaritasverband Köln, Florian Wallot, LSBTI+-Pastoral im Erzbistum Köln, und Christian Ansorge, #OutInChurch-Diözesangruppe Köln

 

Kooperationspartner:

Katholikenausschuss in der Stadt Köln

Katholisches Stadtdekanat Köln

DOMFORUM

Katholisches Bildungswerk Köln

#OutInChurch

Caritasverband für die Stadt Köln

IN VIA Köln

Aktion Neue Nachbarn im Erzbistum Köln

Sozialdienst Katholischer Frauen

FamilienForum Köln

Sozialdienst Katholischer Männer Köln

Katholische Jugendagentur in Köln und Rhein-Erft

 

Hier gibt es den Flyer zum Download.

 

www.domforum.de

 

www.outinchurch.de

 

www.niekaemper-fotografie.com

 

„Jesus Christ Superstar“ im CRUX – Aufführung und Integration in die Gottesdienste der Heiligen Woche

25. März 2024; ksd

 

Köln. Einige Restkarten gibt es noch für die Aufführungen derRockoper „Jesus Christ Superstar“ im Jugendpastoralen Zentrum CRUX am Dienstag, 26. März, und Mittwoch, 27. März, jeweils um 19.30 Uhr. Junge Menschen führen das Werk von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice auf.

Neben den beiden Aufführungen werden Teile der Inszenierung in die Stadtjugendmesse am Gründonnerstag, 28. März, um 19.30 Uhr sowie am Karfreitag, 29. März, um 15 Uhr integriert.

 

Infos und Tickets unter www.crux-koeln.de

 

Hinweis: Da eine Bezahlung per Überweisung nicht mehr rechtzeoitig erfolgen würde, können Tickets online reserviert und an der Abendkasse bezahlt werden.

 

#15vor12FürMenschenwürde: „Wir stellen uns quer – Kein Rassismus bei uns in Köln“ – Kirchen unterstützen Sternmärsche und Kundgebung

21. März 2024; ksd

 

Köln (ka/apk). Die katholische Kirche in Köln, vertreten durch den Katholikenausschuss und das Stadtdekanat, unterstützt gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, den Aufruf des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ sowie der Gewerkschaften, sich am 21. März klar gegen Rechts zu positionieren. Dabei wird seitens der katholischen Kirche auch auf das einstimmig beschlossene Papier der Deutschen Bischofskonferenz „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ verwiesen.

Am späten Nachmittag finden links- und rechtsrheinisch Sternmärsche statt, die in einer gemeinsamen Kundgebung an der Bastei münden.

 

Der Aufruf „Demokratie schützen, AFD bekämpfen – Aufruf zur Aktion #15vor12FürMenschenwürde“ von „Köln stellt sich quer“ im Wortlaut:


Nach dem Bekanntwerden der Rechercheergebnisse von „Correctiv“ zum Treffen von AFD-Politikern und Mitgliedern der Werteunion mit der identitären Bewegung sind in Deutschland tausende Menschen auf die Straßen gegangen – für die Demokratie – gegen AFD und Rechtsextremismus!

Die Recherchen von „Correctiv“ haben offengelegt, wie weit wichtige Mitglieder und Funktionäre der AFD offen für menschenverachtende rechtsextremistische, verfassungswidrige Ideen und Pläne sind. Diese erinnern fatal an die schlimmsten rassistischen Traditionen des deutschen Faschismus von Ausgrenzung und Diskriminierung.

Die zahlreichen Protestkundgebungen haben den Startschuss gegeben für viele weitere Aktionen, die über den Tag hinausreichen.

Viele Menschen haben erkannt: Es ist höchste Zeit zu handeln! Angesichts der bevorstehenden Europawahl und der Landtagswahlen müssen die Brandmauern der demokratischen Parteien gegen die AFD erhöht werden. Für die großen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen bietet die AFD keine Lösungen. Im Gegenteil: sie leugnet den menschengemachten Klimawandel, sie tritt für Sozialabbau und gegen Mindestlöhne sowie gegen Steuererhöhungen für Wohlhabende und will die EU abschaffen.

Jede Stimme für die AFD ist eine Stimme gegen den demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Daher ist es höchste Zeit, das Verbindende der demokratischen Kräfte in den Vordergrund zu stellen im Einsatz für ein demokratisches, soziales Europa ohne Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus.

Nach den großen Demonstrationen in der Kölner Region mit mehr als 150.000 Beteiligten rufen wir als „Köln stellt sich quer“ für den internationalen Tag gegen Rassismus, den 21. März 2024 um Viertel vor zwölf mit #15vor12FürMenschenwürde auf zu Aktionen zur Verteidigung der Menschenwürde, des demokratischen und sozialen Rechtsstaates, zur Bekämpfung aller Rechtsextremisten und der AFD als ihrem parlamentarischen Arm.

Für eine Viertelstunde bitten wir alle, egal, was sie gerade tun, innezuhalten und ein deutliches Zeichen zu setzen für das unantastbare Recht auf Menschenwürde: In Betrieben,Werkstätten, Büros und Verwaltungen, auf Sportplätzen, in Kultureinrichtungen, in Kitas, Schulen und Hochschulen.

Wir wollen sichtbar machen, dass wir in einer offenen international geprägten Gesellschaft zusammenleben und uns nicht spalten lassen. Leben und Arbeiten wären nicht denkbar ohne Menschen mit Migrationsgeschichte. Eintreten für Menschenwürde bedeutet auch, basierend auf einer humanen Flüchtlingspolitik Geflüchteten bessere Zugänge zur Arbeitswelt zu ermöglichen.

Wir wollen, dass an Arbeits- und Ausbildungsplätzen eine Viertelstunde über Rassismus und die menschenverachtenden Deportationspläne der AFD diskutiert und überlegt wird, wie gemeinsames Eintreten für Menschenrechte und Menschenwürde tatsächlich aussehen kann – gegen Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Antifeminismus, Homophobie und Transfeindlichkeit.

Wir wollen, dass an Arbeits - und Ausbildungsplätzen allen Menschen Solidarität und Wertschätzung entgegengebracht wird, unabhängig von Geschlecht, Abstammung, Sprache, Heimat und Herkunft, Glauben, religiöser oder politischer Anschauung. ( Art 3 GG) – Dies ist eine deutliche Absage an die Pläne der AFD.

Wir hoffen auf zahlreiche Beteiligte mit unterschiedlichsten Aktionen, Ideen und kreativen Aktivitäten.

Um über alle Aktivitäten berichten zu können, haben wir die Plattform www.15-vor-12.de eingerichtet.

„Köln stellt sich quer“ wird am 21. März 2024 zu einem Sternmarsch aufrufen, zu einer weithin sichtbaren Manifestation für Menschenwürde und Demokratie.

 

Sternmärsche und Abschlusskundgebung

 

Am späten Nachmittag des 21. März starten Sternmärsche. Um 17.30 Uhr treffen sich auf Initiative der Gewerkschaften und Kirchen die Demonstranten vor St. Gereon. Die Klubkomm und die IG Gastro hat für 16.30 Uhr auf dem Brüsseler Platz angekündigt, „Köln gegen rechts“ für 17 Uhr auf dem Wilhelmplatz in Nippes. Auf dem Harry-Blum-Platz im Rheinauhafen trifft sich eine bunte Truppe aus dem Kölner Süden um 17.15 Uhr.

Auch im Rechtsrheinischen machen sich die Demokraten auf den Weg. Ein Bündnis für Menschenwürde trifft sich um 15.30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Platz Kalk-Post. Danach geht es weiter zum Ottoplatz in Deutz, wo der rechtsrheinische Sternmarsch um 17.30 Uhr startet. „In mehreren Säulen bewegen sich die Märsche zur Bastei am Rheinufer. Dort beginnt die Abschlusskundgebung um 19 Uhr“, erläuterte Detjen.

Diesmal werden keine Bands erwartet. Auf der Bühne plant man kleine Talkrunden, wie Bürgermeisterin Brigitta von Bülow berichtete. Auf der Bühne stehen unter anderem Anja Weber, seit Dezember 2017 Vorsitzende des DGB-Bezirks Nordrhein-Westfalen, sowie Orry Mittenmayer, Träger des Hans-Böckler-Preises 2019, Rede und Antwort. „Wir erhoffen uns schöne Bilder mit dem Dom im Rücken. Und wenn es dunkel wird, tauchen wir das Rheinufer in ein Lichtermeer.“

 

Bundesweit engagiertes Bündnis „Zusammen für Demokratie“ gegründet

 

Unter dem Motto „Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle.“ wurde am heutigen Donnerstag (21. März 2024) ein breites gesellschaftliches Bündnis zur Stärkung der Demokratie ins Leben gerufen.

Die rund 50 teilnehmenden Organisationen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, die beiden großen christlichen Kirchen, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Kultur- und Sportverbände werden sich durch konkrete Maßnahmen vor Ort für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Denn, so heißt es in dem veröffentlichten Statement: „ Es geht uns alle an: Wir treten ein für die unteilbaren Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und eine klimagerechte Zukunft. Wir stehen für eine vielfältige, freie und offene Gesellschaft. Gemeinsam verteidigen wir unsere Demokratie und alle, die hier leben, gegen die Angriffe der extremen Rechten.“

Ziel des Bündnisses sei es, das Engagement der Zivilgesellschaft zu unterstützen, zu verstetigen und durch konkrete Maßnahmenpakete zu unterstützen. So heißt es in dem veröffentlichten Maßnahmenplan: „Wir machen die Herausforderungen von Engagierten vor Ort zu unseren eigenen. Wir gehen mit ihnen ins Gespräch und orientieren uns an ihren Bedarfen. Wir unterstützen sie zielgenau, mit direkter und unbürokratischer Hilfe mittels eines Dreiklangs aus Paketen für Bildung, Kultur und Infrastruktur, die abgerufen werden können. Wir vernetzen uns mit ihnen und unterstützen bei der Vernetzung untereinander.“

Mit Blick auf die anstehenden Wahlen in Deutschland und Europa drohe, dass die AfD und andere extrem rechte Parteien weiter gestärkt würden. „Noch können wir diese Entwicklung stoppen. Wir haben die Wahl“, so der Trägerkreis. (zfd)

 

www.zusammen-fuer-demokratie.de

 

Stimmen:

 

Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz:

„Wo die Menschenwürde in Gefahr ist, dürfen Christinnen und Christen nicht schweigen“, sagt Bischof Georg Bätzing, und macht deutlich: „Unsere Demokratie lebt von politischem Streit. Doch wenn die Grundlagen unseres Zusammenlebens angegriffen werden, bedarf es der Gegenwehr.“

 

Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds:
„Wir wollen zeigen: Unser Land ist wehrhaft gegen extreme Rechte und die Feinde der Demokratie. Unser Land hat so viel Potenzial – weil es so vielfältig ist. Aber es ist unsere Verantwortung, dass das so bleibt. Dafür brauchen wir Menschen vor Ort, die machen – und mitmachen. Deshalb stellt sich unser Bündnis langfristig, nachhaltig und mit dem Blick auf das praktische und das konkrete Handeln auf.“

 

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD):
„Zusammen mit anderen wollen wir als Evangelische Kirche in Deutschland für die unverlierbare Würde eines jeden Menschen, für die Demokratie und unser Gemeinwesen einstehen. Wir können uns nicht neutral verhalten, wenn Menschen ausgegrenzt, verachtet, verfolgt oder bedroht werden.“

 

Matthias Keussen (Vorstand, Athletic Sonnenberg e.V., Vertreter für die Deutsche Sportjugend im DOSB):

„Sportvereine, Initiativen und lokale Akteur*innen, die sich für die Stärkung des demokratischen Zusammenlebens vor Ort einsetzen, brauchen Handlungssicherheit. Sie müssen vor Angriffen auf ihre Arbeit für eine bunte und offene Gesellschaft geschützt werden und benötigen unbürokratisch zugängliche Unterstützungsangebote. Besonders junge Menschen müssen vor Ort dazu befähigt werden, unter gefestigten und sicheren Rahmenbedingungen, für demokratische Werte einzustehen. Darum begrüße ich es sehr, dass das Bündnis von der Bundesebene aus gezielte Maßnahmen vor Ort unterstützen wird.“

Kirchen warnen im Vorfeld der Europawahl vor einer „umfassenden Wertekrise“

 

„Europa, sei du selbst!“ ist der Titel einer gemeinsamen Erklärung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE), der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der Interparlamentarischen Versammlung zur Orthodoxie (IAO) und der Organisation „Miteinander für Europa“. „Das europäische Projekt eines in Vielfalt geeinten, starken, demokratischen, freien, friedlichen, wohlhabenden und gerechten Europas ist ein Projekt, das wir teilen und für das wir uns verantwortlich fühlen. Wir alle sind aufgerufen, dies auch zum Ausdruck zu bringen, indem wir unsere Stimme abgeben und verantwortungsbewusst Abgeordneten des Europäischen Parlaments wählen, die unsere Werte vertreten und sich für das Gemeinwohl im nächsten Europäischen Parlament einsetzen werden“, so die EU-Bischöfe.

 

Die (englischsprachige) Pressemitteilung zur Veröffentlichung der Erklärung können Sie hier nachlesen, einen Beitrag von Vatican News hier.

  

Vorstandswechsel beim Caritasverband für die Stadt Köln: Markus Peters folgt als Vorstandssprecher auf Peter Krücker

20. März 2024; ksd

 

Köln (cv). Nach mehr als 13 Jahren als Vorstandssprecher und über 31 Jahren beim Caritasverband für die Stadt Köln insgesamt scheidet Peter Krücker Ende September aus dem aktiven Dienst aus. Die Nachfolge des 65-Jährigen als Vorstandssprecher tritt Markus Peters an. Der 47-Jährige ist seit Februar 2015 Vorstandssprecher des Sozialdienstes Katholischer Männer Köln (SKM) und bildet ab dem 1. Oktober bei der
Caritas Köln gemeinsam mit Finanzvorstand Markus Nikolaus und Carmen Witte-Yüksel (Leitung Innovationsmanagement) den Vorstand des größten Wohlfahrtsverbandes in Köln.

„Wir danken Peter Krücker für sein großartiges Engagement in den letzten Jahrzehnten“, erklärt Stadtdechant Monsignore Robert Kleine, der dem Caritasrat als Aufsichtsgremium des Caritasverbandes Köln vorsitzt. „Er wird tiefe Spuren hinterlassen. Er initiiert und geht voran, wenn es darum geht, Menschen in Not zu unterstützen und Ungerechtigkeiten anzuprangern. Er steht auf kommunaler Ebene wie auch auf Diözesan- und Bundesebene für die Idee der Caritas. Gleichzeitig freuen wir uns mit ihm auf seinen neuen Lebensabschnitt, der ihm nun mehr private
Freiräume ermöglicht“, so Monsignore Kleine.

Über Markus Peters sagt der Stadtdechant: „Wir freuen uns sehr, dass wir Markus Peters für diese verantwortungsvolle Position in der Caritas Köln gewinnen konnten. Er ist dank seiner Expertise und Erfahrung seit vielen Jahren bestens vertraut mit allen sozialen und sozialpolitischen Themen, die uns in Köln bewegen. Wir sind überzeugt davon, dass er die Interessen des Caritasverbandes und der Menschen in Köln, die unsere Unterstützung und Hilfe benötigen, engagiert vertreten wird“, so Monsignore Kleine.

„Es war mir eine Freude und Passion, über so viele Jahre so viele Themen in verantwortungsvoller Position mitzugestalten“, erklärt Krücker. „Mein Ziel war immer eine moderne und gut aufgestellte Caritas Köln, nah an den Menschen und am Puls der Zeit. Unsere über 2.000 Mitarbeitenden leisten mit ihren Diensten und in den über 80 Einrichtungen täglich hervorragende Arbeit und tragen dazu bei, dass Köln überall etwas menschlicher ist. Dafür danke ich allen Mitarbeitenden von Herzen. Ich wünsche meinem Nachfolger Markus Peters viel Erfolg und eine gute Hand in der weiteren Entwicklung der Caritas als erfolgreiche Wohlfahrtsorganisation.“

Markus Peters sagt: „In meinen fast zehn Jahren als Vorstand des SKM Köln war ich eng mit der Caritas verbunden und habe daher bereits ihre bedeutende Rolle für die freie Wohlfahrtspflege in Köln erlebt. Das soziale Köln steht angesichts der aktuellen Krisen vor großen Herausforderungen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine mutige Priorisierung und stabile Rahmenbedingungen braucht, um diesen zu begegnen. Es erfüllt mich mit Freude, gemeinsam mit den neuen Kolleginnen und Kollegen dafür anzutreten. Die Arbeitsfelder der Caritas spiegeln zentrale gesellschaftliche Fragestellungen wider und zeigen, wie nah der Verband an den Sorgen und Nöten der Kölnerinnen und Kölner dran ist.“

 

www.caritas-koeln.de

 

Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen mit Stadtdechant Robert Kleine

20. März 2024; ksd

 

Köln. In diesem Jahr feiert Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine folgende Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen:

 

Palmsonntag, 24. März, 8.30 Uhr in der Minoritenkirche, 10 Uhr in St. Ursula

Gründonnerstag, 28. März, 18 Uhr in St. Ursula; 21.30 Uhr Trauermette im Kölner Dom

Karfreitag, 29. März, 15 Uhr in St. Ursula

Karsamstag, 30. März, 20 Uhr Osternacht in St. Ursula

Ostersonntag, 31. März, 8.30 Uhr im Kölner Dom

Ostermontag, 1. April, 10 Uhr in St. Ursula

 

Eine Übersicht über die Gottesdienste in den Kirchen des Stadtdekanats Köln finden Sie hier.

 

Einen Radiobeitrag aus der Sendung „Augenblick mal“ in den NRW-Lokalradios mit Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine über die Kar- und Ostertage können Sie hier nachhören.

 

Ehrenamtspreis KölnEngagiert 2024: Vorschläge einreichen bis 2. April

8. März 2024; ksd

 

Köln. Auch in diesem Jahr lobt Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Ehrenamtspreis „KölnEngagiert“ aus. Unterstützt wird sie hierbei von der diesjährigen Ehrenamtspatin Tuğba Tekkal und dem Ehrenamtspaten Toni Schumacher. „Mit dem Ehrenamtspreis stärken wir das Bewusstsein und Interesse für bürgerschaftliches Engagement. Wir machen auf die Arbeit der vielen ehrenamtlich tätigen Menschen aufmerksam, die einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Lebens in unserer Stadt leisten“, so die Stadt in der Ausschreibung. Zu gewinnen gibt es Geldpreise in Höhe von insgesamt 13.000 Euro.

Die Preisverleihung findet am 18. August 2024 im Rahmen eines feierlichen Empfangs im Rathaus statt. Die Preisträger*innen werden für den Deutschen Engagementpreis vorgeschlagen.

Teilnahmeschluss ist der 2. April 2024.

 

Infos unter www.stadt-koeln.de

 

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine ist schon seit langem Mitglied der Jury. Im Radiobeitrag erzählt er mehr über den Ehrenamtspreis, für den bis zum 2. April 2024 Vorschläge eingereicht werden können.

 

Für das Miteinander der Religionen: Installation „Look at me“ von Wolfgang Bellwinkel im DOMFORUM

29. Februar 2024; ksd

Die Installation „Look at me“ von Wolfgang Bellwinkel im DOMFORUM. Foto: © Wolfgang Bellwinkel
 

Köln (df/ksd). „Look at me“ ist der Titel einer Video-Installation von Wolfgang Bellwinkel, die bis zum 2. April im DOMFORUM zu sehen ist. Die Ausstellung versteht sich als Zeichen für mehr Toleranz und will ein Zeichen setzen für das Miteinander von Religionen, Nationen und die Vielfalt einer demokratischen Gesellschaft.

Wie gelingt ein Miteinander der Religionen? Im Sommercamp „abraham & co“, einer Initiative der wert-voll ggmbh (anerkannter Träger der freien Jugendhilfe in Dortmund), gingen 2013 circa 45 Jugendliche aus Judentum, Christentum und Islam im Alter zwischen 16 und 21 Jahren eine Woche lang in Gesprächskreisen und Workshops dieser Frage nach – und fanden Antworten im Zuhören und im kreativen Austausch, begegneten sich im Gespräch und in der schöpferischen Arbeit. Es ging um ein Sich-Kennenlernen, es ging um Identitätsbildung, Respekt und Toleranz, aber auch darum, die Begrenztheit der eigenen Sichtweise zu erfahren und zu hinterfragen. Auf der Basis ihres Wissens und ihrer Kreativität entwickelten sie eigene Visionen, Ziele und Lösungen einer gemeinsamen Zukunft der Religionen.

Der in Berlin und Bangkok lebende Fotograf Wolfgang Bellwinkel verwertete die Idee von „abraham & co“ künstlerisch: Unter dem Titel „Look at me“ entstanden Porträtaufnahmen von 20 Jugendlichen, die an dem Projekt beteiligt waren. Statt klassischer Fotografie setzte Bellwinkel dabei auf Videoaufnahmen: Die circa 30 Sekunden langen Clips, die zu Loops (Endlosschleifen) montiert wurden, zeigen jeweils eine Person, frontal vor neutralem Hintergrund, weitgehend regungslos eine andere Person (die sich in der Kameraachse, aber außerhalb des Bildes befindet) betrachtend. Wir sehen also keinen vom Fotografen eingefrorenen Augenblick, sondern einen kurzen zeitlichen Ablauf, der kleinste Veränderungen der Mimik und somit Andeutungen von Emotionen erkennen lässt. Jedes Porträt wird dabei auf einem separaten Monitor präsentiert – sowohl nach innen, ins Foyer des DOMFORUMS, als auch nach außen in Richtung des Passantenstroms auf der Domplatte.

 

Hoffnungszeichen und Appell

 

Bereits im Jahr 2015 zeigte das DOMFORUM die Ausstellung „Look at me“ als Hoffnungszeichen für und Apell an eine Welt mit zunehmend religiös motivierten Kriegen und Terroranschlägen, immer stärker aufkeimendem Fremdenhass und gesellschaftlichen Ressentiments gegenüber Geflüchteten. 

Zur aktuellen Ausstellung schreiben die Veranstalter:

 

„2024 erleben wir die Lage verschärft, unsere Gesellschaft verliert in größer werdenden Teilen die Fähigkeit von Dialog und Verständnis. Populistische Kräfte schüren diffuse Ängste vor Flüchtlingen und Migranten, vor Verlust von Status und Identität. Wir erleben verhärtete Positionen, die schnelle Suche nach Sündenböcken, auf vielen Ebenen das schnelle Empören und Verurteilen, das Erstarken von Antisemitismus und rechtsextremistischer Tendenzen in ganz Europa. 

Die Demonstrationsbewegungen der letzten Wochen machen allerdings auch Hoffnung. Uns wird klar, dass wir für unsere Demokratie, für unseren gesellschaftlichen Frieden und die solidarische Gesellschaft etwas tun müssen. Und immer ist es die Hinwendung zum Menschen, mit der die Lösung und der Frieden beginnt. Bei allen Unterschieden durch Prägung aufgrund von Herkunft, Kultur oder Religion – es ist der Blick auf den Einzelnen, die Bereitschaft, den Menschen als Menschen wahr-zunehmen. So wie er ist, wie er geworden ist, mit dem, was ihn ausmacht. „Look at me“ sozusagen - ein Mensch wie ich.“

 

www.domforum.de

 

https://wolfgang-bellwinkel.de/

 

https://www.wert-voll.org/

   

Trauer im Erzbistum Köln: Emeritierter Weihbischof Dr. Klaus Dick gestorben

26. Februar 2024; ksd

 

Köln (pek). Der emeritierte Weihbischof Dr. Klaus Dick ist am Sonntag, 25. Februar, im Alter von 95 Jahren, kurz vor Vollendung seines 96. Lebensjahres, gestorben. Dick war von 1975 bis 2003 Weihbischof in Köln.

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki würdigt den Verstorbenen: „Mit tief empfundener Trauer gedenke ich des heute verstorbenen emeritierten Kölner Weihbischofs Dr. Klaus Dick. Über viele Jahrzehnte war er voller Hingabe und mit unerschütterlichem Gottvertrauen in unserem Erzbistum tätig. Für seinen unerschöpflichen Dienst für die Kirche von Köln bin ich ihm sehr dankbar. Im festen Vertrauen und Glauben an die Auferstehung Christi bin ich davon überzeugt, dass er jetzt in Gott seine Vollendung findet."

 

Gefragter Seelsorger un Ratgeber

 

Klaus Dick war mit seiner herzlichen Art bis ins hohe Alter ein sehr gefragter Seelsorger und Ratgeber. Den Kölner Kardinälen Höffner und Meisner stand er stets mit seiner Expertise zur Seite. Mit dem verstorbenen Papst Benedikt XVI. verband ihn seit seiner Studienzeit eine gemeinsame theologische Schule und eine bis ins hohe Alter stetig wachsende Freundschaft.

Für den Malteser Hilfsdienst begleitete er als Bundesseelsorger unzählige Menschen seelsorgerisch, auch noch viele Jahre nach seiner Emeritierung als Weihbischof. Für diese Verdienste wurde ihm 2008 sogar die höchste Auszeichnung des Malteserordens für Geistliche verliehen.

 

Pretiosa-Glocke verkündete der Stadt den Tod

 

Bis zu seinem Tod freute sich Klaus Dick regelmäßig über Besucher, die ihn trotz seines fortgeschrittenen Alters für seelsorgerische Gespräche sowie die Beichte aufsuchten und aus diesen Kraft und Hoffnung schöpften.

Im Kölner Dom wurde Weihbischof Dick am Sonntag beim Abendgebet gedacht. Am Nachmittag läutete um 15 Uhr mit der Pretiosa-Glocke die zweitgrößte Glocke des Kölner Domes etwa 30 Minuten lang und trug so die Botschaft über den Tod des Weihbischofs mit der Bitte um das Gebet in die Stadt hinein.


Kurzbiographie von Klaus Dick


Klaus Dick wurde am 27. Februar 1928 in Köln-Ehrenfeld geboren und am 24. Februar 1953 zum Priester geweiht. 1958 wurde er zum Dr. theol. promoviert. Er wirkte als Bonner Studentenpfarrer bevor er von 1963 bis 1969 Direktor des Collegium Albertinum in Bonn war. Von 1964 bis 1972 war er außerdem Prosynodalrichter am Erzbischöflichen Offizialat in Köln. In den 1970er Jahren war Dick Pfarrer in Bonn und Wuppertal.

Am 19. Mai 1975 wurde Dick durch Josef Kardinal Höffner zum Weihbischof in Köln und zum Titularbischof von Guzabeta geweiht. Zuständig war er für den Pastoralbezirk Ost des Erzbistums Köln. Darüber hinaus war er Mitglied der Kommission für die Weiterbildung der Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten und Vorsitzender der Ökumenischen Bistumskommission. Erzbischof Joseph Kardinal Höffner ernannte ihn 1978 zum Domdechanten.

Nach Vollendung des 75. Lebensjahres nahm Papst Johannes Paul II. 2003 seinen Rücktritt als Weihbischof an. 

 

www.erzbistum-koeln.de

 

Friedensgebet und Kundgebung zur Ukraine: „Ein Gebet, das trägt. Eine Liebe, die wirkt. Ein Frieden, der hält. Darum bitten wir.“

22. Februar 2024; ksd

 

UPDATE: Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag (24. Februar) auf dem Roncalliplatz an einer Solidaritätskundgebung aus Anlass des zweiten Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine teilgenommen. Organisiert wurde die Demonstration vom Verein Blau-Gelbes Kreuz; unter den Rednerinnen und Rednern waren neben Minister und NRW-Staatskanzleichef Nathanel Liminiski auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine.

 

Stadtdechant Kleine verurteilt Position des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyril I. als Blasphemie

 

Kleine kritisierte unter anderem den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I, der den Krieg immer wieder gutheißt und als Putin-Vertrauter gilt. Der Patriarch erkläre etwa, dass die in der Ukraine gefallenen russischen Soldaten direkt ins Paradies kommen würden. „Denn wer seine Pflicht erfülle und sterbe, der vollbringe eine Heldentat, die einem Opfer gleichkomme“, gab der Stadtdechant die Propaganda krtitisch wieder. Vor Kindern habe Kyril zu Weihnachten sogar davon gesprochen, dass es keinen größeren Liebesbeweis gebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingebe. Denn das höchste Zeichen von Liebe sei die Opferbereitschaft.

Kleine verurteilte diese Positionen aufs Schärfste: „Das hat rein gar nichts mit der Botschaft Jesu Christi zu tun. Diese Worte aus dem Mund eines christlichen Geistlichen im Angesicht des von Russland über die Menschen in der Ukraine gebrachten Leids, angesichts der tausenden Verletzten und Toten, sind für mich nur eines: Gotteslästerung, Blasphemie."

Stadtdechant Kleine sprach zum Abschluss ein Friedensgebet, das Sie in einem Video auf seinem Facebook-Kanal sehen können. Eine Reportage von Beatrice Tomasetti über die Kundgebung lesen Sie auf DOMRADIO.DE

 

Fast zwei Meter große Friedenskerze im Kölner Dom

 

Zuvor stand um 12 Uhr das Mittagsgebet im Kölner Dom, das seit Kriegsbeginn als Friedensgebet begangen wird, im Zeichen des Gedenkens an den Krieg in der Ukraine, aber auch an die Opfer des Hamas-Terrors sowie anderer Kriege und Konflikte in der Welt.

Im Rahmen des Gottesdienstes stiftete der Colonia Kochkunstverein eine fast zwei Meter hohe Kerze, die als Zeichen des Friedens und der Einheit und als Position gegen Fremdenhass und Terror entzündet wurde. Prominente wie die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler, Nathanael Liminski (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei), Fritz Schramma (Oberbürgermeister a.D. der Stadt Köln), Lutz Wingerath (Geschäftsführer der Kölner Sportstätten) und Daniel Streckel (CEO des Logistikdienstleisters MBS) haben die Kerze gemeinsam in den Dom getragen

 

Vielfältige Gedanken und Gefühle am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns

 

Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine sagte in der Friedensandacht: „Heute vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, eskalierte durch den Großangriff Russlands auf die Ukraine ein bereits seit 2014 andauernder Krieg in Europa. Vielfältige Gedanken und Gefühle bewegen uns, die wir hier zum Gebet zusammengekommen sind, in dieser Zeit des Krieges:

– Ratlosigkeit, Erschöpfung, Wut und Verzweiflung,

– das Bedürfnis, helfen zu wollen und Beistand zu leisten,

– Angst um das eigene Leben, um Angehörige, Freunde und Bekannte,

– Dankbarkeit für Rettung, für Unterstützung in der Not,

– Bewunderung für den starken Willen der Ukrainerinnen und Ukrainer zur Verteidigung ihrer Heimat und für den Mut aller, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, im Militär- und Rettungsdienst, in der Seelsorge und Kriegsberichterstattung,

– Scham für schuldhaftes Handeln oder Unterlassen,

– Angst vor den bereits spürbaren und künftigen Folgen dieses Krieges.

Im Gebet können wir all das Leid und die Not der Menschen, Trauer, Ängste und Sorgen, unsere eigene Betroffenheit vor Gott tragen – und im Hören auf sein Wort Trost, Ermutigung und Hoffnung suchen. Zugleich verbinden wir uns mit allen, die um den Frieden in der Welt beten, und beten auch stellvertretend für jene, die nicht glauben und beten können.“

 

„Wo bleiben die Liebe und der Frieden in der Welt?“

 

Mit Bezug auf den Apostel Paulus und seine Botschaft „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ sagte Kleine weiter: „Nach zwei Jahren Krieg in der Ukraine zweifeln wir: Wo bleibt die Liebe? Sind wir Menschen zur Liebe überhaupt fähig? Wir haben gebetet um Frieden: Hilft beten? Wo bleibt der Frieden? Immer noch und immer mehr sprechen die Waffen. Wo bleibt das Miteinander-Reden? Wer könnte das tun?“ Der Stadtdechant lenkte den Blick auf die Menschen in der Ukraine und auf die, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind, aber auch auf die Menschen in Israel und im Gazastreifen, in Afghanistan, im Jemen und in den anderen Kriegs- und Konfliktregionen der Welt. „Dabei könnten die Menschen auch anders. Unser Menschsein birgt eine große Kraft: die Liebe. Die Liebe gibt dem Frieden Weg und Ziel.“

So viele Menschen seien zuschanden geworden in diesem Krieg, so Kleine weiter. „Wir klagen dir die Toten und Verletzten, Gott. Wir denken an die ukrainischen Frauen, Männer und Kinder. Sie kämpfen, sie hoffen, sie lieben. Jeden Tag neu kostet das unendlich viel Kraft. Gott, zeige uns deine Wege zum Frieden. Leite uns nach deiner Wahrheit. Sie kennt die Liebe. Du bist die Liebe, du traust uns Liebe zu. Erbarme dich unser. Ein Gebet, das trägt. Eine Liebe, die wirkt. Ein Frieden, der hält. Darum bitten wir.“

 

Schlussgebet: „Spirale von Gewalt, Zerstörung und Elend unterbrechen“

 

Angesichts der Diskussionen um eine neue, auch atomare Aufrüstung in Europa und angesichts des Krieges in der Ukraine, der in den letzten Monaten immer heftiger tobte, formulierte Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine im Schlussgebet:

 

Gütiger und barmherziger Gott,

der Krieg in der Ukraine führt uns schmerzlich unsere Grenzen vor Augen.

Voller Angst und Trauer und mit ohnmächtiger Wut stehen wir vor Dir.

Wir sind Zeugen und Zeuginnen eines brutalen Krieges und fragen uns, ob wir uns in den zurückliegenden Jahren genug dafür engagiert haben, das drohende Unheil zu verhindern.

Wie viele Konflikte und militärische Auseinandersetzungen weltweit haben wir zur Kenntnis genommen und sind einfach weitergegangen?

Können denn noch mehr Waffen die Ursachen der Konflikte beseitigen?

Was für ein Frieden soll das denn sein, der auf Bedrohung, Abschreckung, Stacheldrahtzäunen errichtet wird, statt auf der Grundlage von Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Sodlidarität?

Wie groß muss das Leid denn noch werden, bis wir Menschen endlich lernen umzukehren und umzudenken?

Sind denn hunderttausende Tote und Millionen Flüchtlinge nicht genug?

In dieser scheinbar ausweglosen Situation bitten wir dich: sende deinen Geist aus und bekehre uns, damit wir fähig werden zu einem gerechten Frieden, zu einer dauerhaften Versöhnung und zu einem verantwortlichen Umgang mit deiner uns anvertrauten Schöpfung.

Im Namen all jener, die unmittelbar betroffen und bedroht sind oder mittelbar unter den Folgen leiden, erbitten wir das Wunder eines gerechten Frieden – für die Ukraine, Russland und den ganzen Erdkreis.

Erneuere das Antlitz der Erde und erfülle die Verantwortlichen mit deinem Geist.

Befähige sie und uns alle, im Vertrauen auf dich die Spirale von Gewalt, Zerstörung und Elend zu unterbrechen.

Amen.

 

Die Übertragung des Friedensgebetes auf DOMRADIO.DE können Sie hier abrufen. Einen Bericht von Beatrice Tomasetti lesen Sie hier.

 

Die Themenseite der Deutschen Bischofskonferenz zum Ukraine-Krieg finden Sie hier, einen Bericht zur aktuellen Stellungnahme des Vorsitzenden der Europäischen Bischofskonferenzen (COMECE), Bischof Mariano Crociata, lesen Sie hier.

  

Köln (mk/ksd). Seit am 24. Februar 2022 der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, wird das werktägliche Mittagsgebet im Kölner Dom der Bitte um Frieden gewidmet. So auch zum zweiten Jahrestag des russischen Einmarsches in der Ukraine: Im unmittelbaren Vorfeld der Großkundgebung „ Zwei Jahre russischer Krieg gegen Europa“ um 13.30 Uhr auf dem Roncalliplatz wird um 12 Uhr im Dom der ukrainischen Opfer gedacht, aber ebenso der Opfer des Angriffs der Hamas auf Israel sowie aller Opfer von Krieg, Gewalt und Terror in Afghanistan, im Gazastreifen, im Iran, im Irak, in Mali, in Russland, im Sudan, in Syrien und vielen anderen Ländern. Der Colonia Kochkunstverein stiftet aus diesem Anlass eine gut zwei Meter hohe Kerze, die feierlich als Zeichen des Friedens und der Einheit entzündet wird.

Prominente wie die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler, Nathanael Liminski (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei), Fritz Schramma (Oberbürgermeister a.D. der Stadt Köln), Lutz Wingerath (Geschäftsführer der Kölner Sportstätten) und Daniel Streckel (CEO des Logistikdienstleisters MBS) werden die Kerze gemeinsam in den Dom tragen. Bereits vor 20 Jahren – zum Jubiläum des Colonia Kochkunstvereins – stellte der Zusammenschluss aus Kölner Köchen, Hotel- und Restaurantfachleuten, Gastronomen und Hoteliers im Dom eine große Kerze auf. Die neue, von der Manufaktur Schlösser gefertigte Kerze mit der Aufschrift „Gegen Terror“ möchte der Verein als Zeichen der Einheit in herausfordernden Zeiten verstanden wissen. „Als Licht, das die Freiheit und den Friedensgedanken im Herzen Kölns leuchten lässt“, erläutert Ernst Vleer, der Vorsitzende des Colonia Kochkunstvereins.

 

„Ein klares Zeichen gegen Terror und Krieg“ 

 

„Ich freue mich sehr, dass der Colonia Kochkunstverein im Dom mit dieser besonderes gestalteten Kerze ein klares Zeichen gegen Terror und Krieg und zugleich für den Frieden setzt“, sagt Domdechant Msgr. Robert Kleine, der dem Friedensgebet vorstehen und in seiner Funktion als Kölner Stadtdechant an der anschließenden Kundgebung teilnehmen und dort auch sprechen wird. „Darüber hinaus lade ich herzlich alle Menschen zu uns in den Dom ein, denen die Solidarität mit der Ukraine und das Gebet um Frieden dort und an vielen weiteren Kriegs- und Konfliktherden in der ganzen Welt ein besonderes Anliegen ist.“

Zu der Kundgebung am Samstag, 24. Februar, lädt der Verein Blau-Gelbes Kreuz ein. Beginn ist um 13.30 Uhr auf dem Roncalliplatz. Nach Angaben des Kölner Stadt-Anzeigers nehmen auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, und die deutsch-ukrainische Sängerin Kristine Shon teil. Die Kundgebung ist geplant bis 17.30 Uhr. Den Aufruf des Vereins können Sie auf der Facebook-Seite des Vereins Blau-Gelbes Kreuz lesen.

 

Das Friedensgebet im Dom wird live auf DOMRADIO.DE übertragen.

 

www.koelner-dom.de

 

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat auf ihrer Frühjahrsvollversammlung ein neues Friedenswort veröffentlicht. Die Publikation unter dem Titel „Friede diesem Haus“ kann auf der Seite Publikationen der DBK kostenfrei heruntergeladen werden. Eine Zusammenfassung finden Sie hier. Zudem haben sich die Bischöfe einmal mehr klar zum Ukrainekrieg, aber auch zum Krieg zwischen Israel und Palästina positioniert; mehr dazu im Bericht zur Abschluss-Pressekonferenz. Weitere Informationen unter www.dbk.de

   

„Mut zu gestalten on tour“: Reise durch Ostdeutschland mit Katholikenausschuss und Bonifatiuswerk

21. Februar 2024; ksd

 

UPDATE: Die Reise wurde auf 2025 verschoben. Infos unter www.katholikenausschuss.de

 

Köln. Der Katholikenausschuss in der Stadt Köln bietet gemeinsam mit dem Bonifatiuswerk vom 1. bis 5. Mai eine Reise nach Dresden und Leipzig an, um dort mit den Christinnen und Christen darüber ins Gespräch zu kommen, wie Kirche in der Diaspora seit vielen Jahren lebendig bleibt. Im Fokus stehen verschiedene Begegnungen, um aus den Erfahrungen der Gemeinden und Dekanate in Ostdeutschland zu lernen.

 

Die Ausschreibung:

 

Wir starten am 1. Mai und erreichen nach einer größeren Pause, in Erfurt oder Weimar, abends Dresden. Nach Gesprächen mit einer Gemeinde vor Ort, dem Diözesanrat und Bischof Heinrich Timmerevers, geht es am dritten Tag nach Bautzen. Auch hier sind, neben dem Besuch der Gedenkstätte „Gelbes Elend“, verschiedene Begegnungen geplant, so zum Beispiel ein Treffen mit der katholischen Minderheit der Sorben in der Oberlausitz. Am 4. Mai fahren wir nach Leipzig, um mit der Trinitatis-Gemeinde ins Gespräch zu kommen und die Nicolai-Kirche zu besuchen. 
Bevor wir am 5. Mai zurück nach Köln reisen, laden wir zu einem gemeinsamen Gottesdienst ein.

Neben Gesprächen und Begegnungen in den Gemeinden und Dekanaten bleibt ausreichend Zeit zu eigenen Erkundungen der Städte und Orte.

 

Nähere Informationen im Flyer, anmelden können Sie sich hier.

 

www.katholikenausschuss.de

 

„Einzigartig! Wertvoll!“: Ausstellung mit Skulpturen von Götz Sambale in St. Georg

21. Februar 2024; ksd

 

Köln. Eine Ausstellung mit Skulpturen des in Köln lebenden Künstlers Götz Sambale ist bis zum 1. April in der Kirche St. Georg in Köln-Weiss zu sehen (Kirchplatz 2). Begleitet wird sie von einem umfangreichen Rahmenprogram mit Künstlergespräch und Atelierbesuch, Taschenlampen-Führungen, Gottesdiensten und vielen mehr.

„Die Figuren von Götz Sambale zeigen ganz unterschiedliche Personen, jede strahlt Würde aus. Sie unterstreichen, wie sehr jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist, egal welcher Kultur, Herkunft, Religion, welchen Geschlechts er ist oder mit welchem Handicap er lebt. Dem wollen wir uns in vielfältigen Veranstaltungen nähern, darüber ins Gespräch kommen und mit allen Besuchenden in den Blick nehmen“, schreiben die Veranstalter, die Initiative „Wir sind hoffen“ der Pfarrgemeinde St. Joseph und Remigius Koeln-Rodenkirchen/Suerth/Weiss im Flyer zur Ausstellung. „Herzliche Einladung, die Skulpturen und ihre Geschichten zu entdecken und dabei vielleicht auch dem König oder der Königin in sich selbst zu begegnen.“

 

Den Flyer können Sie hier herunterladen.

 

www.wirsindhoffen.de

 

www.goetzsambale.de

 

„das thema“ im DOMFORUM: Katholikinnnen auf Kirchenversammlungen vom II. Vatikanischen Konzil bis zur Weltsynode

21. Februar 2024; ksd

 

Köln. Frauen haben in der Geschichte des Christentums von Anfang an eine wichtige Rolle innegehabt. Doch bis heute sind sie in der katholischen Kirche von den Weiheämtern ausgeschlossen. Viele Theologinnen und Theologien sowie Initiativen wie Maria 2.0 setzen sich für Reformen ein. Im DOMFORUM geht es am Dienstag, 5. März, um Katholikinnen auf Kirchenversammlungen. Zu Gast ist Dr. Regina Heyder, Dozentin am Theologisch-Pastoralen Institut Mainz.

Frauen haben am Zweiten Vatikanischen Konzil und an der Weltbischofssynode 2021-2024 teilgenommen – am Konzil als „Laienhörerinnen“, an der Synode erstmals mit Stimmrecht. Beiden Kirchenversammlungen sind Konsultationsprozesse vorausgegangen, in denen katholische Frauen ihre Erwartungen an die Kirche dezidiert formuliert haben. Daraus entstand ein vielfältiges kirchenpolitisches Engagement, dem die Referentin bei der Veranstaltung nachgeht. Beginn ist um 19.30 Uhr.

 

www.domforum.de

 

„Wie ich der wurde, den ich mag“: Gespräch zur Autobiographie mit Pierre Stutz

21. Februar 2024; ksd

 

Köln. Der katholische Theologe, Autor und ehemalige Priester Pierre Stutz zählt zu den bekanntesten spirituellen Lehrern im gesamten deutschsprachigen Raum. Am Dienstag, 19. März, ist er zu Gast im DOMFORUM. Beginn ist um 17.30 Uhr.

In seinen Vorträgen, Seminaren und in seinen über 40 Büchern geht es dem gebürtigen Schweizer um Themen wie Achtsamkeit, die bewusste Auseinandersetzung mit seelischen Verwundungen, innere Versöhnung und die Suche nach einem eigenen, spirituellen Weg. Zu seinem 70. Geburtstag legte Pierre Stutz seine Autobiographie vor: „Jahrelang war mein Leben ein Ringen um Selbstannahme, äußerlich sehr erfolgreich, innerlich zerrissen, gefangen in der Angst vor Ablehnung… Ich habe die schmerzliche und zugleich heilsame Erfahrung gemacht, dass Brüche im Leben zu einem Durchbruch zu mehr Lebendigkeit werden können“, so Stutz.

 

Kostenlose Einlasstickets können Sie hier reservieren.

 

www.domforum.de

 

Kunstinstallation FLOW in der Kirche „Zum Heiligen Geist“

20. Februar 2024; ksd

 

Köln. Vom 22. Februar bis 10. März wird in der Kirche „Zum Heiligen Geist“ in Zollstock die Kunstinstallation „Flow“ von Christoph Steeger zu sehen sein (Hürther Straße). Auf der linken Seite des Kirchenschiffs werden vier Ballons installiert, die sich an Drähten jeweils nach oben und nach unten bewegen. Dazu gibt es Musik und Projektionen auf die Ballons und die dahinterliegende Kirchenwand. Im Februar ist die Ausstellung täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Eröffnet wird die Installation mit einer Vernissage am Donnerstag, 22. Februar, um 18 Uhr. Am Samstag, 2. März, werden von 18 bis 18.30 Uhr Texte zum Thema Mond gelesen. Die Finissage findet am Sonntag, 10. März, um 17 Uhr statt. 

 

Weitere Informationen gibt es im Flyer sowie unter www.am-suedkreuz-koeln.de

 

Dier Installation findet in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Köln statt.

 

„das thema“ im DOMFORUM: Konfliktforscher Heitmeyer über die gesellschaftlichen Voraussetzungen des AfD-Aufstiegs

20. Februar 2024; ksd

 

Köln. Um die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Aufstiegs der AfD geht es am Dienstag, 12. März, im DOMFORUM. Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer, früherer Direktor des Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, geht der Frage nach, wie die AfD „ anschlussfähig“ werden konnte zahlreiche soziale Milieus bis hin zur sogenannten Bürgerlichen Mitte. „Die AfD hat ein politisches Konzept entwickelt, das gegen die pluralistische Gesellschaft und die liberale Demokratie gerichtet ist. Dieser ,Autoritäre Nationalradikalismus‘ setzt dabei an ökonomischen, sozialen und politischen Krisen und wahrgenommenen Kontrollverlusten in der Bevölkerung an“, heißt es in der Ausschreibung. Beginn ist um 19.30 Uhr.

 

www.domforum.de

 

Ökumenischer Segen für alle Karnevalistinnen und Karnevalisten

7. Februar 2024; ksd

 

Köln. Traditionell segnen Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und – in der Regel – Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger beim sogenannten Richtfest des Festkomitees Kölner Karneval in der Woche vor Rosenmontag die beiden Dreigestirne und die Wagen, die im Zoch (Umzug) mitgehen werden. In diesem Jahr übernahm vertrat Pfarrer i.R. Otmar Baumberger den Stadtsuperintendenten. Den Segen der beiden Geistlichen für alle Karnevalistinnen und Karnevalisten sehen Sie im Video des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region.

 

Einen Bericht über die diesjährigen Persiflagewagen lesen Sie bei DOMRADIO.DE

 

www.koelnerkarneval.de

 

Im Radiobeitrag erzählt Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, warum er so gerne der Feldhillije der Altstädter ist, wie er Karneval feiert und was er sich für die tollen Tage wünscht.

 

Neujahrsgottesdienst der ACK: „Gottes Treue trägt! Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!“

5. Februar 2024; ksd

 

Köln. Mit einem Gottesdienst und anschließenden Austausch bei Brot und Wein ist die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Köln ins neue Jahr gestartet. „Gottes Treue trägt!“ lautete das Leitthema Ende Januar in der evangelischen Antoniterkirche in der Schildergasse. „Diese Zusage gilt dem Volk Israel“, stellte die ACK Köln-Vorsitzende Pfarrerin Susanne Beuth in ihrer Begrüßung fest. „Nach dem 7. Oktober (2023, dem Tag der Terror-Angriffe der Hamas – Anm. der Redaktion) schien es uns richtig, das Jahr 2024 mit dem Nachdenken über diese Zusage zu beginnen“, begründete die Superintendentin die Themenwahl. Dabei gelte es „zu fragen, in welcher Verantwortung wir die geistliche Gemeinschaft der Kirchen mit dem Volk Israel gestalten“ .

Im Römerbrief habe der Jude Paulus „seine christlichen Brüder und Schwestern aus der Vielfalt der Völker, die zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben“, ermutigend aufgefordert: „Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!“ Diese Vielfalt spiegele sich auch in „unserer ACK“, fuhr Beuth fort.

Den Gottesdienst prägten zahlreiche Gebete, darunter ein starker Fürbitten-Block. Der evangelische Pfarrer i. R. Dr. Rainer Stuhlmann bewies einmal mehr seine Fähigkeiten als Prediger. Zum Verhältnis von Christen und Juden sprach Thomas Gruner ein Bußgebet. In der katholischen Tradition, so der Referent von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, werde es dem 1963 verstorbenen Papst Johannes XXIII. zugeschrieben. Aber vermutlich habe es jemand anderes verfasst. Aus diesem Gebet spreche „tiefe Trauer über die Verfehlungen der Kirche in ihrem Verhältnis zum Judentum über die Jahrhunderte“. Im Tagesgebet wandte sich Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger an den treuen Gott, der Israel zu seinem Volk erwählt und einen ewigen Bund mit ihm geschlossen habe zum Zeichen des Heils unter den Völkern. Seigers Bitte: „Erhalte uns dein Erbarmen und die Hoffnung auf dein Reich, in dem alle deine Kinder dich loben werden in Ewigkeit.“

 

Bronzeplastik „Synagogue and Church in our time“

 

Zuversichtlich stimmt in diesem Zusammenhang die Bronzeplastik „Synagogue and Church in our time“ (Synagoge und Kirche in unserer Zeit) des jüdischen Künstlers Josua Koffman, die vor einer katholischen Universität in Philadelphia steht und auf dem Plakat des diesjährigen Neujahrsgottesdienstes abgebildet war. Bevor Pfarrer Dr. Martin Bock, der Ökumene-Beauftragte im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, das Kunstwerk wertschätzend und anschaulich erläuterte, erinnerte er an die „Erklärung orthodoxer Rabbiner zum Christentum“ aus dem letzten Jahrzehnt. Überschrieben mit „Hin zu einer Partnerschaft zwischen Juden und Christen“, habe diese weltweit Aufmerksamkeit erregt. Darin bekunden die Verfasser, dass sie „den Willen unseres Vaters im Himmel tun“ möchten, „indem wir die uns angebotene Hand unserer christlichen Brüder und Schwestern ergreifen“. Weiter betonen sie, dass Juden und Christen als Partner zusammenarbeiten müssten, „um den moralischen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“.

Die Erklärung erscheint Bock wie ein Kommentar zu Koffmans Plastik. Zunächst erinnerte der Theologe und Leiter der Melanchthon-Akademie an die „alte Sicht“ des Verhältnisses der Christen zu den Juden. An die vielen Bildwerke, mit der die einen die anderen diffamierten. Verbreitung gefunden seit dem Mittelalter und weit darüber hinaus habe ein „klassisches Bild“. In diesem würden Kirche und Synagoge mittels zwei gegenüber gestellten Frauengestalten symbolisiert: Die Kirche mit erhobenem, gekröntem Haupt, die auf die Synagoge mit ihrem gesenkten Kopf und verbundenen Augen abschätzig herabblickt. Als „ganz anders“ bezeichnete Bock Koffmans Gegenentwurf. In dessen Werk säßen zwei Menschen vertrauenvoll beisammen und begegneten sich auf Augenhöhe. „Erstaunlich ist, dass sie jeweils nicht in ihre eigenen Texte blicken“, arbeitete Bock heraus, sondern interessiert, wissbegierig in die der jeweils anderen Person.

 

Internationaler Kunst-Wettbewerb zur Aufarbeitung antijüdischer Darstellungen im Kölner Dom

 

„Solche Kunstwerke, die uns zu eigenem Nachdenken anregen und motivieren wollen, gibt es nur sehr wenige auf der Welt“, meinte Bock. Ein in unserer Zeit die christlich-jüdische Beziehung behandelndes Werk dieser Qualität gebe es – „wenn es gut geht“ – bald auch im Kölner Dom, blickte der Theologe voraus. Dafür hat das Domkapitel einen Künstler-Wettbewerb initiiert. Es handelt sich laut Bock um „ein weitgehend“ ökumenisches Projekt, in dem auch die evangelische Kirche eine Stimme hat. Wie dieses Werk aussehen werde, wisse heute noch kein Mensch zu sagen.

Rainer Stuhlmann, Jahrgang 1945, predigte beeindruckend wie eingehend über den zu Beginn „in der uns geläufigen Form vorgetragenen“ Psalm 24. Aber in dessen Urtext stehe vieles ganz anders, gab der langjährige Schulreferent in Köln und Studienleiter im internationalen ökumenischen Dorf Nes Ammim im Norden Israels zu bedenken. Daher machte Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Domstadt, zunächst mit der Übersetzung des Psalms in der Bibel in gerechter Sprache vertraut. Nach Psalm 24 gehöre entgegen der Überzeugungen von jüdischen Siedler*innen, muslimischen und christlichen Palästinenser*innen das Land nicht ihnen, verdeutlichte Stuhlmann. „Das Land ist des Herrn“, heiße es mit den beiden Wörtern „L'adonaj Haaretz“ zu Beginn des biblischen Gebetes.

 

„Gott ist parteilich für die Opfer“

 

Damals wie heute relativiere der Satz die Besitzansprüche aller Juden, Muslime und Christen. „ Das Land gehört mir, sagt Gott, und ihr seid meine Mieter*innen“, formulierte Stuhlmann. Sie sollten sich an den Mietvertrag halten und mit den anderen Mieter*innen in Frieden und Gerechtigkeit leben. Diese Einsicht sei inmitten der Thora fest verankert im 3. Buch Mose Kap. 25, Vers 23. Nach der Rückkehr des Volkes Gottes aus dem babylonischen Exil vor zweieinhalbtausend Jahren habe dieser alte Satz eine neue Kraft erhalten, erläuterte Stuhlmann. Seitdem meine „Haaretz“ nicht allein das gelobte Land, sondern alle Länder – die Erde, den Erdkreis, den Erdball.

Im Exil hätten Juden und Jüdinnen einen Blick für die weite Welt bekommen. „Die Erde gehört Gott“ – diese Erkenntnis weise alle menschliche Macht und Besitzansprüche in Schranken. Die Erde gehöre Gott, „auch wenn die Welt aus den Fugen zu geraten droht“. Seine Treue sei ihr gewiss. „Nicht erst das Christentum, nein, das Judentum ist die Religion mit Welthorizont, stellte Stuhlmann heraus. „ Der Gott Israels ist der Schöpfer und Bewahrer des Universums. Und umgekehrt: Der Herr des Universums ist der Gott Israels.“

Stuhlmann wies auf einen interessanten Aspekt hin. Danach laute im ursprünglichen Wortlaut des Psalms die Frage nicht, wer zum Gottesberg Zion hinaufziehen dürfe, sondern „wer geht da rauf, wer oder was ist da zu finden“. Aber wenn Gott der Herr des Universums sei, wozu brauche er dann den kleinen Berg Zion? Und mache das Universale nicht das Besondere des Judentums überflüssig? „ Christlicher Antisemitismus in Kirche und Theologie bedient sich bis heute dieser Logik“, gab der Prediger, von 2019 bis 2020 kommissarischer evangelischer Propst zu Jerusalem, zu bedenken. Aber für das Judentum sei der Gott des Universums nicht ein namenloses höheres Wesen, kein Unparteiischer im Himmel. „Der Gott behält auch als Herr der Welt sein Profil. Er ist parteilich. Parteilich für die Opfer.“ Mit der Erwähnung des Zion werde Gottes Wahl für die Kleinen und Kleingemachten geografisch fixiert, so Stuhlmann. Zugleich universalisiert. „Er ist parteilich für die Opfer aller Völker.“ Auch ohne den (in Trümmern liegenden) Tempel sei der Berg Zion der Ort von Gottes Heiligkeit.

 

Gottes Gegenwart in der Welt

 

Stuhlmann kennzeichnte den Gott Israels als eine lebendige, bewegliche Gottheit, die auf Allmacht verzichte, „weil sie ihre Macht mit ihren Geschöpfen teilt“. Sie lasse sich von ihren Geschöpfen überraschen, gewähre ihnen auch Raum für Torheiten. Dieser Gott nutze seine Macht, indem er sich selbst beschränke und klein mache. Den Zion nannte Stuhlmann den Ort eines außerordentlichen Gottesdienstes. Er sei ein Berg der Bescherung. Nichts sei mitzubringen, sondern alles zu empfangen: „Gnade und Wahrheit, Segen und Gerechtigkeit, heilsame Unterbrechungen unseres gnadenlosen und von Fake und Verlogenheiten geprägten Alltags.“ Eingeladen seien alle Völker. Alle Menschen dürften kommen, „wie sie sind. Aber sie bleiben nicht wie sind. Der Dienst Gottes verwandelt sie“, stellte der Prediger fest. Dort würden sie zu Menschen, die Gott suchten, sich irritieren ließen. Oder, zitierte Stuhlmann die Übersetzung der jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig, zu „Menschen mit leeren Händen und offenen Herzen“. Sie würden zu an Gott zweifelnden, verzweifelnden und mit ihm kämpfenden Menschen. Zu solchen mit mehr Fragen als Antworten.

Der Treue Gottes gewiss, suchten Menschen nach Zeichen dieser Treue. Sie fragten angesichts der Leere an heiligen Orten nach dem Ende seines Selbstentzugs, so der Prediger. Sie suchten ob seiner Unsichtbarkeit nach Gottes Gegenwart in der Welt. Und fragten mit Blick auf die vielen Übel, „warum tust du nicht, was du kannst?“.

„Was können die Völker, was können wir von Gottes Volk lernen“, so Stuhlmann. „Wir als Juden haben es manchmal schwer mit den Christen“, erinnerte er die Aussage einer orthodoxen Jüdin in Israel. „Und heute haben wir es schwer mit vielen Muslimen. Aber sie sei Christen und Muslimen von Herzen dankbar, dass sie den Glauben an diesen einen Gott in der ganzen Welt verbreitet hätten.„ Wenn der Selbstentzug Gottes die leeren Heiligtümer zu Orten des Suchens nach und des Wartens auf die Fülle Gottes macht, ensteht eine heilsame tätige Wartegemeinschaft“, sagte Stuhlmann. „Die Verbundenheit und Gemeinschaft all derer wird bestärkt, die nach Gott fragen, auf Gott warten, die nah Frieden suchen und darum heute schon auf dem Weg des Friedens leben.“

Stuhlmann habe Funken geschlagen für die Reparatur der Welt, dankte ihm stellvertretend für die Gemeinschaft der ACK Ökumene-Pfarrer Dr. Martin Bock. „Diese Funken sollen weiter wirken und uns wärmen“, bat er unter dem Applaus der Anwesenden. Dank sagte der Pfarrer auch der mitwirkenden Diakonin Anne Geburtig von der Diakonie Michaelshoven. Seit 2004 habe sie Monat für Monat das zum Jahreswechsel eingestellte Ökumenische Abendgebet an der Antoniterkirche verantwortet. In dieser Zeit sei in der Ökumene sehr viel passiert. Bock sprach von Eiszeiten und wärmeren Perioden. „ Einfacher ist es nicht geworden.“. Gleichwohl habe Geburtig mit einigen Unterstützenden immer wieder die vielen Farben der Ökumene erblühen lassen. Das Ökumenische Abendgebet wird künftig in dieser Form nicht mehr stattfinden.

 

Autor: Engelbert Broich

 

Die Predigt können Sie nachlesen auf www.oekumene-koeln.de

 

Gedenkstunde am Löwenbrunnen zum Holocaust-Gedenktag : Erinnerung an die aus Köln deportierten und ermordeten Kinder

31. Januar 2024; ksd

 

Köln. Bei anfangs „gewohnt schlechtem Wetter“ begrüßten Pfarrerin Ulrike Gebhardt und Adrian Stellmacher vom Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Jawne“ zur Gedenkstunde am Löwenbrunnen. Dort, in der Kölner City, setzten Schülerinnen und Schüler, Vertretende der Synagogen-Gemeinde Köln, der Stadt Köln, des Katholischen Stadtdekanates und des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region in Verbindung mit dem Arbeitskreis ein wichtiges Zeichen: Sie sprachen sich deutlich gegen Hass, Antisemitismus und Rassismus, gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung aus. Da der 27. Januar in diesem Jahr auf einen Samstag fiel, verlegten die Organisatoren die Gedenkstunde auf den Vortag. Damit konnten auch Jüdinnen und Juden an der jährlichen Veranstaltung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust in der Kölner City teilnehmen.

„Wir freuen uns sehr, dass Sie diese Arbeit würdigen“, wandte sich Gebhardt an Pfarrer Dr. Thorsten Latzel. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland nahm erstmals am Gedenken an der Kindergedenkstätte Löwenbrunnen teil. Damit wolle er die Erinnerungskultur stärken und den vermehrt wahrzunehmenden antisemitischen und insgesamt rechtsextremistischen Äußerungen entgegentreten, erläuterte er im kurzen Austausch mit Kirche Köln. Ebenso begrüßte Gebhardt den Stadtsuperintendenten Dr. Bernhard Seiger und sie dankte Rabbiner Yechiel Brukner, für den die Gedenkstunde eine Herzensangelegenheit sei.

Die Pfarrerin wies hin auf die enorm wichtige Verbundenheit mit der Stadt Köln. Und stellte fest: „Es macht uns Mut, dass Schülerinnen und Schüler hierZeichen setzen. Das ist euer Ort.“ Schüler*innen von zwei Schulen und Mitglieder der Konfirmandengruppe der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Köln-Junkersdorf trugen Biografien vor. Einerseits von aus Köln deportierten und ermordeten jüdischen Kindern und Jugendlichen. Andererseits erinnerten sie an jüdische Heranwachsende, die vor nationalsozialistischer Verfolgung nach England, Palästina und in die USA fliehen konnten.

 

„Wir beten um Frieden in Nahost“

 

Mit der von Dieter und Irene Corbach initiierten Gedenkstätte auf dem Erich-Klibansky-Platz an der Helenenstraße wird namentlich der über 1100 deportierten und ermordeten jüdischen Kinder und Jugendlichen aus Köln und Umgebung gedacht. Der achteckige Brunnen steht in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Areal des einstigen jüdischen Reform-Realgymnasium Jawne und der Synagoge der orthodoxen Gemeinde in Köln. Dort befand sich ein Zentrum jüdischen Lebens und Lernens.

„Es ist mir eine Ehre, zum ersten Mal hier bei dieser jährlichen Veranstaltung in Köln dabei zu sein“, sagte Latzel eingangs seiner Eröffnungsrede. Eine Ehre, diesen besonderen Ort kennenzulernen, der sich zu einem Erinnerungsort für Kinder und Jugendliche entwickelt habe. „Der Löwenbrunnen zeigt das in beeindruckender Weise“, wies er auf die dort dokumentierten Namen hin. Hier werde regelmäßig an Biographien von im Nationalsozialismus ermordeten oder auch geflüchteten Kindern erinnert. Und zwar aus der Sicht heutiger Kinder und Jugendlicher.

Wenn wir aktuell von ermordeten jüdischen Kindern und Jugendlichen sprächen, könne man das nicht tun, ohne die aktuellen Geschehnisse in Israel und Palästina zu erwähnen. Er denke an die am 7. Oktober brutal ermordeten Kinder und jungen Menschen, an deren Eltern und Großeltern. Und an die Geiseln, die bereits 112 Tage dieses Leid ertragen müssten. „In unseren Kirchen beten wir um Frieden in Nahost. Und wir beten dabei immer auch um das Überleben und die Befreiung der Geiseln.“

 

„Antisemitismus ist Gotteslästerung“

 

„Es ist gut, dass wir solch eine Erinnerungskultur pflegen“, zeigte sich der Präses zunächst gespannt und anschließend berührt, wie die Schülerinnen Biografien ehemaliger jüdischer Schülerinnen lebendig werden ließen. Auch wenn „Erinnerung“ so klinge, als gehe es nur um die Vergangenheit. „Es geht bei dieser Erinnerung um unsere Zukunft, um Eure Zukunft“, verdeutlichte Latzel. Durch das Erinnern lernten wir, wachsam zu sein „gegenüber allen Gefährdungen von friedlichem, solidarischem Zusammenleben und Demokratie“. Ebenso müssten wir „achtgeben auf den Umgang mit Minderheiten und zugewanderten Menschen in unserem Land“.

„Euer Erinnern an die Schüler und Schülerinnen Kölns ist ein ganz wichtiger Beitrag dazu“, machte Latzel deutlich, dass es für „uns als Kirche und auch als Gesellschaft im Ganzen eine Pflicht“ sei, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Latzel dankte ihnen und allen, „die heute hier sind, für ihr Engagement“. Es sei gut, „dass wir uns dafür einsetzen, dass niemand ausgegrenzt wird“. Für den Präses ist „Erinnern ist eine Haltung“. Schließlich stellte er unmissverständlich fest: „Wer Juden angreift, greift uns an. Antisemitismus ist Gotteslästerung.“

 

„Einzusetzen für Zivilcourage, Toleranz und Akzeptanz“


Grüße der Oberbürgermeisterin Henriette Reker und des Rates überbrachte Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne). Auch er zeigte sich froh über die Anwesenheit zahlreicher Schülerinnen. „Das stetige Erinnern ist unser Schutzschild davor, dass sich ähnliches wiederholt“, begründete Wolter. Für uns sei ein selbstbestimmtes Leben eine Selbstverständlichkeit. Aber wir sollten das nicht als normal ansehen. Damals habe der mörderische Rassenwahn der Nazis vor niemandem Halt gemacht. Heute wollten rechtsextremistische Kräfte missliebige Bürgerinnen vertreiben. Unsere Grundlagen seien die von uns geteilten demokratischen Werte, bekräftigte Wolter. „Jeder Mensch hat das Recht, würdevoll behandelt zu werden“, ermutigte er alle, sich „einzusetzen für Zivilcourage, Toleranz und Akzeptanz“ .

Es sei nicht selbstverständlich, dass die Schülerinnen am Tag der Zeugnisausgabe und nun in ihrer Freizeit diesem Gedenken bewohnten, schickte Christina Zimmermann vom Katholischen Schulreferat Köln ihren Dank für deren biografischen Beiträge voraus. Mittels einer vorgetragenen Fabel zeigte die Schulreferentin auf, dass „jede und jeder Einzelne zählt“. Dass es auf jede Stimme ankomme im Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus.

 

„Es war ein Gang in Richtung Nichtexistenz“

 

Schülerinnen der Ursulinenschule riefen Erinnerungen von überlebenden Jawne-Schülerinnen wach. „ Vergessen kann man´s nicht und verstehen kann man´s auch nicht“, habe einst Kurt Marx festgestellt. Siggy Reichenstein habe die Entwicklung von der Diskriminierung über die Entrechtung bis hin zur Verfolgung und Ermordung der Juden beschrieben als „eine Schraube, die sich immer mehr zudrehte“. Die Jugendlichen berichteten von Henny Franks sowie Lore Robinson, die „uns deshalb beeindruckt, weil sie so optimistisch war“. Und sie stellten fest, dass „die geretteten Kinder sehr selbständig gewesen sein müssen“ – neun von zehn nach England geretteten Heranwachsenden hätten ihre Eltern nie wiedergesehen.

Schüler des Berufskollegs Werner-von-Siemens-Schule behandelten in ihrer Präsentation, wie damals betroffene Schülerinnen die Judenfeindlichkeit erlebt haben – und wie diese sich heute äußert. Zunächst blickten die Referierenden auf die früh gesetzlich verordneten umfassenden Einschränkungen für Juden. Darunter auch die Verbote, keine Haustiere mehr halten zu dürfen oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Vorgetragen wurden Betrachtungen von Ruth Rebecca Fischer-Beglückter, die 1939 mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern nach Chile flüchten konnte. Einen weiteren Jawne-Schüler zitierten die Berufsschüler mit den Worten: „So wenig auffallen wie möglich, so wenig in Erscheinung treten wie möglich. Es war wirklich ein Gang in Richtung Nichtexistenz.“

Für Erschrecken sorgte zudem der Hinweis auf eine jüdische Schülerin, deren Lehrer hinter ihrem Rücken den Hitlergruß gezeigt hat. Was sich zunächst wie ein Vorfall aus ferner Vergangenheit anhörte, entpuppte sich bald als Tabubruch aus dem Jahr 2019. „Das war kein Einzelfall. Antisemitismus gibt es auch heute noch“, betonte der Berufsschüler, um schließlich auszurufen: „ Antisemitismus gehört nicht in unsere Gesellschaft.“ Der auch im Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Jawne“ mitwirkende evangelische Schulreferent Dr. Rainer Lemaire zeigte sich „stolz auf das“, was die Berufsschüler in der kurzen Zeit ihres Workshops geleistet hätten.

 

„Die dämonischen, monströsen Kräfte zurückdrängen“

 

Yechiel Brukner, Rabbiner der Synagogen-Gemeinde Köln, betonte zu Beginn seines sehr persönlichen Grußwortes seine Wertschätzung für die Schülerinnen und Schüler. Er erinnerte an seinen Vater, der Auschwitz überlebt und zeitlebens die in den Unterarm tätowierte Nummer getragen hat. Brukner dankte den vielen Soldaten auf der Welt, die damals für die Freiheit gekämpft und das Überleben von Gefangenen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermöglicht hätten. Zahlreiche Soldaten hätten ihr Leben riskiert und geopfert, „damit dieses unfassbare Gespenst, diese Naziherrschaft, besiegt werden kann“. Und um die Welt von diesem Bösen und Fürchterlichen zu befreien. Wir seien diesen Menschen, die ihr Leben gegeben hätten, damit die Menschlichkeit wieder Oberhand gewinnen könne, zu großem Dank verpflichtet, sagte Brukner.

Er deutete an, dass wir uns heute in einem ähnlichen Kampf befänden. „Nur paradoxerweise“ seien es seine Söhne, seine Nachbarn, die jetzt in Israel kämpften, um leidende Geiseln zu befreien. Die kämpften, „um diese dämonischen, monströsen Kräfte, die sich am 7. Oktober wie plötzlich ausgelassen haben, zurückzudrängen. Damit wir, bei uns zu Hause, leben können in Freiheit.“

 

Pro-palästinensischer und judenfeindlicher Slogan lässt keinen Zweifel

 

Brukner ging ein auf den Slogan „From the river to the sea, (Palestine will be free)“. Dieser werde auch hierzulande auf pro-palästinensischen sowie israel- und judenfeindlichen Demonstrationen geschrien. „Ich bin ganz sicher, dass ihr davon gehört habt“, erläuterte Brukner diese Schmähung. Mit dem River sei der Jordan gemeint, mit der Sea das Mittelmeer. „Wenn das jemand sagt, dann sagt er mit anderen Worten, der jüdische Staat, der Staat Israel, der für die Juden da ist, muss ausgelöscht werden. Das ist klares Deutsch.“ Wer heute so etwas sage, schicke quasi die Juden zurück nach Auschwitz.

„Schade, dass Hitler dich nicht auch vergast hat“, habe ihm vor vierzig Jahren jemand auf der Straße in der Schweiz zugerufen. Damals dachte Brukner, „wer so etwas sagt, ist nostalgisch“. Aber inzwischen gebe es viele, „die auf der Straße ´From the river to the sea´ schreien“. Das bedeutet für den Rabbiner: „Geh´ zurück nach Auschwitz.“ Er bat die Schülerinnen, das den Menschen „bei euch in der Schule, im Dorf, im Stadtviertel, wo immer ihr auch einen Einfluss habt“, ins Bewusstsein zu bringen. Die Tatsache, „dass ihr da seid, heißt, dass ihr euch für den geschichtlichen Kontext interessiert. Das zeigt auch, dass ihr Zivilcourage habt“, so Brukner. „Dafür schätze ich euch sehr. Ich wünsche uns allen eine bessere Welt.“

 

Psalm und Gebet zum Abschluss

 

Nach Brukner sprach und sang Mordechay Tauber die Gebete von Psalm 110 und „El Male Rachamin“ („ Gott voller Erbarmen“). Den Vortrag des Kantors der Synagogen-Gemeinde Köln leitete Gebhardt bei nun blauem Himmel mit dem Hinweis ein, dass Psalmen in Köln weitaus früher in Hebräisch als in Hochdeutsch und Kölsch gesungen worden seien. Den Schülerinnen gab die Pfarrerin mit auf den Weg, dass diese für sie „mindestens so große Helden“ seien wie die Akteure der Deutschen Handball-Nationalmannschaft, die im Hotel gegenüber des Klibansky-Platzes residierten.

Schließlich betete Thomas Gruner, Referent des gesundheitlich verhinderten Stadtdechanten Monsignore Robert Kleine als dessen Vertretung, zu Gott: „Gib, dass alle die Verantwortung haben, erfüllt werden mit Weisheit und Kraft, damit sie ihre Aufgabe vollbringen zum Leben und nicht zum Verderben der Welt.“ Stellvertretend empfahl Gruner dem Allmächtigen „die Menschen in Rechtlosigkeit und unter Unrechtsregimen, die Erniedrigten, Verhafteten, Deportierten und Ermordeten der Nazi-Diktatur mit ihrer perversen Tötungsmaschinerie“. Ebenso die Gequälten und zu Unrecht Verhafteten, die Gefolterten, die Heimatlosen auf der Flucht und in Lagern und die Hungernden. Gruner schloss in das Gedenken auch die Opfer des Massakers durch die Hamas ein.

 

Autor: Engelbert Broich

 

www.kirche-koeln.de

 

Totengedenken an die Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 im DOMFORUM

30. Januar 2024; ksd

 

Köln. Mit einer Lesung der Namen all derer, die am 7. Oktober 2023 durch den Terror der Hamas ermordet wurden, wollen kirchliche Kooperationspartner ihrer Trauer um die Opfer und ihrem Mitgefühl für den Schmerz der Hinterbliebenen Ausdruck verleihen. Vier Monate nach dem Angriff der Hamas, der rund 1200 Menschen in Israel das Leben kostete, werden am Mittwoch, 7. Februar, im DOMFORUM die Namen der Opfer vorgetragen. Beginn ist um 18 Uhr.

Die Veranstalter schreiben: „Unsere Solidarität mit den Trauernden übersieht nicht, welches Leid und Elend durch die Hamas über die palästinensische Bevölkerung gefallen ist. In unser Gedenken mischt sich das Erschrecken über den weltweiten „Tsunami des Antisemitismus“, wie dies die Historikerin und Holocaust-Forscherin Deborah E. Lipstadt ausgedrückt hat. Dem Antisemitismus in jeglicher Form gilt es sich zu erwehren.“

 

Eine Kooperation von:

Katholisches Bildungswerk Köln

Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Synagogen-Gemeinde Köln

Jüdische Liberale Gemeinde Köln Gescher LaMassoret

Katholisches Stadtdekanat Köln

Karl Rahner Akademie

Melanchthon-Akademie

Evangelische Kirchengemeinde Köln Kartäuserkirche

 

Im Rahmen dieser Veranstaltung wird um Spenden gebeten für die Überlebenden und den Wiederaufbau des Kibbuz Be‘eri:

Spendenkonto: Jüdisch Liberale Gemeinde Köln Gescher LaMassoret

Verwendungszweck: „Hilfe für Be‘eri 07.10.23

IBAN: DE86370605900000435894

BIC: GENODED1SPK

 

Den Infoflyer können Sie hier herunterladen.

  

Telefonseelsorge-Leiterin Annelie Bracke bei „frank & frei“: „Wozu noch Theologie? Von Relevanz und Risiken einer Wissenschaft“

30. Januar 2024; ksd

 

Köln (kra). Der Begriff „Lebenswissenschaften“ umfasst eine ganze Reihe von Forschungszweigen. Die Theologie gehört nicht dazu. Dabei hat doch gerade jene Disziplin, die sich per Definition mit dem lebendigen Gott befasst, auch mit seiner Schöpfung zu tun. Aber wo wird das für die Menschen, gläubige und nicht gläubige, erfahrbar? Woran lässt sich erkennen, dass Theologie relevant ist für das eigene Leben? Und welche guten Gründe gibt es für Theologie an staatlich finanzierten Universitäten?

In seinem Talkformat „frank & frei“ möchte Joachim Frank, Chefkorrespondent des Kölner Stadt-Anzeigers und selbst Theologe, herausfinden, ob und wie Theologie heute möglich und lebensdienlich ist. Dazu bringt er Menschen aus der theologischen Wissenschaft und aus der seelsorglichen Praxis miteinander ins Gespräch.

 

Teil 1, Donnerstag, 1. Februar, 19 Uhr

Leben zwischen Gelingen, Brüchen und Neuanfängen

Annelie Bracke, Diplom-Psychologin und Theologin, Leiterin der Katholischen Telefonseelsorge Köln

Professor Dr. Dr. Jochen Sautermeister, Professor für Moraltheologie, Universität Bonn

 

Teil 2, Dienstag, 26. März, 19 Uhr

Gotteswort weiblich und die Gleichberechtigung der Geschlechter

Professorin Dr. Julia Knop, Professorin für Dogmatik, Universität Erfurt

Dr. Annette Jantzen, Pastoralreferentin, Bistum Aachen

 

Teil 3, Mittwoch, 22. Mai, 19 Uhr

Dogmatik in der Morgenandacht

Professor Dr. Michael Seewald, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte, Universität Münster

Peter Otten, Pastoralreferent, Erzbistum Köln

Ein Anlass für die Reihe ist eine durch Víctor Manuel Fernández ausgelöste Diskussion. Der neue Präfekt des römischen Dikasteriums für den Glauben (früher „Glaubenskongregation“) hat kurz nach seinem Amtsantritt einen Relevanzverlust namentlich der deutschen Theologie behauptet. Es gebe hierzulande „keine Theologen auf dem Niveau derjenigen, die in der Vergangenheit so bedeutend waren“ . 

 

Informaton und Anmeldung: www.karl-rahner-akademie.de

 

Bonns Stadtdechant und Münsterpfarrer Dr. Wolfgang Picken verstorben / Stadtdechant Kleine würdigt seinen Mit- und Amtsbruder

27. Januar 2024; ksd

 

Bonn. Der Bonner Stadtdechant und Münsterpfarrer Dr. Wolfgang Picken ist tot. Am Samstag, 27. Januar, gaben das Stadtdekanat Bonn und die Münsterpfarrei bekannt, dass Picken nach einer kurzen, hochaggressiven onkologischen Erkrankung verstorben ist. Er wäre am morgigen Sonntag 57 Jahre alt geworden.

 

In einer ersten Mitteilung schreibt das Stadtdekanat Bonn:

 

„Erfüllt von unfassbarem Schmerz und großer Trauer müssen die Münsterpfarrei St. Martin und das Katholische Stadtdekanat Bonn bekannt geben, dass Münsterpfarrer und Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken am heutigen Samstag nach einer kurzen, aber hochaggressiven onkologischen Erkrankung verstorben ist. Im Gebet und in Gedanken sind wir bei seiner Familie und bei den vielen Menschen, die sein so plötzlicher Tod sprachlos zurücklässt. Wir beten für den Verstorbenen heute Abend um 17.30 Uhr in der Münsterbasilika. Gelegenheit zur persönlichen Verabschiedung am Sarg wird ab dem morgigen Sonntag, 28. Januar, in der Krypta der Basilika sein.“

 

Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine schreibt in einem Statement:

 

„Mit großer Bestürzung habe ich die Nachricht vom Tod des Bonner Stadtdechanten Dr. Wolfgang Picken aufgenommen.

Wir studierten seit 1986 im selben Semester Theologie in Bonn und wurden zusammen vor 30 Jahren im Kölner Dom zum Priester geweiht. 2019 wurde Wolfgang Picken von Kardinal Woelki als Stadtdechant und Münsterpfarrer in Bonn eingeführt. Seither haben wir als Dechanten in vielen Gremien, Konferenzen und Arbeitsgruppen konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet.

Am 18. Juni letzten Jahres konnten wir beide das 30-jährige Priesterjubiläum feiern. In einem Interview mit DOMRADIO.DE sagte Wolfgang Picken damals auf die Frage, ob er sich rückblickend wieder zum Priester weihen lassen wurde:

 

,Ich habe während dieser ganzen Zeit diese Entscheidung nie bereut und ich würde sie sofort wiederholen, weil ich es einfach als einen der schönsten Berufe, eine der schönsten Berufungen ansehe. Sie gibt uns die Möglichkeit, nahe an der Situation der Menschen zu sein. Sie macht es zu der eigenen Aufgabe, von dem Zeugnis zu geben, wovon man innerlich überzeugt und auch selbst getragen ist.

Ich sage gerne: Wir haben die große Freude, als Priester Spurenleser Gottes zu sein. Man sieht immer wieder in seiner Nähe und Umgebung – dadurch, dass wir als Seelsorger und Priester mit den Menschen auf dem Weg sind – dass dieser Satz „Ich bin bei euch alle Tage eures Lebens‘ nicht nur religiöse Vertröstung oder irgendeine fromme Sülze ist. Sondern das realisiert und konkretisiert sich hundertfach im Leben eines Priesters, wenn wir mit wachen Augen unseren Dienst versehen. Das ist eigentlich das größte Geschenk und die schönste Bestätigung. Und weil es so ist, würde ich an keiner anderen Stelle stehen wollen.‘


Jetzt hat sich der irdische Lebensweg von Wolfgang Picken – in unseren Augen viel zu früh – vollendet.

Meine Gedanken sind bei seiner Familie, den Menschen in der Münsterpfarre und im Bonner Stadtdekanat.

Unser Herr, der Wolfgang Picken vor 30 Jahren in seinen Dienst genommen hat, schenke ihm die ewige Ruhe.“

 

Weitere Informationen und ein ausführlicher Nachruf des Stadtdekanats Bonn werden folgen unter www.kath-bonn.de

 

DOMRADIO.DE würdigt den verstorbenen Geistlichen in einem ausführlichen Beitrag.

 

(UPDATE: 27. Januar 2024): In einem Interview mit DOMRADIO.DE am Tag nach dem Tod seines Mitbruders würdigt Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine seinen Amtskollegen, Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken, als einen Mann der „ klaren und deutlichen Worte“. Pickens Beiträge in Gremien und Diskussionen seien immer von Substanz gewesen. In seiner Kritik, auch an der Krise im Erzbistum Köln, sei es Stadtdechant Dr. Picken stets darum gegangen, dass die katholische Kirche glaubwürdig sei beziehungsweise wieder glaubwürtdig werde, erläuterte Kleine.

Pickens Kritik sei „nicht persönlich“ gewesen, betonte der Kölner Stadtdechant und führte aus, „ dass es nicht gegen Personen ging, sondern dass es auch ein Hören auf die Menschen war, denen er in Bonn begegnet ist“. Er habe Picken als jemanden erlebt, der – wie es die Aufgabe der Stadtdechanten ist – die „Anliegen, Sorgen oder auch den Ärger oder die Veränderungswünsche der Menschen ins Wort zu bringen“ versuchte. Darin habe er den Bonner Stadtdechanten auch an seiner Seite erlebt, so Kleine.

In der Reihe der Bonner Stadtdechanten werde Wolfgang Picken eine Größe bleiben, „an die man denkt“. Der Weihejahrgang sei bereits früher auch von Pickens bürgerschaftlichen Engagement und der Gründung der Bürgerstiftung Rheinviertel in Bad Godesberg beeindruckt gewesen, erzählte Msgr. Kleine. „Das war etwas, wo wir gesagt haben: „Chapeau, aus einem bürgerschaftlichen Engagement eine solche Stiftung zu gründen, das ist schon etwas, was über Bad Godesberg ausstrahlt.“

Über das Pastorale vor Ort könne er von außen zwar weniger sage, „aber ich glaube, dass er auch ein guter Seelsorger und Priester war“, sagte Kleine. „Er hat letzten Juni zu seinem 30. Weihetag im DOMRADIO gesagt, dass er gerne Priester ist, dass er immer wieder Priester werden würde und dass es eine große Freude für ihn ist, für die Menschen diese frohe Botschaft zu verkünden. Er wollte ein Spurensucher für Gott im Leben der Kirche und im Leben der Menschen sein. Ich glaube, dass er so gewirkt hat und ich hoffe, dass das auch bleibt. Ich hätte ihm natürlich noch gewünscht, dass er diesen Weg in der Kirche und mit seinen Gemeinden – mit den Menschen, die ihm anvertraut waren und für die er da war, für die er den Dienst gemacht hat – noch länger hätte gehen können.“

 

Das gesamte Interview lesen Sie hier.

 

Seit heute können die Menschen in der Krypta des Bonner Münsters am geschlossenen Sarg Abschied nehmen von Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken. Die Totenvesper wird an Mariä Lichtmess, Freitag, 2. Februar, um 18 Uhr gefeirt. Das Requiem und die anschließende Beisetzung finden am Samstag, 3. Februar, um 10 Uhr statt.

 

Der Bonner Stadtdechant hat ein Geistliches Testament und Abschiedswort hinterlassen. Sie können es hier auf DOMRADIO.DE nachlesen.

  

Gedenken an Edith Stein und die Opfer der Nazis: „Allen Formen von Antisemitismus und Ausgrenzung Einhalt gebieten“

26. Januar 2024; ksd

 

Köln. Am 27. Januar gedenkt die Welt der Opfer des Nationalsozialismus. Vor fast 80 Jahren wurde an jenem Tag 1945 das Nazi-Vernichtungslager Auschwitz, in dem bis zu 1,5 Millionen Menschen getötet wurden, befreit. Am Vortag des Holocaust-Gedenktages gedachte das Stadtdekanat Köln der in Auschwitz ermordeten Philosophin und Frauenrechtlerin Edith Stein, stellvertretend für alle Opfer der Nationalsozialisten. Thomas Gruner, neuer Referent von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Mitglied im Vorstand der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, legte Blumen am Edith-Stein-Denkmal nieder, das sich am Börsenplatz befindet.

Thomas Gruners Botschaft zu diesem Tag: „Damit Menschen sich gegenseitig verstehen, braucht es Begegnung und einen lebendigen Austausch. Dafür können Brücken eine Metapher sein. Denn Brücken dienen dazu, entfernte Bereiche zu verbinden. Sie sind von beiden Seiten begehbar und halten die Verbindung aufrecht. Edith Stein war eine Brückenbauerin, die sich für die Verständigung zwischen Jüdinnen und Christinnen, Juden und Christen starkgemacht hat. Und auch heute ist es wichtig, dass diese Brücken aufrechterhalten werden und allen Formen von Antisemitismus und Ausgrenzung Einhalt geboten wird.“

 

„Demokratie fördern“: DOMFORUM begleitet Jahresthema „Demokratie“ mit Veranstaltungsreihe

26. Januar 2024; ksd

 

Köln. „Es ist an der Zeit, dass deutlich Position für die Demokratie und gegen den (Rechts-)Populismus und Extremismus in unserem Land bezogen wird“, sagt Rainer Tüschenbönner, Leiter des Katholischen Bildungswerks Köln und des DOMFORUMs. „Das wollen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten tun!“ So hat Tüschenbönner gemeinsam mit seinem Team und unterstützt vom Stiftungszentrum des Erzbistums Köln eine Veranstaltungsreihe mit vielfältigem Programm konzipiert, Dazu gehören Vorträge, Diskussionsrunden, ein Radioprojekt mit Schülerinnen der Ursulinenschule Köln, Workshops, Methoden-Trainings und vieles mehr.

Zum Auftakt sprach Professor Dr. Thomas Biebricher von der Goethe-Universität in Frankfurt/Main über die internationale Krise des Konservatismus. Am Donnerstag, 26. Februar, geht es weiter mit dem Film „Rise Up“. Um 19 Uhr wird er im Pfarrzentrum Zum Hl. Geist in Köln-Zollstock gezeigt (Zollstockgürtel 33).

Um die gesellschaftlichen Voraussetzungen für den Aufstieg der AfD geht es dann am Dienstag, 12. März, bei einem Vortrag im DOMFORUM mit Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld. Beginn ist um 19.30 Uhr. Zu den weiteren Vortragenden gehören Professorin Dr. Marianne Heimbach-Steins, Uni Münster, Professor Dr. Frank Decker, Uni Bonn, und Professor Dr. Christoph Butterwegge, Uni Köln.

 

Zu den Kooperationspartnern der Veranstaltungsreihe gehören unter anderem der Katholikenausschuss in der Stadt Köln und die Caritas Köln.

 

Das gesamte Programm können Sie hier herunterladen.

 

www.domforum.de

   

„Demokratie schützen, AfD bekämpfen“ – Katholisches Stadtdekanat Köln unterstützt Kundgebung gegen rechts

18. Januar 2024; ksd

 

UPDATE: Mehr als 70.000 Menschen protestierten am dritten Januarsonntag in Köln gegen die AfD und rechte Kräfte in der Gesellschaft. Auch die Kirchen waren mit dabei, darunter das Stadtdekanat und der Katholikenausschuss. Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine schrieb im Anschluss auf seiner Facebook-Seite: „Jesus Christus fordert uns auf, für die Würde aller Menschen ein- und aufzustehen. Unsere freiheitliche Demokratie und unser Grundgesetz sind Garant für die Einhaltung der Menschenrechte in unserem Land. Deshalb gilt es in diesen Zeiten, sich eindeutig für sie einzusetzen!“ Er zeigte sich bewegt „von der großen, friedlichen und bunten Demonstration in Köln“.

 

Köln. Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und das Katholische Stadtdekanat Köln unterstützen den Aufruf von „Köln stellt sich quer“ (KSSQ) zur Kundgebung am Sonntag, 21. Januar, und die Anliegen des breit aufgestellten Bündnisses von Unterstützer-Organisationen. Unter dem Aufruf „Demokratie schützen, AfD bekämpfen“ lädt das Bündnis zu einer Kundgebung ein, die auch von zahlreichen Kölner Bands der Initiative „Arsch Huh“ begleitet wird. Veranstaltungsort ist die Deutzer Werft. Aktuelle Infos lesen Sie bei KSSQ auf dem Facebook-Kanal. Dort findet sich auch die fortlaufend aktualisierte Liste von Unterstützer-Organisationen.

 

Stadtdechant Kleine: „Für unsere Werte auf die Straße gehen“

 

„Köln stellt sich quer“ nimmt die Recherchen des Recherche-Zentrums „Correctiv“ zu einem sogenannten Geheimtreffen von AfD-Politikern und Werteunion-Mitgliedern mit der Identitären Bewegung zum Anlass für die Kundgebung. Stadtdechant Msgr. Robert Kleine nimmt dazu in einem Beitrag in den Sozialen Medien Stellung:

„Das bekannt gewordenen Treffen von AfD-Politikern mit offen rechtsextremistischen Personen verdeutlicht noch einmal mit aller Klarheit, wes Geistes Kind diese Partei ist – und das eben nicht nur an ihren Rändern, sondern in ihrem Kern: Fremdenfeindlich, antidemokratisch, antieuropäisch und verfassungsfeindlich. Deshalb ist es gut und wichtig, dass in vielen Städten Menschen gegen die AfD und für unsere freiheitliche Demokratie auf die Straße gehen! Herzliche Einladung (nach der großen Demonstration am Dienstagabend auf dem Kölner Heumarkt - sic.) auch am kommenden Sonntag für unsere Werte in Köln mit ,Köln stellt sich quer' auf die Straße zu gehen!“

Zu den Unterstützern zählen auch der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sowie katholische Institutionen wie der Katholikenausschuss in der Stadt Köln, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Köln, die Initiative „FluMi in HöVi“ (Flucht und Migration in der katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth und St. Theodor, Höhenberg und Vingst) und die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Auch die Synagogen-Gemeinde Köln gehört zu den Unterstützern.

 

Verein IN VIA: „Höchste Zeit zu handeln“

 

Auch IN VIA, Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Köln, unterstützt den Aufruf. Vorständin Andrea Redding betont in einem Statement die Notwendigkeit des Engagements gegen rechtsextreme Ideologien und die Gefahr, die von der AFD ausgeht: „Die Recherche-Ergebnisse zu den menschenverachteten Deportationsfantasien der neuen Rechten haben uns erschüttert und sind in keiner Weise mit unseren christlichen Werten vereinbar. Vielmehr schüren sie Hass und Angst und vergiften unser gesellschaftliches Klima. Es ist höchste Zeit zu handeln, für unsere demokratischen Überzeugungen einzutreten und gegen jegliche Form von Extremismus vorzugehen. Unser Herz schlägt für eine inklusive, bunte und vielfältige Gesellschaft. Dafür setzen wir uns tagtäglich in unseren Angeboten, Einrichtungen und Projekten ein. Wir werden am 21. Januar Gesicht und Flagge zeigen, um unsere christlichen Werte zu verteidigen.“

  

Der Aufruf zur Kundgebung von „Köln stellt sich quer“ im Wortlaut:


Mit großer Besorgnis haben wir die Recherchen von „Correctiv“ zum Treffen von AfD-Politikern und Mitgliedern der Werteunion mit der Identitären Bewegung zur Kenntnis genommen.

Wir danken Correctiv und den Medien für die Berichterstattung zum „Geheimplan gegen Deutschland“ , einem Masterplan zur „Remigration“, der die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland beinhaltet – ein Plan, um die Artikel 3, 16 und Artikel 21 des Grundgesetzes zu unterlaufen. Asylbewerber:innen, Ausländer:innen mit Bleiberecht und „nicht assimilierte deutsche Staatsbürger“, aber auch Menschen mit deutschem Pass, die eine Migrationsgeschichte haben, sollen mit „maßgeschneiderten Gesetzen“ aus Deutschland ausgewiesen werden. Dazu wird ein „afrikanischer Musterstaat“ für bis zu zwei Millionen Vertriebene anvisiert. Dieser Vorschlag erinnert fatal an eine Idee der Nationalsozialisten von 1940, alle europäischen Jüdinnen und Juden auf die Insel Madagaskar umzusiedeln.

Die Recherchen von „Correctiv“ haben einmal mehr offengelegt, wie weit wichtige Mitglieder und Funktionäre der AfD offen für rechtsextremistische, verfassungswidrige Ideen und Pläne sind.

Sie haben offengelegt, wie systematisch Finanziers für solche verfassungswidrige Ideen angeworben werden. Und sie haben gefährliche Netzwerke gleichermaßen zu Mitgliedern und Funktionären der Werteunion offengelegt, die gleichzeitig Mitglieder der CDU sind. Alles das erinnert fatal an die schlimmsten rassistischen Traditionen des deutschen Faschismus von Ausgrenzung und Diskriminierung.

Es ist höchste Zeit zu handeln!

Wir warnen alle demokratischen Parteien vor einem Wettbewerb um eine möglichst repressive Flüchtlingspolitik. Dabei gewinnt nur die AfD.

Wir fordern angesichts der bevorstehenden Europawahl und der Landtagswahlen in diesem Jahr, dass die Brandmauern der demokratischen Parteien gegen die AfD erhöht werden.

Für die großen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen bietet die AfD keine Lösungen. Im Gegenteil: Sie leugnet den menschengemachten Klimawandel, ist für Sozialabbau und gegen Mindestlöhne sowie gegen Steuererhöhungen für Wohlhabende und will die EU abschaffen.

Es ist höchste Zeit, das Verbindende der Demokratischen Kräfte in den Vordergrund zu stellen im Einsatz für ein demokratisches, soziales Europa ohne Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus.

Wer die AfD unterstützt und wählt, gibt Personen ein Mandat, die menschenverachtende Verfassungsfeinde sind, die die Demokratie missbrauchen, um sie abzuschaffen, und die selbst vor Deportationen nicht zurückschrecken.

KSSQ setzt sich ein für ein breites Kölner Bündnis für den Schutz der Demokratie und zur Bekämpfung aller Rechtsextremisten und der AfD als ihrem parlamentarischen Arm.

Wir rufen zur Kundgebung „Demokratie schützen, AfD bekämpfen“ am Sonntag, den 21. Januar 2024, um 12 Uhr.

Der Sprecher:innenkreis von „Köln stellt sich quer“.

 

Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die sich gegen jede Form kultureller und religiöser Ausgrenzung einsetzen.

 

Zu den Kölner Bands, die auch die Intiative Arsch huh unterstützen, und bei der Kundgebung auftreten wollen, gehören unter anderem:

BRINGS

BLÄCK FÖÖSS

CAT BALLOU

EKO FRESH

HÖHNER

JÜRGEN BECKER

KASALLA

PAVEIER

 

Holocaust-Gedenktag am 27. Januar: „Erinnern: Eine Brücke in die Zukunft“ – Gedenkveranstaltung in der AntoniterCityKirche

12. Januar 2024; ksd

 

Köln. Am diesjährigen Holocaust-Gedenktag, Samstag, 27. Januar, findet um 18 Uhr eine von einem breiten Bündnis getragene Gedenkstunde in der AntoniterCityKirche (Schildergasse) statt. Zu den Unterstützer-Organisationen gehört auch das Katholische Stadtdekanat Köln. Sprecherinnen und Sprecher der Gedenkstunde sind:

Renate Fuhrmann
Klaus Nierhoff
Mascha Schwarzberger
Klaus Jünschke, Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung

 

Das Plakat können Sie hier herunterladen.

 

„Gottes Treue trägt“: Neujahrsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln

12. Januar 2024; ksd

 

Köln. Der traditionelle Neujahrsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln findet am Sonntag, 28. Januar, in der AntoniterCityKirche statt (Schildergasse). Beginn ist um 10 Uhr.

Der Gottesdienst steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Gottes Treue trägt“ und lenkt vor dem Hintergrund des Terrors der Hamas den Blick auf die Treue Gottes mit dem Volk Israel. Prediger ist in diesem Jahr Pfarrer i.R. Dr. Rainer Stuhlmann, ehemals unter anderem Superintendent und Mitglied der Kirchenleitung der Rheinischen Kirche, Studienleiter im internationalen ökumenischen Dorf Nes Ammim im Norden Israels sowie in den Jahren 2019 und 2020 kommissarischer evangelischer Propst zu Jerusalem.

 

Den Flyer können Sie hier herunterladen.

Das Plakat können Sie hier herunterladen.

 

Dreikönigsempfang 2024: Stadtdechant und Katholikenausschuss rufen zu Engagement in Kirche und Stadtgesellschaft auf

11. Januar 2024; ksd

 

Köln. Zu Kölsch und Reibekuchen trafen sich wieder Vertreter der Kölner Stadtgesellschaft, um auf Einladung des Katholikenausschusses und des Kathollischen Stadtdekanats in der Stadt Köln im Maternushaus am Dreikönigsempfang teilzunehmen. Doch bevor es zu den leiblichen Genüssen überging, trat unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ans Mikrofon und überbrachte die Grüße der Stadt.

Davor hatte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine die Gäste willkommen geheißen und gab in seiner Ansprache einen Überblick unter anderem über die kirchliche Situation. „Es muss wieder deutlich werden, dass wir uns als Kirche berühren und verändern lassen durch die Begegnungen mit den anderen, dass wir lernbereit sind“, formulierte der Stadtdechant. Im Hinblick auf die Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, die der Papst in einem bestimmten Rahmen für möglich erklärt hatte, sagte Kleine dass „die offizielle Erlaubnis einer eng gefassten Segnung für mich ein guter und wichtiger Schritt ist. Aber eben auch nur ein erster Schritt“.

Er erinnerte in seiner Ansprache daran, dass bis 2030 im Stadtdekanat nur noch zehn pastorale Einheiten vorgesehen sind. Kleine betonte, dass in den pastoralen Einheiten mit den unterschiedlichen Gemeinden und Gruppen auf niemanden verzichtet werden könne. „Es müssen alle eingeladen werden, die Kirche vor Ort zu gestalten. Wir müssen alles dafür tun, um die Charismen in ihrer Vielfalt zu fördern.“

Bezugnehmend auf die Weltlage, etwa der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, forderte Msgr. Kleine die Zuhörer und die gesamte Stadtgesellschaft auf, weiterhin in Köln Geflüchtete willkommen zu heißen, ihnen die Möglichkeit zu geben, die deutsche Sprache zu erlernen und so den Arbeitsmarkt für sie zu öffnen. Auch das Thema Intoleranz, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit hob Kleine hervor und erinnerte an den Schweigegang des Katholikenausschusses, des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region sowie des Stadtdekanats, der am Vorabend des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht mit 3000 Menschen – darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und weitere Regierungsmitglieder – stattfand.

Große Herausforderungen stehen nach Ansicht Kleines in diesem Jahr in der Stadt ins Haus; er nannte unter anderem den Mangel an Wohnraum, die gestiegenen Energiekosten, wachsende Inflation, Kürzungen von Zuschüssen im Jugend- und Sozialbereich.

 

Drei Projekte stimmen zuversichtlich

 

Auch Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses knüpfte in seiner Rede an den Schweigegang vom 8. November an und versprach: „dass wir Katholiken unserer Brüder und Schwestern jüdischen Glaubens nicht allein lassen.“ Weiter führte Stiels aus, dass er in der Krise von kommunalen Haushalten eine Gefährdung des sozialen Friedens in Köln sieht. Durch größer werdende Finazierungslücken würden jetzt schon soziale Strukturen abgebaut. „Zur Wahrung des sozialen Friedens müssen die Angebote der freien Träger, die sie im Auftrag der Stadt erbringen, gesichert werden“.

Im Hinblick auf die gehäuften Kirchenaustritte (über 500.000 Austritte in der deutschen katholischen Kirche im Jahre 2022) rechnet er damit, dass „wir uns sehr intensiv mit der Schließung von Kirchen und Pfarrheimen beschäftigen müssen“. Trotzdem sieht Stiels erfreut auf die vielen Menschen, die sich in ihren Pfarrgemeinden durch ihren Glauben für andere engagieren.

Drei konkrete Projekte nannte Stiels, die ihn zuversichtlich stimmen. Da ist das Dreikönigsstipendium des Katholikenausschusses, der Katholischen Jugendwerke und des Bundes der Deutschen Katholischer Jugend, das zum 3. Mal verliehen wird. Gefördert werden Julia Farrenkopf, Lily Juhnke und Lisanne Fleischmann für zwei Jahre finanziell, damit sie sich neben Beruf und Ausbildung in der Kirche engagieren können. Zum Zweiten gibt es im Mai eine Fahrt in der Reihe „Mut zu gestalten“ nach Dresden und Leipzig, um mit Menschen aus der Diaspora ins Gespräch zu kommen. „ Gut. Katholisch. Queer“ wird die Ausstellung der Initiative Out in Church heißen, die ab April im DOMFORUM samt Veranstaltungsreihe gezeigt wird.

 

Felicitas Rummel

 

Die Rede von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine können Sie hier nachlesen.

Die Rede von Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, können Sie hier nachlesen.

 

„Die Botschaft von Weihnachten kann nichts verdunkeln“ – Stadt- und Domdechant Robert Kleine mit Dank und hoffnungsvoller Botschaft im Kölner Dom

24. Dezember 2023; Hildegard Mathies

 

Köln. Es ist kein normales Weihnachtsfest am Kölner Dom, seit die Polizei Köln am gestrigen Samstagabend die Meldung über einen akuten Gefahrenhinweis zu einer potenziellen terroristischen Bedrohung veröffentlichte und seitdem die Schutzmaßnahmen am Kölner Dom erhöht wurden. Doch die Weihnachtsgottesdienste finden statt und sollen den Menschen Freude und Frieden schenken – trotz der notwendigen Präsenz der Polizei und verstärkter Kontrollen. Im ersten weihnachtlichen Gottesdienst im Kölner Dom, der Christvesper am frühen Heiligabend, die besonders für und mit Familien gefeiert wird, dankte Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine mit einem anschließenden tosenden Apllaus des vollbesetzten Domes als Erstes den Einsatzkräften der Polizei und aller weiteren Beteiligten, dafür, dass sie dafür sorgen, dass am Kölner Dom die Menschen in größtmöglicher Sicherheit Weihnachten feiern können. Anschließend gab er den Menschen eine hoffnungsvolle und zuversichtlich stimmende Botschaft mit in die kommenden Feiertage.

 

Die Predigt von Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine in Auszügen:

 

„Für alle Beamtinnen und Beamten, die heute und in den nächsten Tagen für unsere Sicherheit sorgen und die sich vielleicht den Heiligen Abend auch anders vorgestellt haben, ein herzliches Dankeschön und einen kräftigen Applaus!

Weihnachten ist das Fest des Friedens, ein Fest der Gewaltfreiheit und das ist sicherlich in diesen Zeiten besonders wichtig, daran zu denken und um den Frieden zu beten – in der Ukraine, in Israel, im Gaza-Streifen, in Syrien, im Irak, im Iran, in Afghanistan, in so vielen Ländern. Wir fühlen uns in dieser Stunde mit allen Menschen weltweit in der Bitte und im Gebet um Frieden verbunden.

,Zu Bethlehem geboren‘ erzählt von dem Ereignis, von dem wir gerade gehört haben (in der Lesung – sic.), dass Gott einer von uns geworden ist, dass Gott Mensch geworden ist, in einem Kind im Stall von Bethlehem. (...)“

 

„Jesus ist jetzt einer von uns!“

 

Stadtdechant Kleine erinnerte daran, dass heute vor 800 Jahren im umbrischen Greccio der später heiliggesprochene Franz von Assisi das erste Krippenspiel der Geschichte aufführen ließ.

„Warum ich das erzähle? (…) Weil wir im Jahre 2023, hier in unserem Kölner Dom und in unserer Stadt auch noch einmal vor Augen führen müssen, dass das damals wirklich etwas Ungeheuerliches war, dass dieser Gott einer von uns geworden ist! Wir kennen das von Kindheit an, wir feiern jedes Jahr Weihnachten – alle Jahre wieder. Aber sind wir uns wirklich bewusst, was das damals war? Diese Not der Maria – wo kann sie ihr Kind bekommen? (…)

Damals waren die Hirten quasi Ausgestoßene der Gesellschaft, vor den Toren der Stadt lebend Und zu denen kommt der Engel und verkündet die frohe Botschaft: Jesus ist jetzt einer von uns! Er ist Mensch geworden! (…)

 

„Gott hat ein Herz für jeden Menschen“

 

Hier in unserem Dom verehren wir die Heiligen Drei Könige. Immer wenn wir den Dom sehen, wenn wir den Schrein vor Augen haben, dass wir uns bewusst machen, das ist nicht eine Geschichte aus 1001 Nacht, sondern das ist geschehen damals, dass Gott einer von uns wurde. Und dass ist nicht eine fremde Geschichte, damals… „Es war einmal…“ – nein, das ist Realität, weil dieser Gott, der Mensch geworden ist, nie mehr weggegangen ist! Dass er auch heute bei uns ist, in unserer Welt! Und dieser Gott ist nahe – den Menschen im Gaza-Streifen und in Israel, den Opfern der Hamas, er ist nahe den Menschen in der Ukraine, er ist nahe in jedem Flüchtlingsboot, er ist nahe in jedem Menschen, weil er ein Herz für jeden Menschen hat! Das ist die Botschaft von Weihnachten!

Und weil das so ist, weil das so ein großes Geschenk ist, deshalb schenken wir uns auch schonmal was an Weihnachten. Das größte Geschenk ist das Kind in der Krippe. Und die Freude, die die Hirten erfüllt, und die die Heiligen Drei Könige erfüllt, die Freude sollen wir weitergeben. Und zwar nicht nur am Heiligen Abend, in der Heiligen Nacht, sondern eigentlich immer wieder. 

Wir Christen haben allen Grund zur Freude! Es gibt sicher auch in der Kirche manches, was dunkel ist, aber die Botschaft von Weihnachten kann nichts verdunkeln! Denn das ist das Licht, das in die Welt gekommen ist!

 

Das Licht der Heiligen Nacht weiterschenken


Deshalb ist es unsere Aufgabe als Menschen, besonders als Getaufte, als Christinnen und Christen, selber Licht für andere zu sein." Kleine rief die Mitfeiernden dazu auf, die kleine Kerze, die sie am Eingang erhalten hatten, mit nach Hause zu nehmen und erneut zu entzünden und sie vielleicht an jemanden weiter zu schenken: „Ich habe Licht erfahren, im Dom, in dieser Heiligen Nacht – und ich möchte auch ein Licht für Dich sein, ich möchte Dir Licht schenken“, könnte die Botschaft dieses Geschenkes sein. „Ich glaube, dann wird es in unserer so oft dunklen Welt mit all ihren Bedrohungen und Ängsten, von denen wir ja auch heute, in dieser Stunde etwas erfahren müssen, etwas heller – dass wir dann versuchen, mit vielen kleinen Lichtern unsere Welt heller zu machen. Ich kann versprechen, das wird gelingen. So wie es damals mit dem kleinen, mit dem im Nachhinein ganz großen Licht dieses ganz kleinen Kindes in Bethlehem begonnen hat."

 

Die Christvesper wurde live von DOMRADIO.DE übertragen und kann hier abgerufen werden.

 

Das Statement des Kölner Domkapitels zur aktellen Lage lesen Sie hier.

 

www.koelner-dom.de

  

Aus dem diesjährigen Weihnachtsgruß von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine: „Werden wir zu Friedensstiftern“

 

Auch in seinem diesjährigen Weihnachtsgruß stellt Kölns Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine die Bitte um den Frieden in den Mittelpunkt und ruft dazu auf, „selbst zu Friedensstiftern zu werden“. Die Botschaft in Auszügen:

„Frieden auf Erden", lateinisch „Pacem in terris", nannte Papst Johannes XXIII. sein Schreiben, das er 1963 inmitten des Kalten Krieges, nach Mauerbau und Kubakrise veröffentlichte. Es war erstmals nicht nur an Christinnen und Christen gerichtet, sondern an alle Menschen guten Willens. Der Papst ruft darin die Menschheit über alle Religionen und über alle Nationen hinweg auf, Frieden zu schaffen. Es ist die große Vision einer Menschheitsfamilie.

Auch 60 Jahren nach Erscheinen des Textes ist es unsere dauerhafte Aufgabe, an einer Welt des Friedens mitzubauen, die auf den vier Säulen gegründet ist. auf die der inzwischen heiliggesprochene Johannes XXIII. in seiner Enzyklika hinweist: Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit.

Im Jahr 2023 schockiert uns der barbarische Terrorangriff der Hamas, fordert der barbatische russische Angriffskrieg auf die Ukraine weiterhin tagtäglich Opfer , bestürzen uns die Bilder von Leid und Tod im Gazastreifen und in Israel, in Syrien, dem Iran, Afghanistan und vielen anderen Ländern.

Auch 60 Jahre nach dem Erscheinen der Enzyklika ist es unsere dauerhafte Aufgabe als Christinnen und Christen, an einer Welt des Friedens mitzubauen, die auf den vier Säulen gegründet ist, auf die Johannes XXIII. hinweist: Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.

In der Bergpredigt sagt Jesus es ganz deutlich: „Selig die, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt.” (Mt 5,9)

Lassen wir uns davon inspirieren und durch unser Tun selbst zu Friedensstiftern werden!

Nun könnten wir leicht sagen: Was kann ich schon für den großen Frieden tun? Beginnen wir einfach im Kleinen, Frieden zu halten oder zu schaffen - in der Familie, im Beruf, im Freundeskreis, in der Politik, in der Kirche, in unserer Gesellschaft.

Stehen wir außerdem da auf, wo andere Hass säen.
Erheben wir unsere Stimme, wenn Menschen ausgegrenzt werden aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihre sexuellen Orientierung oder ihrer Religion.

Erheben wir unsere Stmme, wenn in diesen Tagen Antisemitismus scheinbar wieder hoffähig wird.

Ein Freund von mir ist seit September bis vermutlich Ende Januar als Militärpfarrer im multinationalen Camp im irakischen Erbil eingesetzt. Sein Wunsch an mich für ihn und die Soldaten vor Ort: „Denk an uns, bete für uns."

So lade ich ein, gerade an den kommenden Festtagen um den Frieden zu beten, für die Menschen im Heiligen Land, der Ukraine und den anderen Kriegs- und Krisenregionen der Welt.

Und schließen wir besonders auch die Menschen ein, die in den unterschiedlichen Kriegs- und Krisenregionen als internationale Friedenstruppen auch an diesem Weihnachtsfest versuchen, Frieden zu schaffen beziehungsweise zu halten, oder als Mitarbeitende von Hilfsorganisationen versuchen, Leid und Not zu lindern.

Im Vertrauen, dass Frieden möglich ist, wo Zusammenhalt, Mitgefühl und Solidarität gelebt werden, wünsche ich Ihnen ein glaubensfrohes und hoffnungsvolles Weihnachtsfest und Gottes reichen Segen für das neue Jahr 2024! Pax, Frieden, Salam und Schalom!